Der schnellste Mann Europas
Frankreichs Sprintstar Christophe Lemaitre ist auf dem Weg zum erfolgreichsten Athleten der EM in Barcelona. Nach seinem Sieg über 100 Meter triumphierte der 20-Jährige Freitagabend auch im 200-Meter-Rennen in 20,37 Sekunden.
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In der EM-Geschichte ist es das siebte Titel-Double im Sprint seit 1934. Lemaitre hat noch die Chance, seine Medaillensammlung mit der 4-x-100-Meter-Staffel am Sonntag zu komplettieren. Zweiter über 200 m wurde der Brite Christian Malcolm (20,38) vor dem Franzosen Martial Mbandjock (20,42), der schon im Kurzsprint Bronze geholt hatte.

Reuters/Sergio Perez
Lemaitre gewinnt vor dem Briten Christian Malcolm.
„Ich bin heiß“
Der schnellste weiße Mann der Welt zeigte nach seinem 100-Meter-Triumph keine Anzeichen von Müdigkeit. Den Vorlauf absolvierte er im Schongang mit 20,64 Sekunden, um dann im Halbfinale Gas zu geben und in 20,39 Sekunden mit der besten Zeit in das Medaillenrennen einzuziehen. Dass er damit sein Potenzial längst nicht ausgeschöpft hatte, zeigte der Blick auf die europäische Bestenliste: Die führte er vor der EM mit 20,16 Sekunden an.
„Ich bin heiß“, sagte er unmittelbar nach dem 100-m-Triumph. Wie motiviert er war, bewies er im 200-m-Finale. Nach einem schlechten Start lief er in der ersten Kurve den Rivalen fast drei Meter hinterher, schaltete auf der Zielgeraden aber den Turbo ein und stürzte sich um Haaresbreite noch an dem Briten Malcolm vorbei über die Linie. „Ich habe Lemaitre nicht kommen sehen, deshalb habe ich vergessen, mich ins Ziel zu werfen, weil ich dachte, gewonnen zu haben“, sagte Malcolm enttäuscht. „Es ist unglaublich.“
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