„Werden kleinere Brötchen backen“
Innsbruck, Ausrichter der ersten Olympischen Jugendwinterspiele 2012, will alles eine Nummer kleiner machen. Das Budget der Österreicher wird kaum größer sein als das, das Singapur für die Eröffnungsfeier der Jugendsommerspiele ausgegeben hat.
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Die Jugendspiele in Innsbruck sollen der Gegenentwurf der zum Gigantismus neigenden Sommererstausgabe in Singapur werden. „Der hier gesetzte Maßstab ist sehr hoch. Das können wir nicht eins zu eins übernehmen. Wir werden viel kleinere Brötchen backen“, kündigte Karl Stoss, Präsident des Nationalen Olympischen Comitees Österreichs (ÖOC), bei einem Empfang Innsbrucks am Montagabend (Ortszeit) in Singapur an. „Allein das Budget der Eröffnungsfeier von Singapur ist so groß gewesen wie das unsere für die ganzen Winterjugendspiele.“
Anlagen auf neuesten Stand gebracht
Innsbruck, das nach den traditionellen Winterspielen 1964 und 1976 zum dritten Mal ein olympisches Großereignis ausrichten wird, veranschlagte einen Etat von 23,7 Millionen Euro. Singapur lässt sich die Jugendsommerspiele rund das Zehnfache kosten. Allerdings brachten das Land Tirol und die Stadt Innsbruck bereits in den vergangenen Jahren die einstigen Olympiaanlagen durch Investitionen von knapp 150 Millionen Euro auf den neuesten Stand. Neu gebaut werden eine Skisprungschanze in Seefeld und das olympische Dorf, deren Wohnungen nach den Spielen vermietet werden.
„Wir haben fast ähnlich viele Athleten am Start wie 1976“, sagte Stoss. In Innsbruck und Seefeld werden vom 13. bis 22. Jänner 2012 1.058 Nachwuchssportler aus mehr als 70 Nationen in sieben Wintersportarten und 63 Disziplinen an den Start gehen. Dabei sollen auf Eis und Schnee Trendsportarten wie Slopestyle - Snowboard-Rennen in einem Hindernisparcour - und das bei den Winterspielen in Vancouver gut angekommene Skicross zum Programm gehören.
„Hervorragende Arbeit“
Erst Ende Juni hat die Koordinationskommission unter Vorsitz von FIS-Präsident Gian Franco Kasper zum zweiten Mal die Organisatoren der ersten Youth Olympic Games (YOG) in Innsbruck besucht. Sowohl Kasper als auch Gilbert Felli, Exekutivdirektor des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), zogen zufrieden Bilanz. „Das Team in Innsbruck hat hervorragende Arbeit geleistet“, lobte Kasper.
Besonders angetan war der Schweizer Präsident des Internationalen Skiverbandes von den Fortschritten bei der Errichtung des olympischen Dorfes in Innsbruck. „Bei unserem ersten Besuch im Oktober des Vorjahres war dieses Projekt noch mein größtes Sorgenkind, jetzt wird in den Zimmer bereits ausgemalt. Das war wirklich gute Arbeit“, so Kasper. Die Koordinatoren lobten das Innsbrucker Organisationskomitee in allen Belangen. „Das OK war sehr gut vorbereitet und ist auf dem richtigen Weg“, betonte Kasper. Und Felli ergänzte: „Gratulation an das Team in Innsbruck.“
Erkenntnisse sollen zudem von den Spielen in Singapur gewonnen werden. „Innsbruck wird von diesen Spielen viel lernen können, besonders beim Kultur und Erziehungsprogramm“, war sich Kasper sicher, auch wenn er weiß, dass es verschiedene Spiele in unterschiedlichen Kulturkreisen sein werden. Auch bei den Finanzen sei Singapur und Innsbruck nicht zu vergleichen. „Weil die Stadt Singapur unheimlich viel Geld in dieses Projekt steckt.“
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