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Vier Amateure gegen Teams mit Profis

Die Konkurrenz scheint übermächtig zu sein. Das österreichische Polo-Team nimmt die Polo-EM ab Freitag im Schlosspark Ebreichsdorf als krasser Außenseiter in Angriff. Diese Ballsportart zu Pferd hat zwar in Österreich eine hundertjährige Tradition, die Zahl der Aktiven ist mit knapp 40 Aktiven aber sehr bescheiden.

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Das heimische Quartett wird aus Amateuren gebildet, die Gegner setzen hingegen auch Profis ein. England entsendet ein reines Damen-Team, das nicht nur am Samstag gegen Österreich Favorit ist, sondern auch zu den Titelanwärtern zählt.

Konstantin Rhomberg und Gerhard Hermann waren schon 2008 in Deutschland dabei, als Österreich unter acht Teams um den letzten Platz nicht herumgekommen war. Nationalcoach Horacio Fernandez Llorente, ein Argentinier, hat für die Heim-EM zudem Robert Kofler und Walter Scherb nominiert. Letzterer soll die Rolle des Spielmachers einnehmen.

Eine Frage des Handicaps

Jeder Polospieler hat entsprechend seiner Leistungsstärke ein persönliches Handicap, das bei -2 beginnt und bis maximal 10 gehen kann. Alle vier österreichischen Spieler haben Handicap 1. Bei der EM muss das Gesamt-Handicap eines Teams zwischen vier und acht liegen. Damit ist das Antreten von Profis mit hohem Handicap limitiert, kleinere Länder haben etwas bessere Chancen. „Das hilft ein bisschen, aber wir sind trotzdem totale Außenseiter“, erklärte Rhomberg. Italien, am Freitag erster Gegner der Gastgeber, hat etwa zwei Profis im Kader.

Mit England, das als Titelverteidiger den sechsten Titel anpeilt, kommt Nina Clarkin (Handicap 4), die als beste Spielerin der Welt gilt. Auch Deutschland hat eine Frau im Kader: Eva Brühl hat ihre Laufbahn mit einem Schnupperkurs in Ebreichsdorf begonnen. Bei Österreich war die in Argentinien lebende Annabelle Winterhalder (Handicap 2), deren Familie Maria Theresia als Ahnin hat, im erweiterten Aufgebot.

Neben Italien und England spielt Österreich in Gruppe A noch gegen Spanien (Sonntag) und die Slowakei (Mittwoch). In Gruppe B treffen Frankreich, Deutschland, Ungarn, die Niederlande und die Schweiz aufeinander. Die Gruppensieger bestreiten am 12. September das Finale.

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