Themenüberblick

Die Nachspielzeit hob den Notenschnitt

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Jürgen Macho: Gut
Eigentlich wäre es lange Zeit gänzlich egal gewesen, wer als Nummer eins für das Länderspiel nominiert worden wäre. Erst in Minute 56 musste Macho erstmals einen Querpass entschärfen. In der 67. Minute bewahrte er aber das ÖFB-Team mit einer guten Parade vor der Blamage. Eigentlich ein Kunststück, wenn man bis dahin unterbeschäftigt war. Daher ein Gut für die Konzentration.

Ekrem Dag: Genügend
Auch im dritten Länderspiel konnte Dag seine Qualitäten nicht zur Geltung bringen. Nicht nur, dass er Awertschenko zeitweise sträflich alleine ließ, wirkte er auch nicht sonderlich selbstbewusst. Der kurze Sicherheitspass oder lange Vorlagen auf Janko waren das Resultat. Nach der Pause ging es eine Spur besser, von seinen Leistungen bei Besiktas war das aber meilenweit entfernt.

Sebastian Prödl: Befriedigend
Der Bremen-Legionär legte so manche Unsicherheit an den Tag und brachte mit fehlerhaften Pässen seine Mitspieler in Bedrängnis. Zweimal versuchte er mit Vorstößen Schwung in die Partie zu bringen, es blieb aber beim Versuch. Ansonsten spielte Prödl sein übliches Spiel.

Emanuel Pogatetz: Befriedigend
Pogatetz spielte öfters Feuerwehr, war vor allem zu Beginn äußerst umsichtig und strahlte Sicherheit aus. Mit Fortdauer der Partie schlich sich aber auch bei ihm ab und an der Fehlerteufel ein. Immerhin hielt die von ihm organisierte Abwehr hinten die Null, was gegen die harmlosen Kasachen aber nicht als Kunststück gefeiert werden sollte.

Christian Fuchs: Befriedigend
Der Neo-Mainzer agierte nicht so offensiv wie gegen die Schweiz, was möglicherweise auch mit seiner Rückenverletzung zusammenhing. Phasenweise sorgten seine Flanken aber für Gefahr im gegnerischen Strafraum. Nach der Pause gab Fuchs seine Defensivaufgaben fast gänzlich auf. Die Effizienz daraus hielt sich aber auch in Grenzen.

Veli Kavlak: Nicht Genügend
Der Rapidler hätte aus der Mitte heraus für das gestalterische Element sorgen sollen, was ihm allerdings überhaupt nicht gelang. Er verlor Bälle, Pässe kamen nicht an den Mann, und zündende Ideen fehlten. Nach der Pause wurde es auch nicht besser. Im Gegenteil: Kavlak wurde noch ratloser und fehleranfälliger. Unter dem Strich ein Einsatz nahe am Totalversager.

Franz Schiemer: Befriedigend
In der Defensive nicht immer sattelfest, sorgte er offensiv für mehr Gefahr als Österreichs Stürmer. Seinen Schuss in der 37. Minute konnte Goalie Sidelnikow entschärfen, sein Kopfball aus der daraus resultierenden Ecke ging über das Tor. Zumindest war er einer der wenigen, der lautstarke Kommandos gab. Ein Vorzug, der an diesem Abend dem Team nicht helfen konnte.

Jakob Jantscher: Genügend
Seine Aufgabe wäre es wohl gewesen, mit gefährlichen Vorstößen über die linke Seite die Stürmer Janko und Linz mit Flanken zu füttern. Das gelang eigentlich gar nicht. Der Ball kam nur nach von ihm getretenen Eckbällen zur Mitte und auch das nicht immer. Auch nach Seitenwechsel lief er sich oft fest und konnte bis zur Auswechslung nicht überzeugen.

Martin Harnik: Gut
Der Stuttgart-Legionär war der mit Abstand auffälligste ÖFB-Spieler in der ersten Hälfte. Harnik spielte selbstbewusst, traute sich etwas zu und verzeichnete mit seinen schnellen Vorstößen gute Szenen. Er war überall auf dem Platz zu finden und arbeitete auch nach hinten. Einziges Manko: Die Chance in der 3. Minute hätte er einfach machen müssen, damit hätte er seinen Kollegen und Fans eine krampfhafte Zitterpartie erspart. Nach der Pause fiel er zurück und wurde in der 66. Minute ausgetauscht.

Roland Linz: Gut
Der Austrianer stand fast immer dort, wo er eigentlich nicht gefährlich werden konnte. Seine Aktionen im gegnerischen Strafraum waren daher in der ersten Halbzeit fast null. Linz versuchte aus der Etappe den Spielaufbau zu gestalten. Eine Aufgabe, die ihm aber sicher nicht liegt. Nach der Pause orientierte er sich ein wenig mehr nach vorn und wurde letztendlich zum „Erlöser“. Tor und Assist in der Nachspielzeit ließen die Benotung schlagartig in die Höhe schnellen.

Marc Janko: Nicht genügend
Seine Rückkehr ins Salzburger Stadion hat sich der Teamkapitän wohl ganz anders vorgestellt. Nach seiner Auswechslung wurde er mit einem gellenden Pfeifkonzert vom Publikum bedacht. Janko konnte die hohen Bälle auf ihn überhaupt nicht halten und trug auch sonst nichts zum Spiel bei. Auch war er nicht in der Lage, die wenigen Chancen, die sich ihm boten, nur ansatzweise zu nutzen.

Erwin Hoffer: Gut
Lange Zeit ging beim Kaiserslautern-Legionär nach seiner Einwechslung eigentlich gar nichts. In der Nachspielzeit erfüllte er den Job eines Jokers nach Maß und sorgte dank seiner Schnelligkeit für die Entscheidung. Zuvor hatte Hoffer auch den Assist zum 1:0 durch Linz geleistet.

David Alaba: Befriedigend
In Ansätzen ließ Alaba sein Talent aufblitzen. Dass nicht alles gelingen kann, ist klar, vor allem wenn man zu einem Zeitpunkt eingewechselt wird, wo sich der Druck einer Blamage auf das Team immer mehr erhöht.

Stefan Maierhofer: zu kurz eingesetzt

Christian Wagner, ORF.at aus Salzburg

Links: