Geheime FIA-Aufforderung
Das Red-Bull-Racing-Team geht mit einem umgebauten Auto in die entscheidenden Phase der Formel-1-WM. Das berichtete die österreichische Zeitung „Sportwoche“ in ihrer aktuellen Ausgabe. Demnach habe der Automobil-Weltverband FIA Red Bull bereits vor dem letzten Rennen am Wochenende in Monza informiert, dass der Unterboden des RB6 nicht mehr den Regeln entspreche.
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Red-Bull-Mechaniker mussten den Boliden daher in einer Nachtschicht in Italien stark umbauen. Die grüne Signalfarbe, die am Freitag im freien Training am Heck zu sehen war, sei ein Indiz dafür gewesen. Mit der speziellen Farbe können Luftströme am Auto analysiert werden. Diese während der Saison zu verwenden, ist aber höchst unüblich.
Die Aufforderung zum Umbau sei laut der „Sportwoche“ geheim erfolgt, weil der neue FIA-Präsident Jean Todt verhindern will, dass Streitigkeiten unter den Teams in der Öffentlichkeit ausgetragen werden.
Marko spricht von „Hetze“
Die Konkurrenz hatte Red Bull im Saisonverlauf bereits mehrmals wegen eines angeblich flexiblen Frontflügels angeklagt. Nun soll die FIA die Prüfkriterien auf Druck von McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh angepasst haben. Kontrolliert wird nun die gesamte vordere Unterplatte, die bei Red Bull hochklappt, um das Auto tiefer auf der Strecke liegen zu lassen. Das ist laut Reglement nicht erlaubt. „Das war eine Hetze gegen uns - und nun haben wir das Ergebnis“, zitierte die „Sportwoche“ Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko.
Sein australischer Pilot Mark Webber führt die Fahrer-WM nach 14 von 19 Rennen fünf Punkte vor Ex-Weltmeister Lewis Hamilton im McLaren an. In der Konstrukteurswertung liegt Red Bull ebenfalls knapp voran. Der RB6 brachte Webber und seinem deutschen Teamkollegen Sebastian Vettel bisher zwölf von 14 Polepositions ein.
In den nächsten zwei Rennen in Singapur (26. September) und Japan (10. Oktober) wären die „Bullen“ wegen ihrer aerodynamischen Überlegenheit klarer Favorit gewesen. Eingriffe am Unterboden könnten die Aerodynamik allerdings erheblich beeinflussen.
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