Unerlaubte Substanz
Der Wirkstoff Clenbuterol unterstützt den Aufbau von Muskeln. Bei hoher Dosierung verlangsamt diese Substanz die Muskelabbauprozesse, die normalerweise ständig im Körper ablaufen. Bei entsprechend angepasstem Trainings- und Ernährungsverhalten kann so ein rascherer Muskelaufbau erzielt werden. Immer wieder haben Sportler Clenbuterol verbotenerweise als Dopingmittel benutzt.
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Clenbuterol gehört zur Substanzklasse der Beta-2-Agonisten. Solche Wirkstoffe sind in Arzneimitteln gegen Asthma enthalten. Sie erweitern die Bronchien und lassen die Bronchialmuskulatur erschlaffen, um deren Verkrampfung bei einem Asthmaanfall zu lindern. In hohen Dosen können sie die Herzfrequenz und den Blutdruck erhöhen.
Ein bekannter Clenbuterol-Fall ist jener der deutschen Leichtathletin Katrin Krabbe: Die frühere zweifache Sprint-Weltmeisterin war 1992 der Einnahme überführt worden. Zuletzt war der deutsche Tischtennis-Nationalspieler Dimitrij Ovtcharov positiv getestet worden. Das Ergebnis der B-Probe fiel ebenfalls positiv aus.
2009 weltweit 67 positive A-Proben auf Clenbuterol
Laut Statistik der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA ist die Zahl der positiven A-Proben mit Clenbuterol auf den ersten Blick seit 2005 gestiegen. Vor fünf Jahren gab es weltweit 52 Fälle im Sport mit diesem Wirkstoff, 2006 und 2007 waren es je 53. Die höchste Anzahl wurde 2008 mit 73 registriert. 2009 konnte bei 67 Athleten Clenbuterol nachgewiesen werden.
Diese Zahlen müssen aber in Relation zur Gesamtanzahl der Dopingkontrollen gesetzt werden: 2005 wurden auf der Welt 183.000 Tests veranlasst, bis 2009 wurde der Umfang auf 278.000 Kontrollen erhöht. Deshalb kann statistisch gesehen kein signifikanter Anstieg der Fälle mit diesem verbotenen Wirkstoff festgestellt werden.
Auch in der Tiermast verboten
Der Wirkstoff Clenbuterol stand in Deutschland zudem mehrmals im Mittelpunkt von Tiermastskandalen. Wird Clenbuterol hoch dosiert zur Mast verabreicht, setzen die Tiere schneller Fleisch und weniger Fett an - in der EU ist es verboten.
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