Liquigas will Rekordentschädigung von Anti-Doping-Chef
Das italienische Radsport-Team Liquigas verlangt vom Anti-Doping-Chefankläger von Italiens Nationalem Olympischen Komitee (CONI) eine Rekordentschädigung wegen seiner Aussagen über gedopte Radfahrer. Fünf Millionen Euro forderte Liquigas-Chef Paolo Zani von Ettore Torri wegen Rufschädigung. Torri hatte vor wenigen Tagen behauptet, dass alle Radprofis verbotene Substanzen nehmen würden und damit Schlagzeilen geschrieben.
„Torris Aussagen haben unserem Ansehen enorm geschadet. Liquigas will sich verteidigen und verlangt eine Entschädigung von fünf Millionen Euro“, sagte Liquigas-Präsident Zani in einer Presseaussendung. Dabei habe Liquigas mit Teammanager Roberto Amadio ein striktes internes Anti-Doping-System aufgebaut.
„Alle Radprofis, die ich vernommen habe, haben es mir bestätigt: Alle Radfahrer nehmen verbotene Substanzen ein“, hatte Torri kürzlich betont. „Wäre Doping nicht für die Gesundheit gefährlich, sollte es liberalisiert werden. Es ist ungerecht, dass von 100 gedopten Radsportlern nur einer erwischt wird und die Konsequenzen dafür zahlen muss. Je länger ich in diesem Bereich arbeite, desto mehr überrascht mich die Verbreitung dieses Problems. Ich glaube nicht, dass Doping bekämpft werden kann“, sagte der 79-jährige Torri.