Zwei Einzel- und zwei Doppelbewerber
Steckbriefe der Bewerber für die Fußball-WM 2018, die am Donnerstag in Zürich vom Weltverband (FIFA) vergeben wird: England und Russland wollen die Endrunde solo ausrichten, Spanien/Portugal und Niederlande/Belgien gaben gemeinsame Bewerbungen ab.
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England
- Größe: 130.395 km2
- Einwohner: 50,4 Millionen
- Verband: Football Association (FA), gegründet 1863
- Websites: FA, Englische WM-Bewerbung
- FIFA-Beitritt: 1905
- WM-Teilnahmen: 13
Größte Erfolge:
Weltmeister 1966
WM-Vierter 1990
EM-Dritter 1968
EM-Halbfinale 1996
FIFA-Weltrangliste: 6.

Reuters/Action Images
Im Wembley sollen Eröffnungsspiel und Finale stattfinden.
Bewerbung mit zwölf Spielorten
Stadien: Insgesamt 17 Stadien mit einem Budget von 2,54 Milliarden US-Dollar (1,92 Mrd. Euro) zu Auswahl; fünf sollen neu gebaut, fünf renoviert werden; u. a. Wembley (90.000) für Eröffnungsspiel und Finale, Old Trafford in Manchester (geplant für 95.000/Halbfinale), Emirates Stadium in London (60.000); 3,4 Millionen Tickets
Vorteile: Gute Infrastruktur; die meisten Stadien sind fertig und modern; Mutterland will nach 52 Jahren (1966) wieder WM-Turnier organisieren; England bietet der FIFA an, dass der gesamte Gewinn zur weltweiten Entwicklung des Fußballs an die FIFA geht; in fast allen Bereichen als „low risk“-Bewerbung eingestuft
Nachteile: Medienberichte über Bestechlichkeit von FIFA-Funktionären könnte negativen Einfluss haben; FIFA könnte sich für ein Land entscheiden, in dem die WM einen Modernisierungsschub der Stadien-Infrastruktur bringen würde
Niederlande/Belgien
Niederlande
Größte Erfolge:
Europameister 1988
WM-Zweiter 1974, 1978 und 2010
EM-Dritter 1976
FIFA-Weltrangliste: 2.
Belgien
Größte Erfolge:
WM-Vierter 1986
EM-Zweiter 1980
EM-Dritter 1972
Olympiasieger 1920
FIFA-Weltrangliste: 62.

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Das wäre die Arena in Rotterdam.
Bewerbung mit zwölf Spielorten
Stadien: Zwölf Stadien mit einem Budget von 2,43 Milliarden US-Dollar (1,84 Mrd. Euro); Sieben sollen neu gebaut, sechs renoviert werden; Insgesamt 14 Stadien zur Auswahl, zwei Stadien für Eröffnungsspiel in Brüssel und Finale in Rotterdam (jeweils mindestens 80.000 Kapazität) müssten gebaut werden; 3,3 Millionen Tickets
Vorteile: gute Infrastruktur; WM der kurzen Wege (maximale Distanz zwischen den Stadien: 360 km); Erfahrung einer gemeinsamen Europameisterschaft 2000; beide sind Gründungsmitglieder der FIFA und wollen zeigen, dass auch kleine Länder eine WM austragen können; geplant ist ein ökologisches Turnier
Nachteil: FIFA hat Bedenken wegen möglicher Probleme bei gemeinsamer Bewerbung geäußert
Russland
- Größe: 17.075.400 km2
- Einwohner: 143,1 Millionen
- Verband: Rossijski Futbolny Sojus (RFS), gegründet 1912/1992
- Websites: RFS, Russische WM-Bewerbung
- FIFA-Beitritt: 1912
- WM-Teilnahmen: 9 (UdSSR: 7, Russland: 2)
Größte Erfolge (jeweils UdSSR):
Europameister 1960
EM-Zweiter 1964, 1972 und 1988
Olympiasieger 1956 und 1988
FIFA-Weltrangliste: 13.

GEPA/EQ Images
Luschniki bald für 90.000 Fans?
Bewerbung mit 13 Spielorten
Stadien: 16 Stadien mit einem Budget von 3,82 Milliarden US-Dollar (2,89 Mrd. Euro); 13 wären Neubau, drei Renovierungen; In der engeren Wahl, u. a. Luschniki in Moskau (80.000, soll auf 90.000 ausgebaut werden) für Eröffnungsspiel, Halbfinale und Finale, Kirow-Stadion in St. Petersburg (in Bau/62.000); 3,1 Millionen Tickets
Vorteile: Größtes Land der Welt, aber noch nie WM-Gastgeber; WM würde Modernisierungsschub für Stadien bringen; politische Unterstützung durch Putin; Erfahrung durch Olympia 2014 in Sotschi; erwartete Öffnung des Landes
Nachteile: große Distanzen, Flughafensituation und internationale Transporte werden als „Hochrisiko“ eingestuft
Spanien/Portugal
Spanien
Größte Erfolge:
Weltmeister 2010
Europameister 1964 und 2008
EM-Zweiter 1984
WM-Vierter 1950
FIFA-Weltrangliste: 1.
Portugal
Größte Erfolge:
WM-Dritter 1966
WM-Vierter 2006
EM-Zweiter 2004
FIFA-Weltrangliste: 8.

GEPA/Pro Shots
WM-Anpfiff wäre im Camp Nou.
Bewerbung mit 18 Spielorten
Stadien: 21 Stadien (zwölf werden benötigt) mit einem Budget von 2,0 Milliarden US-Dollar (1,51 Mrd. Euro); fünf wären Neubau, neun Renovierungen; Hauptspielorte: Bernabeau-Stadion in Madrid (80.000) als Final-Spielort, Eröffnungsspiel im Camp Nou von Barcelona (94.100 Netto-Kapazität), Estadio da Luz in Lissabon (65.000); 3,7 Millionen Tickets
Vorteile: Erfahrung durch Fußball-Großturniere (Spanien mit WM 1982, Portugal mit EM 2004) und Olympia 1992 in Barcelona; fertige Stadien; gute Tourismus-Infrastruktur; Fußball-Tradition und Klima; Spanien als regierender Weltmeister
Nachteile: Die FIFA mag eigentlich kein Turnier in zwei Ländern; Wirtschaftsprobleme
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