„Das ist ein wunderschöner Augenblick“
Elf Jahre nach seinem Vize-WM-Titel hat Mario Stecher wieder einen Podestplatz in Ramsau geschafft. Am Samstag stand er sogar ganz oben und feierte nach Rang sechs im Springen seinen elften Erfolg im Weltcup der Nordischen Kombination. „Es ist auch Zeit geworden“, zeigte sich der 33-jährige Steirer nach den Strapazen überglücklich.
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Neben dem zweifachen Team-Olympiasieger, der ausgerechnet in der Heimat seinen ersten Saisonsieg feierte, landete mit Lukas Klapfer („Das ist wie ein Sieg. Ich bin überglücklich, das hätte ich mir nie erhofft“) auf Rang sieben (28,4) noch ein weiterer Steirer vom WSV Eisenerz in den Top Ten. Im packenden Zielsprint hatte sich Stecher 0,9 Sekunden vor dem Deutschen Björn Kircheisen durchgesetzt. Auf Platz drei landete mit Johannes Rydzek (15,5) ebenfalls ein DSV-Athlet.
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GEPA/Hans Oberlaender
Im packenden Finale lässt Stecher (r.) auch Kircheisen hinter sich.
„Wenn man vor heimischem Publikum in diesem Stil gewinnen kann, dann ist das wirklich großartig. Ich war heute sehr stark drauf. Im entscheidenden Moment habe ich die Initiative ergriffen, das hat zum Sieg geführt“, jubelte Stecher, der nach Felix Gottwald und Christoph Bieler als dritter Österreicher in der Ramsau triumphieren konnte.
Gewiefter Taktiker
Stecher, im Weltcup in Ramsau zuvor nur einmal Zweiter (1998), erwies sich dabei im abschließenden 10-km-Langlauf erneut als guter Taktiker. „Ich habe gewusst, dass viel möglich ist“, sagte der Familienvater, dessen Gattin Carina und der einjährige Sohn David den Bewerb an Ort und Stelle mitverfolgten.
Er schloss früh zu den vor ihm gestarteten starken Läufern Kircheisen, Todd Lodwick (USA/4.) und Jason Lamy Chappuis (FRA/5.) auf und sorgte mit hohem Tempo dafür, dass die vom Lillehammer-Sieger Mikko Kokslien (NOR/6.) angeführten Verfolger nicht mehr herankamen. „Und ich habe im richtigen Moment attackiert“, sagte Stecher, dessen Angriff im letzten langen Anstieg nur der vierfache Ramsau-Sieger Kircheisen Paroli zu bieten vermochte.
Der WM-Zweite hatte im Finish etwas Pech. „Ich bin vor dem Ziel leicht gestrauchelt“, meinte Kircheisen nach dem ersten Podestplatz der Saison. Der zweifache Gewinner Lamy Chappuis musste sich im Spitzenquintett mit dem fünften Rang begnügen, baute aber seine Gesamtführung vor Kokslien auf 56 Punkte aus. Der Norweger führte als bester Läufer mit gut zehn Sekunden Rückstand die Verfolgergruppe an.
Auch Klapfer stark
Klapfer, der als 22. des Springens knapp vor Kokslien gestartet war, schaffte in dessen Sog die zweitbeste Laufzeit. „Ich habe bei meinem bisher besten Sprung die guten Bedingungen genützt, dass wir sogar noch fast an die Top Fünf herankommen würden, hätte ich nicht gedacht“, sagte der Steirer, der zuvor nach mäßigen Sprungleistungen nur einen 30. Platz erreicht hatte. „Auf kleineren Schanzen fühle ich mich wohler, mit einer guten Ausgangsposition kann man auch die letzten Reserven mobilisieren“, meinte Klapfer.
Der Olympiadritte Bernhard Gruber war als 14. der dritte Österreicher in den Top 20. Starke Springer wie Wilhelm Denifl (31.) und Christoph Bieler (44.) hatten ihre Chance schon bei schwierigen Bedingungen auf der Schanze vergeben.
Samstag, Endstand nach einem Sprung und 10 km Langlauf: |
1. |
Mario Stecher |
AUT |
25:46,4 |
6./8.* |
2. |
Björn Kircheisen |
GER |
+ 0,9 |
3./14. |
3. |
Johannes Rydzek |
GER |
15,5 |
2./27. |
4. |
Todd Lodwick |
USA |
15,6 |
4./25. |
5. |
Jason Lamy Chappuis |
FRA |
16,8 |
5./21. |
6. |
Mikko Kokslien |
NOR |
27,1 |
24./1. |
7. |
Lukas Klapfer |
AUT |
28,4 |
22./2. |
8. |
Tino Edelmann |
GER |
29,4 |
13./9. |
9. |
Akito Watabe |
JPN |
30,2 |
16./7. |
10. |
Daiko Takahashi |
JPN |
32,2 |
25./3. |
11. |
Eric Frenzel |
GER |
38,0 |
11./20. |
12. |
Ronny Heer |
SUI |
42,5 |
21./5. |
13. |
Hannu Manninen |
FIN |
54,3 |
18./16. |
14. |
Bernhard Gruber |
AUT |
56,5 |
15./24. |
15. |
Janne Ryynänen |
FIN |
57,4 |
12./26. |
22. |
Tobias Kammerlander |
AUT |
1:14,5 |
26./18. |
25. |
David Kreiner |
AUT |
1:37,4 |
37./23. |
31. |
Wilhelm Denifl |
AUT |
2:03,9 |
29./34. |
35. |
Tomaz Druml |
AUT |
2:26,4 |
56./12. |
36. |
Marco Pichlmayer |
AUT |
2:27,9 |
53./15. |
44. |
Christoph Bieler |
AUT |
3:03,6 |
20./50. |
45.. |
Dominik Dier |
AUT |
3:13,8 |
27./49. |
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