Eklats auf Fußball- und Tennisplatz
Für kuriose Szenen haben in diesem Sportjahr Tennisspieler Stefan Koubek und Fußballer Ilco Naumoski gesorgt. Der Kärntner verlor im Juni gegen Daniel Köllerer die Nerven und griff seinem Gegner an die Kehle. Der Mazedonier würgte beim 1:1 im Bundesliga-Spiel gegen die Austria sogar seinen eigenen Mitspieler bei Mattersburg und verpasste einem anderen einen Ellbogencheck.
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Während bei Naumoski solche Aktionen nichts Ungewöhnliches sind, war Koubeks Ausraster doch überraschend. Der Eklat ereignete sich im Spitzenspiel zwischen dem TC Gleisdorf und dem UTC Strassburg. Koubek wurde dabei nach einer Reihe gegenseitiger Gehässigkeiten gegen seinen als impulsiv bekannten Gegner handgreiflich.
„Die Gurgel massiert“
„Ich habe Köllerer im zweiten Satz gebreakt und mich mit einem ‚Come on‘ gepusht. Dann hat er das Rebreak geschafft. Beim Seitenwechsel kam es zu einem Wortgefecht“, schilderte Koubek die Ereignisse. Köllerer habe gedroht: „Brauchst mich nicht reizen.“ Koubek dazu weiter: „Daraufhin wollte ich weiterspielen, er aber sagte: ‚Setz dich hin.‘“ Woraufhin Koubek sauer geworden sei.
„Du sagst mir nicht, was ich zu tun habe“, habe er seinem Kontrahenten geantwortet und sei weiter Richtung Court gegangen. „Doch Köllerer schimpfte: ‚Du Wichser.‘ Daraufhin habe ich ihm die Gurgel massiert. Ich bin Manns genug, um mich nicht beschimpfen zu lassen - schon gar nicht von einem Herrn Köllerer“, polterte Koubek, der danach sofort disqualifiziert wurde.
Köllerer dementierte hingegen die Vorwüfe von Koubek. „Ich habe mir vorgenommen, dass ich mir in diesem Spiel nichts zuschulden kommen lasse. Ich habe in dieser Situation zu Stefan gesagt, er soll sich hinsetzen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger“, entgegnete der Oberösterreicher.
ÖTV sprach „Begnadigung“ aus
Der ÖTV ließ in der Causa allerdings Milde walten. Präsident Ernst Wolnar sprach eine in den Statuten vorgesehene „Begnadigung“ aus. Das Verhalten von Koubek sei nicht zu akzeptieren, allerdings habe sich der Kärntner durch sein langjähriges Antreten im Davis Cup große Verdienste erworben, erklärte Wolnar, der die zwei Spieler zu einer Aussprache aufforderte.
Ein Wunsch, der allerdings nicht in Erfüllung ging. „Ich entschuldige mich nur bei meinem Team, beim Sponsor und bei den Zuschauern, bei den Leuten, für die ich meiner Vorbildfunktion nicht gerecht worden bin. Herr Köllerer ist der letzte Mensch, bei dem ich mich entschuldigen müsste. Bei einem, der lügt, nicht wie ein Mann dazu steht und sich nun gar als der Arme, als das Opfer darstellt? Sicher nicht“, erklärte Koubek im Interview mit ORF.at.
Naumoski rastete wieder einmal aus
Naumoski bewies indes einmal mehr, dass er kein Kind von Traurigkeit ist. Der mazedonische Nationalspieler wurde gegen die Austria in der 67. Minute mit Gelb-Rot vom Platz gestellt und drehte danach völlig durch. Zunächst beleidigte er Schiedsrichter Thomas Gangl und war danach auch von seinem eigenen Mitspieler nicht unter Kontrolle zu bringen.
Naumoski verlor total die Beherrschung und packte zunächst Robert Waltner an der Gurgel. Die Würgeattacke gegen den Sturmpartner war aber noch nicht alles. Als sein Landsmann Goce Sedloski zu schlichten versuchte, verpasste ihm Naumoski einen Ellbogencheck. Zwei Angriffe auf die eigenen Vereinskollegen sah man in Österreich in dieser Form noch nicht.

Reuters/Robert Zolles
Den eigenen Mitspieler zu würgen, ist sogar für Naumoski ein starkes Stück.
Sperre auch im Dezember
Vom Bundesliga-Strafsenat wurde Naumoski danach wegen Nichtbefolgung einer Schiedsrichteranordnung sowie Tätlichkeit gegenüber Mitspielern für vier Spiele gesperrt. Anfang Dezember kassierte das „Enfant terrible“ dann eine Sperre von drei Partien. Naumoski war bezichtigt worden, den Zeugwart von Magna Wiener Neustadt, Harald Ertl, nach dem 0:1 in Wiener Neustadt am 4. Dezember ins Gesicht geschlagen zu haben.
Vor dem Senat unter Vorsitz von Manfred Luczensky stand Aussage gegen Aussage. Dementsprechend schwer sei die Urteilsfindung gewesen. „Aufgrund der teilweise widersprüchlichen Zeugenaussagen konnte nicht mit Sicherheit festgestellt werden, dass Ilco Naumoski tatsächlich einen Faustschlag gegen den Zeugwart gesetzt hat“, begründet Luczensky die Entscheidung. „Da der Spieler aber selbst zugab, dass er Harald Ertl berührt hat, musste eine Strafe verhängt werden.“