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Erster DSV-Erfolg seit vier Jahren

Mit dem überraschenden Sieg von Severin Freund hat am Samstag das erste der zwei Springen in Sapporo geendet. Der 22-jährige Deutsche setzte sich bei seinem ersten Erfolg im Weltcup mit Sprüngen von 124 und 129 Metern sensationell vor Tournee-Sieger Thomas Morgenstern durch, der zweimal auf 124,5 m kam und seinen vierten Sieg in Sapporo knapp verpasste.

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Rang drei ging bei ständig wechselnden Windbedingungen an Halbzeitleader Adam Malysz aus Polen (132,5/118,0), der Tiroler Andreas Kofler (125,5/114,5) landete an der vierten Stelle. Morgenstern baute seine Führung im Weltcup auf 442 Punkte aus, da sein erster Verfolger Simon Ammann (SUI) diesmal nur Sechster wurde.

Morgenstern erklärte danach, er habe nicht seine besten Sprünge gezeigt. „Der zweite war besser. Die Bedingungen waren aber sehr schwierig, das macht die Aufgabe nicht leichter. Die Herausforderung besteht immer darin, nicht zu viel zu wollen und die Sprünge laufen zu lassen. Ich bin mir sicher, dass das morgen schon wieder besser funktionieren wird“, so der dreifache Olympiasieger, der mit dem Podestplatz schließlich zufrieden war. Neben sieben Siegen hat der 24-Jährige in diesem Winter nun fünf zweite Plätze in 14 Bewerben erreicht, dazu kommen ein Fünfter und ein 14. Rang.

„Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“

Freunds bisher bestes Ergebnis im Weltcup war ein sechster Platz Ende Dezember in Oberstdorf gewesen, den letzten Sieg hatte der DSV am 28. Jänner 2007 in Oberstdorf durch Michael Uhrmann gefeiert, der am Samstag Fünfter wurde. „Ich kann das kaum in Worte fassen. Es ist ein unglaublich schönes Gefühl“, sagte Freund nach dem bisher größten Triumph seiner Laufbahn. „Natürlich versucht man immer anzugreifen. Aber mit dem Sieg habe ich überhaupt nicht gerechnet.“

„Ich habe immer gesagt, dass er das Potenzial hat, aber mental mitwachsen muss. Dieser Sieg wird ihm Kraft geben“, sagte DSV-Cheftrainer Werner Schuster. Der Vorarlberger hatte die Reise nach Japan nicht mitgemacht und den Wettbewerb am heimischen Fernseher verfolgt.

Olympia 2014 als langfristiges Ziel

Für den 41-jährigen Trainer war der Sieg ein erster Teilerfolg auf einem langfristig geplanten Weg, der die DSV-Springer bis zu den Winterspielen 2014 wieder an die früheren Erfolge von Martin Schmitt und Sven Hannawald heranführen soll. Der frühere Springer hat als Nachwuchscoach (u. a. von Gregor Schlierenzauer in Stams) das österreichische System auch von der Betreuerseite kennengelernt. Nach einem Jahr als Schweizer Coach (2007/08) trat Schuster im April 2008 sein Engagement im DSV an.

In Japan nicht am Start sind u. a. Gregor Schlierenzauer, Martin Koch und Wolfgang Loitzl. Aus den Top Ten im Weltcup haben nur vier Springer die Reise nach Sapporo mitgemacht. Der zweite Bewerb steht in der Nacht auf Sonntag (2.00 Uhr MEZ, live in ORF eins) auf dem Programm.

Weltcup-Springen in Sapporo

Endstand:
1. Severin Freund GER 124,0 / 129,0 249,6
2. Thomas Morgenstern AUT 124,5 / 124,5 248,2
3. Adam Malysz POL 132,5 / 118,0 240,5
4. Andreas Kofler AUT 125,5 / 114,5 230,0
5. Michael Uhrmann GER 131,0 / 111,0 223,4
6. Simon Ammann SUI 117,0 / 119,0 223,3
7. Manuel Fettner AUT 118,0 / 119,5 214,7
8. Andreas Stjernen NOR 121,5 / 115,5 205,7
9. Denis Kornilow RUS 117,5 / 107,0 200,6
10. Jan Matura CZE 122,5 / 112,5 198,6
11. Noriaki Kasai JPN 115,5 / 109,0 196,8
12. Roman Koudelka CZE 110,5 / 113,0 196,4
13. Jernej Damjan SLO 108,5 / 111,5 193,8
14. Taku Takeuchi JPN 117,0 / 108,5 192,5
15. Shohei Tochimoto JPN 125,5 / 103,5 191,9
16. Mitja Meznar SLO 119,0 /108,0 188,9
17. Ole Marius Ingvaldsen NOR 117,5 / 104,5 187,7
18. Daiki Ito JPN 110,5 / 109,5 186,8
19. Robert Kranjec SLO 112,0 / 108,5 184,2
20. Pascal Bodmer GER 123,0 / 104,5 182,7
21. Stephan Hocke GER 114,0 / 104,5 181,2
22. Felix Schoft GER 117,5 / 101,0 175,4
23. Anssi Koivuaranta FIN 106,5 / 103,5 175,0
24. Richard Freitag GER 111,5 / 100,5 167,2
25. Lukas Hlava CZE 110,5 / 96,0 163,9
26. Michael Hayböck AUT 113,5 / 99,0 162,7
27. Fumihisa Yumoto JPN 110,0 / 94,5 155,3
28. Mackenzie Boyd-Clowes CAN 112,5 / 94,0 150,3
29. Kenneth Gangnes NOR 111,5 / 91,0 147,5
30. Harri Olli FIN 113,5 / 84,0 129,0
Nicht für das Finale qualifiziert:
35. Stefan Thurnbichler AUT 99,0 79,3
50. Mario Innauer AUT 89,0 45,6

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