Berufung gegen Dopingsperre erfolgreich
Der dreifache Tour-de-France-Sieger Alberto Contador hat eine seiner wichtigsten Etappen gewonnen. Der Spanier wurde von der Disziplinarkommission des spanischen Radsport-Verbandes (RFEC) vom Dopingvorwurf freigesprochen. Contador, der gegen eine vorläufige einjährige Sperre und die Aberkennung seines Tour-Sieges 2010 Berufung eingelegt hatte, ist damit ab sofort wieder startberechtigt.
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In einer vorläufigen Entscheidung vor drei Wochen hatte sich der RFEC noch für eine einjährige Sperre ausgesprochen. Bei Contador war während der Tour 2010 in mehreren Tests die verbotene Substanz Clenbuterol nachgewiesen worden. Der 28-jährige Madrilene berief sich darauf, das auch zur Kälbermast verwendete Mittel sei durch verunreinigtes Rindfleisch ohne sein Wissen in den Körper gelangt. „Die Gerechtigkeit hat gesiegt“, sagte sein Anwalt Andy Ramos am Dienstag.
Der Weltverband (UCI) sowie die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) haben allerdings die Möglichkeit, innerhalb eines Monats beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne letztinstanzlich gegen die Entscheidung zu berufen. Die UCI will den Fall und die Gründe für den Freispruch vor einer Entscheidung noch einmal genau studieren. UCI-Präsident Pat McQuaid wollte vorerst keinen Kommentar abgeben.
Comeback schon am Mittwoch
Contador wird nach der Entscheidung zu seinen Gunsten bereits am Mittwoch bei der Algarve-Rundfahrt in Portugal an den Start gehen. Der Spanier war nach Bekanntwerden eines ersten positiven Tests im September suspendiert worden.
„Wir können ganz einfach den Abschluss der Affäre bestätigen“, erklärte Anwalt Ramos beim Verlassen des Verbandssitzes in Madrid. „Er kann ab sofort wieder fahren.“ Sein Mandant sei sehr glücklich über diese Entwicklung. Contador hat die Tour bei seinen letzten drei Teilnahmen 2007, 2009 und 2010 jeweils gewonnen. 2008 war sein damaliges Team Astana wegen vorhergehender Dopingverwicklungen nicht zur wichtigsten Landesrundfahrt eingeladen worden.
Bereits früher im Dopingzwielicht
Auch Contador war in der Vergangenheit immer wieder mit dem madrilenischen Arzt Eufemiano Fuentes wegen Blutdopings in Verbindung gebracht worden. Im Mai 2006 waren im Rahmen der „Operation Puerto“ u. a. Blutbeutel mit dem Vermerk „A.C.“ bei Fuentes sichergestellt worden. Auf einer später erstellten Liste betroffener Athleten schien Contador aber nicht auf. Selbst Clenbuterol, das den Muskelaufbau unterstützt, war bei der Tour im Vorjahr nur in äußerst geringer Menge nachgewiesen worden.
Die Algarve-Rundfahrt ist nun Contadors erstes Rennen für seine neue Equipe Saxo Bank. Er hatte sich dem dänischen Team von Bjarne Riis im Sommer bereits vor seinem positiven Dopingbefund angeschlossen. Die RFEC-Kehrtwende könnte nun sogar dazu führen, dass Contador im Mai auch den Giro d’Italia bestreitet. 2008, im Jahr seiner Tour-Absenz, hatte der Ausnahmeathlet sowohl Giro als auch Vuelta gewonnen.
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