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Morgenstern nimmt Favoritenrolle an

Betrachtet man seine lange Erfolgsliste, dann ist es augenscheinlich: Thomas Morgenstern fehlt in seiner Karriere eigentlich nur noch Einzel-WM-Gold. Der 24-jährige Kärntner wird in Oslo zwar der Topfavorit sein. Nach dem ersten Sieg bei der Vierschanzentournee und dem vorzeitigen Fixieren seines zweiten Weltcup-Gesamtsieges kann Morgenstern aber trotzdem „locker“ zur WM fahren.

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Die Ausgangssituation für den siebenfachen Saisonsieger ist ausgezeichnet, so sieht es auch ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner: „Es wird kaum einen Athleten in Oslo geben, der mit so viel Freude und so unbelastet auftreten kann.“ Dennoch zählen gerade bei Großereignissen der Moment, die Tagesform und ein bisschen auch das Glück. Bei einem Gesamtweltcup-Sieg zählt die Leistung über eine gesamte Saison, doch bei Olympia und WM ist das anders.

So oder so der glücklichste Mensch der Welt

„Ich weiß, dass der Tag X kommen wird, wo es keinen mehr interessieren wird, was davor stattgefunden hat. Das sind Weltmeisterschaften und da muss alles zusammenstimmen“, sagte Morgenstern gegenüber der APA. „Ich werde die WM sehr genießen, aber zu diesem Zeitpunkt wird es mir als Athlet wurscht sein, was vorher war. Du lebst ja trotzdem im Hier und Jetzt und willst natürlich das Bestmögliche aus dem Wettkampf rausholen.“

Die Favoritenrolle will er nicht von sich weisen. Eine Rolle, die Österreichs Skispringer nun schon lange tragen und an die sie sich gewöhnt haben. „Ich fahre gerne als Favorit hin, weil es zeigt, dass ich das eine oder andere richtig gemacht habe in der Vergangenheit.“ Und sollte es nicht klappen mit dem ersten Einzelgold? „Wenn es aufgeht, bin ich der glücklichste Mensch der Welt. Wenn nicht, bin ich genauso glücklich, weil ich wieder sehr viele Erfahrungen gemacht habe.“

„Habe das Potenzial dazu“

Das Wichtigste für ihn sei ein fairer Wettkampf. „Dass man einen Weltmeistertitel oder eine Medaille nicht auf dem Serviertablett präsentiert bekommt, ist klar. Der Beste soll gewinnen.“ Durch die ungeheure Dichte im eigenen Team gibt es aber auch eine gewisse Absicherung. „Ich erwarte von mir auch nicht, dass ich dort hinfahre und Weltmeister werde. Ich habe das Potenzial dazu, weiß, wie es sich anfühlt, der Rest muss passieren.“

Der hohe Erwartungsdruck von Fans und Öffentlichkeit ist im ÖSV-Team gut verteilt. „Ich bin auch unheimlich stolz, in so einem Team zu sein, in dem so eine Qualität herrscht. Und es gibt ja auch zwei Mannschaftsspringen bei der WM“, erinnerte Morgenstern. Zum dritten Mal nach Lahti (2001) und Oberstdorf (2005) werden wieder Teamgoldmedaillen vom großen und kleinen Bakken vergeben.

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