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Drittes Gold für Norwegen

Petter Northug hat am Sonntag in der WM-Entscheidung der Langläufer in der Doppelverfolgung Geduld bewiesen und auf seine Schnelligkeit vertraut. Der Titelverteidiger skatete im Finish des 30-km-Rennens auf dem Osloer Holmenkollen unwiderstehlich an die Spitze und holte vor den Russen Maxim Wylegschanin und Ilja Tschernussow das dritte Gold für Norwegen. Der Kärntner Jürgen Pinter belegte Rang 40.

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Northug versteckte sich lange Zeit im großen Spitzenfeld, aus dem sich nur der Kanadier Alex Harvey für einige Zeit abzusetzen vermochte. Er wurde nach einem Maximalvorsprung von 15 Sekunden auf der letzten Runde wieder eingeholt. Dass die Entscheidung erst spät fiel, kam dem Sprint-Vizeweltmeister Northug gerade recht. Der zweifache Olympiasieger spielte seine Qualitäten aus und ließ die rund 30.000 Zuschauer jubeln.

Petter Northug (NOR)

dapd/Eckehard Schulz

Northug auf dem Weg zur erfolgreichen Titelverteidigung

Northug hatte die Doppelverfolgung im Vorfeld als seine größte Chance bei der Heim-WM gesehen. „Ich bin dieses Rennen ein Jahr lang in meinem Kopf durchgegangen, die Attacke war geplant. Ich wollte unbedingt dieses Gold“, sagte der 25-Jährige, der auch am Dienstag über 15 km laufen will. Diese Entscheidung würden aber seine Trainer treffen, auch im Hinblick auf die wichtigen Einsätze in der Staffel und im 50-km-Rennen. „Ich werde versuchen, heute Abend nicht müde zu wirken“, meinte der Norweger scherzend.

Pinter als 40. nicht unzufrieden

Pinter klassierte sich mit 3:26,3 Minuten Rückstand an der 40. Stelle und war danach mit seiner Form gar nicht so unzufrieden. „Die ist nicht schlecht“, behauptete der 30-Jährige, „ich bin bereit für den Fünfziger.“ Auf dem 15-km-klassisch-Abschnitt habe er etwas zu glatte Ski gehabt, in der Skating-Technik habe es besser geklappt. Ein Fehler sei gewesen, dass er zu wenig getrunken habe. „Das hat mir eventuell einen Platz in den Top 30 gekostet.“

Dass er in Zusammenhang mit dem Doping-Gerichtsverfahren gegen den Ex-Coach Walter Mayer als Zeuge gehört wird, beeindruckt Pinter nicht. Er selbst war vom Obersten Sportgericht wegen der Affäre von Turin 2006 für vier Jahre (bis Februar 2010) gesperrt worden. Pinter kritisierte aber dennoch das nunmehrige Verfahren, einige Herren seien vielleicht in Norwegen gewesen und hätten zu viel Nebel eingeatmet.

Herren-Doppelverfolgung (30 km klassisch/Freistil)

1. Petter Northug NOR 1:14:10,4
2. Maxim Wylegschanin RUS + 0,7
3. Ilja Tschernussow RUS 1,2
4. Sergej Dolidowitsch BLR 2,6
5. Martin Johnsrud Sundby NOR 3,1
6. Marcus Hellner SWE 3,1
7. Roland Clara ITA 5,4
8. Tobias Angerer GER 6,5
9. Devon Kershaw CAN 6,5
10. Giorgio di Centa ITA 9,4
40. Jürgen Pinter AUT 3:26,3

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