Favoriten setzen sich durch
Gregor Schlierenzauer, Martin Koch, Andreas Kofler und Thomas Morgenstern haben am Sonntagnachmittag den Teambewerb der Skispringer von der Normalschanze gewonnen. Die als Favoriten angetretenen ÖSV-Adler holten die dritte Goldmedaille bei der 48. nordischen WM in Oslo. Sie gewannen mit exakt 25 Punkten Vorsprung auf Norwegen und 57,3 auf Deutschland.
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Die Österreicher errangen damit das siebente WM-Teamgold in der Geschichte und sind seit 2005 bei nordischen Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen ungeschlagen.
Schlierenzauer hatte allerdings in beiden Durchgängen Probleme bei der Landung, konnte Stürze aber vermeiden. „Speziell auf kleineren Schanzen ist es so, dass ganz unten vom Wind her meistens nichts los ist. Dann fällt man ein bisschen runter“, sagte der ÖSV-Auftaktspringer. „Es ist ein sehr schönes Gefühl zu wissen, im besten Team der Welt springen zu dürfen“, meinte der 21-jährige Tiroler.

GEPA/Thomas Bachun
Österreichs Skispringer bleiben das Maß aller Dinge.
Auch Morgenstern hob den Teamgeist hervor. „Es gibt nichts Schöneres, als mit den Kollegen ein Lachen im Gesicht zu haben. Jeder Einzelne profitiert davon, so ein gutes Team zu haben. Das Einzel ist anders einzuordnen. Heute waren wir ganz große Favoriten und haben nur verlieren können. Aber wir haben gewusst, dass wir eine super Qualität haben - und die haben wir ausgespielt.“
Sechstes WM-Gold für Morgenstern
Schlussspringer Morgenstern, der seine sechste WM-Goldmedaille gewann, erzielte im zweiten Durchgang mit 108 Metern gemeinsam mit dem Finnen Matti Hautamäki die Tageshöchstweite. „Ich bin echt dankbar, dass ich so ein glücklicher Mensch sein darf“, war der Kärntner nach dem Bewerb gerührt. „Es war heute wieder ein super Tag mit super Sprüngen. Speziell der letzte war noch einmal etwas Besonderes.“
Der 24-Jährige stieg damit zum erfolgreichsten ÖSV-Sportler bei nordischen Weltmeisterschaften auf. Der Kärntner schloss zum diesmal nicht nominierten Wolfgang Loitzl auf, der wie Morgenstern bei sechs Gold- und einer Bronzemedaille hält. Bei den noch ausständigen Bewerben von der Großschanze (Einzel und Team) hat Morgenstern die Chance auf zwei weitere Medaillen.
Koch mit Höchstweite im ersten Durchgang
Koch, der im ersten Durchgang mit 105,5 m gemeinsam mit dem Norweger Anders Bardal die Höchstweite erzielte und in der Entscheidung auf 102,0 m kam, war mit beiden Sprüngen „sehr zufrieden. Ich denke, dass auch meine Teamkollegen zufrieden mit mir sind.“ Die Goldmedaille habe einen „hohen Stellenwert“ für ihn. „Es ist meine erste Medaille auf der kleinen Schanze“, sagte der 29-jährige Kärntner.
„Ich glaube, jeder hat das erwartet, was natürlich nicht einfach ist. Es ist eine Riesenfreude. Die Wertigkeit liegt sehr hoch“, meinte Kofler. Der Einzel-Silbermedaillengewinner vom Samstag freute sich, dass das ÖSV-Team „dem Druck standhalten“ konnte. Auch in den beiden ausständigen Skisprung-Bewerben will der 26-jährige Tiroler „wieder Gas geben. Wir schauen, dass wir das fortführen können.“
Stolze Zwischenbilanz
Cheftrainer Alexander Pointner kann auf die Zwischenbilanz der ÖSV-Adler stolz sein. Nach Einzelgold durch Daniela Iraschko und Morgenstern gewannen sie auch den dritten Bewerb der Skispringer. „Als Teamchef muss es einem dabei gut gehen“, sagte Pointner. „Das war heute wieder eine super Leistung von jedem Einzelnen. Aber man hat gesehen, es ist nicht einfach zum Abholen. Man braucht sehr gute Sprünge, eine gute Leistung. Und man muss vor allem davor gut gearbeitet haben - darum herzliche Gratulation.“
Teambewerb Normalschanze
1. |
Österreich |
Schlierenzauer, Koch, Kofler, Morgenstern |
1.025,5 |
2. |
Norwegen |
Jacobsen, Romören, Bardal, Hilde |
1.000,5 |
3. |
Deutschland |
Schmitt, Neumayer, Uhrmann, Freund |
968,2 |
4. |
Polen |
Stoch, Zyla, Hula, Malysz |
953,0 |
5. |
Japan |
Yumoto, Takeuchi, Kasai, Ito |
931,1 |
6. |
Slowenien |
Meznar, Damjan, Kranjec, Prevc |
924,2 |
7. |
Tschechien |
Sedlak, Koudelka, Matura, Janda |
917,9 |
8. |
Finnland |
Koivuranta, Muotka, Ahonen, Hautamäki |
900,5 |
Nicht für das Finale qualifiziert: |
9. |
Russland |
Karelin, Kornilow, Rosliakow, Wassiliew |
444,8 |
10. |
Schweiz |
Egloff, Küttel, Grigoli, Ammann |
418,2 |
11. |
Italien |
Bresadola, Dellasega, Morassi, Colloredo |
417,8 |
12. |
Kasachstan |
Scharapow, Korolew, Karpenko, Lewkin |
366,2 |
Beste Springer: |
1. |
Thomas Morgenstern (AUT) |
105,0 / 108,0 |
262,1 |
2. |
Martin Koch (AUT) |
105,5 / 102,0 |
258,8 |
3. |
Matti Hautamäki (FIN) |
102,5 / 108,0 |
257,8 |
4. |
Adam Malysz (POL) |
104,5 / 106,5 |
257,2 |
5. |
Anders Bardal (NOR) |
105,5 / 101,0 |
255,9 |
6. |
Andreas Kofler (AUT) |
105,0 / 103,5 |
254,7 |
7. |
Anders Jacobsen (NOR) |
103,5 / 102,5 |
252,5 |
8. |
Daiki Ito (JPN) |
100,5 / 105,5 |
250,7 |
9. |
Gregor Schlierenzauer (AUT) |
105,0 / 103,0 |
249,9 |
10. |
Tom Hilde (NOR) |
102,5 / 102,5 |
249,6 |
11. |
Martin Schmitt (GER) |
104,5 / 104,0 |
249,3 |
12. |
Kamil Stoch (POL) |
101,0 / 102,5 |
247,3 |
13. |
Michael Uhrmann (GER) |
102,0 / 102,5 |
243,7 |
14. |
Björn Einar Romören (NOR) |
101,5 / 100,5 |
242,5 |
15. |
Severin Freund (GER) |
105,0 / 105,5 |
240,9 |
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