Überraschung im Langlauf-Klassiker
Matti Heikkinen hat die erste WM-Goldmedaille im Langlauf für Finnlands Herren seit dem „Neustart“ nach dem Dopingskandal bei der WM 2001 in Lahti geholt, doch dem norwegischen Skifest bei den nordischen Titelkämpfen auf dem Holmenkollen in Oslo tat das keinen Abbruch.
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Der 27-Jährige aus Jyväskylä setzte sich am Dienstag über 15 Kilometer in der klassischen Technik in 38:14,7 Minuten 13,3 bzw. 31,9 Sekunden vor den Norwegern Eldar Rönning und Martin Johnsrud Sundby durch. Österreicher war keiner am Start.
Norwegen weiter im Langlauf-Fieber
Nach vier Langlauf-Tagen mit Gold für Norwegen durfte diesmal ein Ausländer König Harald in dessen Loge besuchen. Doch die Stimmung im Langlauf-verrückten Norwegen ist auch ohne neuerliches „Gull“ (Gold) bestens. Marit Björgen, die innerhalb von fünf Tagen den Gold-Hattrick schaffte, und 30-km-Champion Petter Northug sind die Stars, locken die Massen an und sorgen für Rekordquoten im TV.
Fünf Tage vor WM-Ende waren nur noch 30.000 der 300.000 aufgelegten Karten verfügbar, die Herren-Staffel am Freitag war als erster Bewerb nach nur wenigen Stunden ausverkauft gewesen. Das Langlauf-Stadion fasst rund 20.000 Zuschauer, die vielfache Zahl an Fans verfolgt die Rennen entlang der Strecke ohne Tickets. Den Sieg Northugs am Sonntag sahen insgesamt fast 100.000 Fans live im Stadion und entlang der Loipen. Wer nicht auf dem Holmenkollen war, verfolgte das Rennen im Fernsehen, die Einschaltquote bei NRK lag bei 90 Prozent.
Für die Norweger ist das alles fast normal. Auch zu den Weltcup-Langlauf-Bewerben strömen jährlich Zuschauermassen, wenn auch nicht so viele wie bei der WM. Und stets biwakieren bei viele Fans in Zelten in den Wäldern nahe den Strecken - bei der WM mehrere Tausend.
Gastgeber Favoriten im Teamsprint
Schon am Mittwoch besteht eine gute Chance, dass die bis zu 50.000 Fans bei den abendlichen Siegerehrungen auf dem Universitätsplatz im Zentrum Oslos zum insgesamt fünften Mal die norwegische Hymne hören. Northug, der am Dienstag das Klassik-Rennen ausließ, gilt im Teamsprint (klassische Technik) mit Ole Vigen Hattestad als Favorit.
Björgen gönnt sich in dieser Disziplin eine Pause, die Strapazen über 10 km fordern ihren Tribut. „Das war mein härtestes Rennen“, sagte die 30-Jährige, nachdem sie auf den letzten drei Kilometern der bei den Zwischenzeiten führenden Polin Justyna Kowalczyk noch zwölf Sekunden abgenommen hatte.
Sechs Goldene sind für Björgen bei ihrer Heim-WM damit nicht mehr möglich. Ihr bleiben noch Staffel und 30-km-Bewerb, um den WM-Rekord der Russin Jelena Välbe einzustellen, die 1997 in Trondheim alle fünf Langlauf-Rennen gewonnen hatte.
Herren, 15 km klassisch
1. |
Matti Heikkinen |
FIN |
38:14,7 |
2. |
Eldar Rönning |
NOR |
+ 13,3 |
3. |
Martin Johnsrud Sundby |
NOR |
31,9 |
4. |
Stanislaw Wolschenzew |
RUS |
36,6 |
5. |
Sami Jauhojärvi |
FIN |
44,2 |
6. |
Maurice Manificat |
FRA |
48,8 |
7. |
Lukas Bauer |
CZE |
55,0 |
8. |
Ville Nousiainen |
FIN |
56,3 |
9. |
Tobias Angerer |
GER |
1:10,1 |
10. |
Maxim Wylegschanin |
RUS |
1:11,0 |
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