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Stecher als ÖSV-Bester auf Rang zehn

Nach Bronze für Felix Gottwald und Gold im Teambewerb sind Österreichs Kombinierer am Mittwoch bei der nordischen WM in Oslo erstmals leer ausgegangen. Mario Stecher belegte als bester des ÖSV-Quartetts Rang zehn. Wilhelm Denifl, Dritter nach dem Sprung von der Großschanze, fiel auf den zehn Kilometern noch auf den 19. Platz zurück. David Kreiner belegte Rang zwölf, Felix Gottwald wurde 18.

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Gold ging an den Franzosen Jason Lamy Chappuis, der sich nach dem Olympiasieg 2010 nun auch erstmals den WM-Titel sicherte. Der 24-Jährige gewann mit 6,7 Sekunden Vorsprung auf den Deutschen Johannes Rydzek. Dritter wurde dessen Landsmann Eric Frenzel (+7,0). „Es ist die erste Goldmedaille für Frankreich bei einer nordischen WM seit (dem Langläufer Vincent) Vittoz 2005 in Oberstdorf. Das ist schon eine große Sache“, freute sich Lamy Chappuis, der nach dem Springen auf Platz zwei gelegen war.

Felix Gottwald gratuliert Jason Lamy Chappuis zum Gewinn der Goldmedaille

APA/Barbara Gindl

Gottwald gratulierte dem neuen Weltmeister im Bewerb von der Großschanze.

Stecher hat sich „eindeutig mehr erhofft“

Auch die Ausgangsposition von Stecher war nicht schlecht. Nach gutem Sprung hatte der 33-Jährige 59 Sekunden Rückstand und holte als Anführer einer Verfolgergruppe anfangs auch gut auf. Zur Halbzeit 38 Sekunden zurück, vergrößerte sich das Minus gegenüber Lamy Chappuis auf der dritten Runde jedoch auf 54 Sekunden und auf die Medaillenränge von zehn auf 29 Sekunden. Im Finish fehlte dem Steirer mit offenbar nicht optimalem Material dann die Kraft.

„Ende der dritten Runde war mir klar, dass die Medaille außer Reichweite ist. Ich habe mir eindeutig mehr erhofft, jetzt bin ich Zehnter, und wir stehen da wie bestellt und nicht abgeholt. Ich bin voll durchgelaufen, aber es war nicht mehr drinnen“, bilanzierte Stecher, dem am Ende über eine Minute auf einen Podestplatz fehlte. Für den 33-Jährigen war das Rennen auch sein letzter Einzel-WM-Berwerb: „Ich bin nicht traurig, aber unzufrieden, denn heute war wirklich was drinnen.“

Gottwald trotz Laufbestzeit ohne Chance

Für Gottwald war indes im Langlauf von Beginn an nichts mehr zu holen, da er nach einem verpatzten Sprung nur an der 39. Stelle lag. Der 35-Jährige konnte seinen Rückstand von 2:30 Minuten wie üblich noch verringern, mehr als Endrang 18 war trotz bester Laufzeit diesmal aber nicht möglich. Vor allem die fast aussichtslose Lage wirkte sich nicht gerade motivierend aus.

„Da hinten zu laufen ist doch etwas unspektakulär, weil der letzte Kitzel fehlt. Ich habe mich bemüht, am Ende mir aber doch Kräfte für den Teambewerb am Freitag aufgespart“, erklärte der Salzburger, dem in seiner großen Karriere damit Einzelgold bei einer WM verwehrt blieb. „Man sieht, wie knapp alles beieinander liegt, aber das ist Spitzensport. Ich werde nie daheim sitzen und meine Medaillen durchzählen, daher wird es mir gar nicht auffallen, dass eine fehlt“, resümierte Gottwald.

Sehr guter und schlechter Ski

Auch Kreiner ging mit einer Hypothek von fast zwei Minuten in die Loipe und konnte sich mit der drittbesten Zeit in der Loipe vom 27. auf den zwölften Rang (1:14,6) verbessern. Von der erhofften Sensation war aber auch er am Ende weit entfernt. „Es ist schade, denn mein Ski war der beste, den ich in den drei bisherigen Bewerben gehabt habe. Ich habe meine Chancen auf der Schanze verspielt“, erklärte der 29-Jährige.

Teamkollege Denifl haderte hingegen etwas mit seinem Material: „Die Enttäuschung ist groß, weil ich gut dabei war. Ich muss leider sagen, dass ich mit dem Ski ein bisschen ins Klo gegriffen habe. Oben war ich dabei, nach der Abfahrt war ich zurück.“ Cheftrainer Baard Jörgen Elden wusste um die in der Loipe verspielte Chance von Stecher und Denifl. „Ich habe ein gutes Gefühl gehabt vor dem Rennen. Es war speziell von Willi und Mario nicht das beste Rennen“, sagte der Norweger.

Nordische Kombination, Großschanze

1. Jason Lamy Chappuis FRA 25,31,6
2. Johannes Rydzek GER + 6,7
3. Eric Frenzel GER 7,0
4. Haavard Klemetsen NOR 37,6
5. Todd Lodwick USA 38,8
6. Bill Demong USA 49,3
7. Tomas Slavik CZE 51,9
8. Lukas Runggaldier ITA 59,2
9. Francois Braud FRA 1:02,7
10. Mario Stecher AUT 1:08,3
11. Mikko Kokslien NOR 1:12,9
12. David Kreiner AUT 1:14,6
13. Akito Watabe JPN 1:18,8
14. Jan Schmid NOR 1:28,0
15. Tino Edelmann GER 1:36,7
18. Felix Gottwald AUT 1:41,8
19. Wilhelm Denifl AUT 1:50,6
Springen:
1. Haavard Klemetsen NOR 133,5 m / 127,1
2. Jason Lamy Chappuis FRA 133,5 m / 125,5 0:06
3. Wilhelm Denifl AUT 131,0 m / 123,7 0:14
4. Kaarel Nurmsalu EST 127,5 m / 122,3 0:19
5. Johannes Rydzek GER 127,0 m / 118,1 0:36
6. Eric Frenzel GER 126,5 m / 117,1 0:40
7. Francois Braud FRA 126,0 m / 116,0 0:44
8. Tino Edelmann GER 125,0 m / 113,4 0:55
9. Maxime Laheurte FRA 122,0 m / 113,0 0:56
10. Mario Stecher AUT 123,0 m / 112,4 0:59
11. Tomas Slavik CZE 120,5 m / 111,9 1:01
12. Todd Lodwick USA 123,0 m / 109,2 1:12
16. Lukas Runggaldier ITA 121,5 m / 106,0 1:24
20. Bill Demong USA 117,5 m / 103,3 1:35
27. David Kreiner AUT 117,0 m / 98,8 1:53
39. Felix Gottwald AUT 109,5 m / 89,7 2:30
10-km-Langlauf:
1. Felix Gottwald AUT 24:43,4
2. Bill Demong USA 24:45,9
3. David Kreiner AUT 24:53,2
4. Mikko Kokslien NOR 24:56,5
5. Alessandro Pittin ITA 24:56,9
6. Todd Lodwick USA 24:58,4
7. Eric Frenzel GER 24:58,6
8. Johannes Rydzek GER 25:02,3
9. Lukas Runggaldier ITA 25:06,8
10. Hannu Manninen FIN 25:08,5
13. Tomas Slavik CZE 25:22,5
14. Jason Lamy Chappuis FRA 25:25,6
17. Mario Stecher AUT 25:40,9
25. Haavard Klemetsen NOR 26:09,2
37. Wilhelm Denifl AUT 27:08,2

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