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Künftig Ausschluss bei Nichtantritt

Red Bull Salzburg hat für sein Nichtantreten im vierten Play-off-Spiel gegen Olimpija Ljubljana am Montag von der Erste Bank Liga die Rechnung präsentiert bekommen. Der Meister verliert das nicht stattgefundene Spiel am grünen Tisch wie erwartet mit 0:5 und wurde außerdem wegen ligaschädigenden Verhaltens zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt. Bei Wiederholung droht der Ausschluss.

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Ligapräsident Karl Safron erklärte im Interview mit dem ORF: „Ich glaube, für so eine Vorgangsweise, die für mich das Äußerste an Unsportlichkeit darstellt, kann es nur den Ausschluss aus dem Bewerb als Strafe geben. Eine andere Strafe ist nicht zweckmäßig.“

„Das hat mit zivilisiertem Sport nichts zu tun“

Salzburg muss auch eine Ersatzzahlung für die nachgewiesenen Kosten an Olimpija zahlen. Außerdem wurde der als Delegationsleiter tätige Salzburger Geschäftsführer Rene Dimter für zwei Monate unbedingt gesperrt und von allen seinen Funktionen enthoben. Die Salzburger hatten sich nach dem Spiel am vergangenen Dienstag beklagt, dass sie auf der Spielerbank von Fans der Slowenen attackiert und mit Gegenständen beworfen worden seien.

Nachdem laut Club-Auskunft erhöhte Sicherheitsauflagen nicht erfüllt worden seien, entschied sich Trainer Pierre Page, die Heimreise anzutreten. In der Servus-TV-Sendung „Sport und Talk“ schilderte Page dann am Montag die Gewalttätigkeiten des ersten Spiels in Slowenien und betonte, dass für ihn auch am Sonntag die Sicherheit für die Mannschaft nicht gewährleistet war.

„Das hat mit zivilisiertem Sport nichts zu tun“, meinte der Salzburg-Coach. „Solche Zwischenfälle sind sehr bedenklich.“ Dem Wunsch nach zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen und mehr Polizeipräsenz in der Halle wäre nicht nachgekommen worden, nachdem man am letzten Dienstag 60 Minuten lang bespuckt, gestoßen und bedroht worden sei.

Schuldhaftes Verhalten der Gastmannschaft

Der Darstellung der Salzburger widersprach die EBEL. „Am Spieltag erfolgte eine umfassende Sicherheitsbesprechung in Ljubljana, wurden die erteilten Auflagen überprüft und waren diese spätestens um 16.00 Uhr erfüllt. Das hat der abschließende Bericht von Wettspielreferent Peter Schramm und Liga-Geschäftsführer Christian Feichtinger eindeutig ergeben, ebenso ein abschließender Schiedsrichterbericht. Einer Spieldurchführung stand daher nichts im Wege. Ungeachtet dessen trat der EC Red Bull Salzburg bereits gegen 14.45 Uhr die Heimreise an“, hieß vonseiten der Liga.

„Aufgrund dieses Sachverhaltes steht ein schuldhaftes Verhalten der Gastmannschaft eindeutig fest, erfolgte das Nichtantreten zum oben genannten Pflichtspiel eigenmächtig und grundlos“, heißt es weiter. Der Titelverteidiger führt in der „Best of Seven“-Serie nun nur noch mit 3:1, das nächste Spiel ist für Dienstag in Salzburg angesetzt. Sollte Salzburg verlieren, müssten die Mozartstädter erneut in die slowenische Hauptstadt Ljubljana.

Verband fasst Grundsatzbeschluss

Der Österreichische Eishockey-Verband reagierte nach dem Nichtantritt der Salzburger mit einem Grundsatzbeschluss, der einen ähnlichen Vorfall in Zukunft unterbinden soll. „Für den Fall, dass ein Verein trotz Einhaltung der durch den ÖEHV und die EBEL vorgeschriebenen Sicherheitsauflagen mutwillig oder ohne erkennbaren Grund, somit eigenmächtig, zu einem Meisterschaftsspiel nicht antritt, wird dieser schuldhaft handelnde Verein mit sofortiger Wirkung aus dem laufenden Meisterschaftsbewerb ausgeschlossen“, so der Verband in einer Aussendung am Montag.

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