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0:0 daheim reicht zum Aufstieg

Tottenham Hotspur ist am Mittwoch ein historischer Erfolg in der Champions League gelungen: Die Londoner zogen nach dem torlosen Heimremis gegen den AC Milan und dank des 1:0-Auswärtssieges im Hinspiel gleich in ihrer ersten Saison in der Königsklasse ins Viertelfinale ein.

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Das war den Spurs in der Königsklasse des Europacups seit dem Meistercup-Semifinale 1962 nicht mehr gelungen. „Das ist ein großer Abend für die Spieler und die Fans - ein Glanzpunkt für den Verein. Es ist ein Traum. Vor zwei Jahren hätte das niemand geglaubt“, jubelte Trainer Harry Redknapp.

Tottenham Hotspur's Michael Dawson und AC Milan's Zlatan Ibrahimovic

AP/Sean Dempsey/PA

Der Kampf um den Aufstieg blieb bis zum Schluss spannend.

Die Partie an der White Hart Lane war jedoch nichts für seine Nerven gewesen, weil das Mittelfeld des Gegners - und da vor allem Clarence Seedorf, der nach dem Abpfiff seine Tränen nicht verbarg - über weite Strecken den Ton angegeben hatte. „Es war ein hartes Stück Arbeit. Ich habe den Abend genossen, nicht aber die 90 Minuten. Man schaut alle paar Sekunden auf die Uhr und hofft, dass die 90 Minuten bald abgelaufen sind“, gestand Redknapp, dessen Schützlinge in der Gruppenphase u. a. Titelverteidiger Inter Mailand (3:1) bezwungen hatten.

Vier Viertelfinalisten stehen fest

Das Viertelfinale wird am 18. März am UEFA-Sitz in Nyon ausgelost, im Topf befindet sich neben Tottenham auch noch der FC Schalke 04, der mit dem 3:1-Heimsieg über Valencia CF (Hinspiel 1:1) zum zweiten Mal nach 2008 die Runde der letzten acht erreicht hat. Bereits am Dienstag hatten sich Favorit FC Barcelona (gegen Arsenal) und Schachtjor Donezk (AS Roma) qualifiziert. Die restlichen vier Aufsteiger werden kommenden Dienstag und Mittwoch ermittelt.

Milan scheitert erneut an englischem Club

Der AC Milan hat hingegen seine Durststrecke im internationalen Fußball um ein weiteres Jahr verlängert. Der siebenfache Gewinner der wertvollsten Clubtrophäe Europas (zuletzt 2007) musste wie schon 2008 (Arsenal) und 2010 (Manchester United) im Achtelfinale der Champions League gegen Engländer Abschied nehmen.

„Ich bin sehr, sehr enttäuscht. Uns hat nur ein Tor gefehlt. Vielleicht hätte es Filippo Inzaghi gemacht, den wir natürlich vermissen“, sagte Trainer Massimiliano Allegri. Er rief in seiner Analyse das Hinspiel in Erinnerung: „Da haben wir kurz vor dem Ende bei einem Konter einen schweren Fehler begangen.“ Diesen hatte Peter Crouch zum Goldtor genützt. Der italienische Tabellenführer, der nun den „Scudetto“ in der Serie A im Visier hat, erhielt von Zeitungen in der Heimat Trost. „Bye-bye Milan - die Besseren sind draußen“, schrieb etwa die „Gazzetta dello Sport“, und „Tuttosport“ wählte als Titel: „Milan weint“.

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