Themenüberblick

Erster voller Erfolg im Frühjahr

Erwin „Jimmy“ Hoffer hat dem 1. FC Kaiserslautern im Abstiegskampf der deutschen Bundesliga einen ganz wichtigen Erfolg beschert. Der ÖFB-Teamstürmer traf am Samstag wenige Augenblicke vor Schluss mit seinem vierten Saisontor zum 2:1-Sieg seines Teams gegen Freiburg und verwandelte das Fritz-Walter-Stadion damit in ein Tollhaus.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Zuvor hatte Adam Nemec für die Gastgeber in der 34. Minute den 1:1-Ausgleich erzielt, nachdem dem Angreifer in der 21. Minute ein Eigentor unterlaufen war. Die Entscheidung vor 41.000 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion besorgte dann Hoffer, der den Ball nach Pass von Florian Dick annahm und aus kurzer Distanz unhaltbar unter die Latte donnerte (92.). „Das ist gigantisch“, jubelte Hoffer, der mit seinem Treffer auch den ersten Sieg von Kaiserslautern im Jahr 2011 fixierte.

Auch sein Coach Marco Kurz war nach Schlusspfiff erleichtert: „Es ist schön, dass wir endlich mal wieder für unseren großen Aufwand belohnt wurden. Das war eine Energieleistung heute. Heimspiele sind wichtig im Abstiegskampf. Wir haben gesehen, welche Energie hier im Stadion steckt. Das ist ein Plus für uns, das haben nicht viele, das müssen wir nutzen.“ Die Freiburger kassierten dagegen die dritte Niederlage in Serie und können ihre Europa-League-Ambitionen wohl langsam begraben.

Tor von Jimmy Hoffer (Kaiserslautern)

dapd/Thomas Wieck

Erwin Hoffer kannte aus wenigen Metern keine Gnade mit dem Freiburg-Goalie.

Last-Minute-Tor kostet Bremen Sieg

Werder Bremen verpasst indes im Abstiegskampf einen Befreiungsschlag. Die Bremer, bei denen Sebastian Prödl durchspielte und Marko Arnautovic in der 58. Minute eingewechselt wurde, mussten sich im Heimspiel gegen Schlusslicht Borussia Mönchengladbach trotz vieler Chancen mit einem 1:1 begnügen. In der Tabelle verbesserten sich die Hanseaten damit aber immerhin auf den zwölften Tabellenplatz und habe drei Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Dass die Bremer nur 29 statt 31 Zähler auf dem Konto haben, verdanken sie einem Gegentor in der Nachspielzeit. Dante erzielte in der 92. Minute den Ausgleich für den fünffachen deutschen Meister, der mit Martin Stranzl den Abstand zu Relegationsplatz 16, der von Wolfsburg gehalten wird, vorerst auf drei Punkte verkürzte. Sandro Wagner hatte in der 39. Minute die Führung für Werder erzielt.

Bayern überrollen HSV

Bayern München ist indes der Qualifikation für die Champions League wieder einen Schritt näher gekommen. Der Titelverteidiger stoppte seine Negativserie mit einem 6:0-Schützenfest gegen den Hamburger SV, verkürzte den Rückstand auf den Dritten Hannover 96 wieder auf zwei Punkte und feierten überdies eine gelungene Generalprobe für das CL-Duell gegen Inter Mailand am kommenden Dienstag.

„Ich denke, dass auch eine Reaktion gegen Hannover (1:3, Anm.) da gewesen ist. Aber es muss immer resultieren in einem Ergebnis. Jetzt haben wir ein sehr gutes Ergebnis und das ist auch gut für das Spiel gegen Inter Mailand“, erklärte der im Sommer scheidende Bayern-Coach Louis van Gaal nach dem Sieg in seinem ersten „Abschiedsspiel“.

Robben und Ribery nicht zu stoppen

Mit gleich drei Treffern und einem Assist avancierte Arjen Robben zum herausragenden Spieler der Partie. Nach Anlaufschwierigkeiten zündeten die Bayern nach rund einer halben Stunde ein wahres Offensivfeuerwerk. Nach einmal Stange (Mario Gomez) und zweimal Latte (Daniel van Buyten, Thomas Müller) sorgte schließlich Robben mit einem wuchtigen Schuss ins kurze Eck für das hoch verdiente 1:0 (40.). Gleich nach dem Wechsel legte Robben per eigentlich als Freistoßflanke gedachten Schuss nach (47.).

Den dritten Treffer verdankte der Niederländer vor allem der perfekten Vorarbeit von Franck Ribery (55.). Nicht einmal zehn Minuten später revanchierte sich Robben mit einem perfekten Lochpass, Ribery vollendete gefühlvoll (64.). Müller erhöhte auf 5:0 (78.). Ribery leitete mit einem tollen Solo entlang der Cornerlinie ein Eigentor von Heiko Westermann ein (85.) und bekam nach dem Spiel den Treffer sogar zugesprochen, da das Abfälschen des Balles keine bewusste Handlung des Schalke-Spielers war.

Jubel von Arjen Robben (Bayern)

GEPA/ Witters/Tim Groothuis

Robben durfte in der Allianz-Arena gleich dreimal auf den Knien rutschen.

Dämpfer für Dortmund

Borussia Dortmund erlitt hingegen einen Dämpfer und kassierte mit einem 0:1 bei 1899 Hoffenheim, wo David Alaba durchspielte, seine erste Niederlage im Jahr 2011. Die spielerischen Vorteile reichten dem Tabellenführer nicht zu einem Punktgewinn in der Rhein-Neckar-Arena. Das entscheidende Tor markierte Vedad Ibisevic (63.). Der Vorsprung in der Tabelle schrumpfte damit auf neun Punkte, da Verfolger Leverkusen bei Mainz mit 1:0 gewann.

„Wir verlieren nach Siegen nicht den Blick für das Wesentliche und tun das natürlich auch nicht nach einer Niederlage. Fußballerisch haben wir ein paar Fehler gemacht, das ist absolut menschlich. Aber die Mannschaft hat kein Einstellungsproblem offenbart“, sagte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp nach der dritten Saisonniederlage seiner Mannschaft.

Schalke-Sieg im Spiel der kuriosen Tore

Für Schalke gab es einen Tag vor dem „klärenden Gespräch“ zwischen dem schwer angezählten Coach Felix Magath und dem Vorstandsvorsitzenden Clemens Tönnies drei Punkte. In einem Spiel der kuriosen Tore sorgte Joker Angelos Charisteas (84.) nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung für die Entscheidung beim 2:1-Sieg gegen Frankfurt.

Ein kapitaler Schnitzer von Frankfurt-Goalie Ralf Fährmann hatte die Führung für „Königsblau“ eingeleitet. Der Ex-Schalker holte kurz vor der Pause bei einem Abschlagsversuch Raul von den Beinen. Jose Manuel Jurado verwandelte den Strafstoß. Georgios Tzavellas sorgte mit dem ersten Eintracht-Treffer seit 793 Minuten für den Ausgleich. Der Grieche überwand Manuel Neuer aus mehr als 70 Metern.

Wolfsburg weiter in Abstiegsgefahr

Weiter in höchster Abstiegsgefahr schwebt dagegen der VfL Wolfsburg nach einer 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg, bei dem Ruben Okotie nicht im Kader stand. Die Führung für den VfL durch das erste Bundesliga-Tor von Mario Mandzukic (22.) wandelten Philipp Wollscheid (45.) und Per Nilsson (92.) in einen glücklichen Erfolg für den „Club“ um. Wolfsburg fiel damit auf Relegationsplatz 16 zurück.

26. Runde

Freitag, 11. März:
Köln Hannover 4:0
Samstag, 12. März:
Bayern München Hamburger SV 6:0
Hoffenheim Dortmund 1:0
Schalke Frankfurt 2:1
Wolfsburg Nürnberg 1:2
Kaiserslautern Freiburg 2:1
Bremen Mönchengladbach 1:1
Sonntag, 13. März:
Mainz Leverkusen 0:1
St. Pauli Stuttgart 1:2

Tabelle 2010/11

1. Borussia Dortmund 34 23 6 5 67:22 75
2. Bayer 04 Leverkusen 34 20 8 6 64:44 68
3. FC Bayern München 34 19 8 7 81:40 65
4. Hannover 96 34 19 3 12 49:45 60
5. 1. FSV Mainz 05 34 18 4 12 52:39 58
6. 1. FC Nürnberg 34 13 8 13 47:45 47
7. 1. FC Kaiserslautern 34 13 7 14 48:51 46
8. Hamburger SV 34 12 9 13 46:52 45
9. SC Freiburg 34 13 5 16 41:50 44
10. 1. FC Köln 34 13 5 16 47:62 44
11. 1899 Hoffenheim 34 11 10 13 50:50 43
12. VfB Stuttgart 34 12 6 16 60:59 42
13. Werder Bremen 34 10 11 13 47:61 41
14. FC Schalke 04 34 11 7 16 38:44 40
15. VfL Wolfsburg 34 9 11 14 43:48 38
16. Borussia Mönchengladbach 34 10 6 18 48:65 36
17. Eintracht Frankfurt 34 9 7 18 31:49 34
18. FC St. Pauli 34 8 5 21 35:68 29

Endstand vom 14. Mai. Die neue Saison beginnt am 5. August

Champions League: Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen
CL-Qualifikation: Bayern München
Europa League: Hannover 96, FSV Mainz 05, Schalke 04 (Cupsieger)
Absteiger: Eintracht Fankfurt, FC St. Pauli
Aufsteiger: Hertha BSC, FC Augsburg

Links: