„Gute Gründe für diese Trennung“
Schalke 04 hat sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Felix Magath getrennt. Das habe der Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, teilte der deutsche Bundesliga-Club am Mittwoch in Gelsenkirchen mit. Zu der für den Vormittag anberaumten Sitzung war der Coach gar nicht mehr erschienen.
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Magath, auch Manager und Vorstandsmitglied beim Revierclub, ist schon der achte Trainer, der in der laufenden Saison der deutschen Bundesliga seinen Stuhl vorzeitig räumen muss.
„Für den FC Schalke 04 ein gutes Ergebnis“
„Aus Sicht des FC Schalke 04 gibt es sehr gute Gründe für diese Trennung. Wir werden diese in der Öffentlichkeit nicht kommunizieren, weil nun ein juristisches Verfahren bevorsteht. Wir sehen diesem Verfahren sehr gelassen entgegen“, erklärte Aufsichtsratschef Clemens Tönnies auf der Schalke-Homepage. Er fügte hinzu: „Inhaltlich ist das, was wir entschieden haben, für den FC Schalke 04 ein gutes Ergebnis.“ Ob der Club eine Abfindung zahlen muss, war zunächst nicht bekannt.
Magaths Medienanwalt Ralf Höcker erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme, dass sein Mandant an der Aufsichtsratssitzung nicht teilnahm, „da eine Teilnahme keinen Sinn ergibt. Der Verein hat Herrn Magath gestern nur eine unvollständige, stichwortartige Tagesordnung des Treffens geschickt. Das genügt nicht.“

GEPA/Witters/Matthias Hangst
Felix Magath hat bei Schalke nichts mehr zu sagen.
„Habe mir nichts vorzuwerfen“
Das Fehlen des Trainers kam dennoch überraschend. Zuvor hatte er angekündigt, sich den Aufsichtsräten um Tönnies stellen zu wollen. „Ich will hören, was man mir vorhält. Ich habe mir nichts vorzuwerfen und mich immer an die Regeln gehalten“, hatte Magath gesagt. Der Vertrag des 57-Jährigen war ursprünglich bis Ende Juni 2013 datiert.
Magath hatte 2009 bei dem Traditionsclub angeheuert, in seiner ersten Saison wurde er mit dem Team Zweiter, in der laufenden Saison erreichte er das Champions-League-Viertelfinale und das Endspiel im DFB-Pokal. In der Meisterschaft klappte es heuer allerdings nicht nach Wunsch, Schalke liegt derzeit nur auf Rang zehn. Auch bei den Fans hatte Magath keinen Rückhalt.
Seine größten Erfolge als Trainer feierte der frühere deutsche Teamspieler beim FC Bayern, wo er 2005 und 2006 jeweils das Double gewann. 2009 holte er mit Wolfsburg sensationell den deutschen Meistertitel.
Rangnick möglicher Nachfolger
Nach Informationen der „Bild“-Zeitung soll Ralf Rangnick spätestens ab kommender Saison neuer Schalke-Trainer werden. Wie das Blatt am Dienstagabend meldete, könnte Rangnick aber auch schon beim Spiel am 1. April gegen den FC St. Pauli auf der Bank sitzen. Eine mögliche Verpflichtung Rangnicks wollte Tönnies nicht bestätigen.
Vorerst übernahm der bisherige Magath-Assistent Josef „Seppo“ Eichkorn, der bereits am Sonntag beim Spiel gegen Bayer Leverkusen die Verantwortung übernehmen wird, das Training. „Ich werde die Mannschaft auf das Spiel in Leverkusen vorbereiten und auch auf der Bank sitzen“, sagte Eichkorn am Mittwoch nach seiner ersten Trainingseinheit als Chefcoach.
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