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„Wünsche mir nur Gesundheit“
Der Bulgarien-Teamchef feiert am Montag seinen 50. Geburtstag, einige Zeit davon hat er auch in Österreich als Trainer von Rekordmeister Rapid (September 2001 - Mai 2002) und Red Bull Salzburg (Mai 2006 - Juni 2007) verbracht. Wunsch anlässlich seines Jubiläums hat er nur einen: „Ich wünsche mir nur Gesundheit“, betonte Matthäus.

GEPA/Witters/Valeria Witters
Auf dem Höhepunkt der Karriere - den WM-Pokal in Händen
Vom Glanz als Spieler ist dem Trainer Matthäus jedenfalls vorerst nicht viel geblieben. Als Regisseur und Libero wurde er Welt- und Europameister, war sechsmal Deutscher Meister, gewann mit Bayern München sowie Inter Mailand den UEFA-Cup, war Weltfußballer und ist mit 150 Einsätzen Ehrenkapitän der Nationalelf. Nach Stationen wie Partizan Belgrad und Maccabi Netanya betreut Matthäus aber heute nur die bulgarische Nationalelf.
Nicht aus der Ruhe zu bringen
Dass er noch kein Engagement als Coach bei einem Topclub bekommen hat, bringt Matthäus nicht aus der Ruhe. Ebenso wie die Vorbehalte mancher Vereine, er würde zu sehr mit Boulevardmedien zusammenarbeiten, Internes ausplaudern und ein zu starkes Machtbewusstsein haben. „Ich bin ein aufrichtiger, ehrlicher und kommunikativer Mensch“, sagt Matthäus. „Man muss sehen, wer mir künftig Vertrauen entgegenbringt und die Qualität meiner Arbeit erkennt.“

AP/Valentina Petrova
Bulgarien ist die vorerst letzte Station des Deutschen.
Matthäus beklagt, dass er oft zu Unrecht mit verschiedenen Vereinen in Verbindung gebracht wird - wie zuletzt bei 1860 München. „Mein Name wird immer wieder irgendwo positioniert. Das schadet meinem Namen“, betont Matthäus, der wegen seines fränkischen Dialekts von gegnerischen Fans wenig schmeichelhaft oft nur „Loddar“ gerufen wurde.
Überschaubare Erfolge
Die Matthäus-Erfolge als Coach sind überschaubar: Belgrad führte er in die Champions League, als ungarischer Nationaltrainer leistete er Pionierarbeit. „Überall, wohin ich zurückkehre, bringt man mir großen Respekt entgegen. Ich kann mir nichts vorwerfen“, betont er und ergänzt: „Ich bin zwar weiterhin temperamentvoll, aber mit dem Alter wird man auch ruhiger.“
Matthäus, der seine aktive Spielerkarriere bei den New York Metro Stars 2000 beendet hatte, sorgt auch abseits des Platzes für Schlagzeilen. Derzeit ist er mit Ariadne liiert, erst im Februar war er von seiner vierten Frau Liliana geschieden worden.
„Das Chancenplus war ausgeglichen“
Matthäus war selten um einen flotten Spruch verlegen. Vor allem zu seiner Zeit als Fußballer brachte ihm sein fränkisches Mundwerk oft Ärger ein. Die deutsche Nachrichtenagentur dpa stellte eine Auswahl der besten Sprüche zusammen:
„Ein Lothar Matthäus lässt sich nicht von seinem Körper besiegen, ein Lothar Matthäus entscheidet selbst über sein Schicksal.“
„Ein Lothar Matthäus kann es sich nicht leisten, sich zu blamieren.“
„Ein Lothar Matthäus braucht keine dritte Person. Er kommt sehr gut allein zurecht.“
„Ich hab’ gleich gemerkt, das ist ein Druckschmerz, wenn man drauf drückt.“
„Schiedsrichter kommt für mich nicht in Frage, schon eher etwas, das mit Fußball zu tun hat.“
„Ein Wort gab das andere - wir hatten uns nichts zu sagen.“
„Die biologische Uhr tickt und geht auch an mir nicht vorbei.“
„Die Frauen haben sich entwickelt in den letzten Jahren. Sie stehen nicht mehr zufrieden am Herd, waschen Wäsche und passen aufs Kind auf. Männer müssen das akzeptieren.“
„I hope, we have a little bit lucky.“
„Das Chancenplus war ausgeglichen.“