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Dem Judo verbunden

Claudia Heill, die am Donnerstag in Wien im Alter von nur 29 Jahren aus dem Leben geschieden ist, hatte vor zwei Jahren ihren Rücktritt vom aktiven Sport bekanntgegeben. Ihren größten Erfolg feierte die Wienerin bei den Olympia 2004 in Athen, wo sie 22-jährig die Silbermedaille gewann. In sportlichen Belangen war Heill von frühen Kindesbeinen an ein Sturkopf.

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Die Eltern Sabine und Alfred hätten es vorgezogen, dass die Tochter in der Volksschule Waldkloster als Freifach Spielmusik oder Ballett wählt. Doch die Siebenjährige war von Judo überzeugt. Nach dem Wechsel ins Sportgymnasium Neulandschule lockte das Neue, denn das Sportangebot war groß, doch sie blieb ihrem Sport treu und arbeitete im Bundesleistungszentrum Südstadt hart an der Karriere.

Auf die Sommerspiele in Griechenland hatte sie sich gemeinsam mit Coach Hubert Rohrauer lange, präzise und nach Plan vorbereitet. Junioren-EM-Gold 1998 in Bukarest, WM-Fünfte 2001 in München und EM-Zweite in Paris sowie jeweils EM-Dritte 2002 in Maribor und 2003 in Düsseldorf standen als Referenz auf ihrer Erfolgsliste.

Abschied nach Olympia

Und auch nach dem Gewinn der Olympiamedaille ging es auf höchstem Niveau weiter, bei Europameisterschaften ließ sie noch Silber 2005 in Rotterdam und nach Knieoperationen Bronze 2007 in Belgrad folgen, bei der Militär-WM 2006 in Vinkovci erkämpfte sie Gold, bei der WM 2007 in Rio de Janeiro wurde es Platz sieben.

Der fünfte Platz bei Olympia 2008 in Peking sollte ihr letzter Wettkampfauftritt auf internationaler Ebene gewesen sein. Im Juni 2009 gab sie ihren Rücktritt vom aktiven Sport bekannt. „Ich habe nach meinen zweiten Olympischen Spielen eine Auszeit genommen, um zu sehen, ob ich mich noch einmal motivieren kann“, hatte Heill damals erklärt. Doch die nötige Motivation habe ihr gefehlt. Und mit Rohrauer, der als Trainer ins Ausland gewechselt war, hatte Heill die sportliche Bezugsperson gefehlt.

„Ich werde dem Judo sicher erhalten bleiben. Das ist mein Sport“, hatte Heill nach dem Rücktritt versprochen. Bis Ende Februar 2011 arbeitete sie als Trainerin im Schulmodell des Bundessportzentrums Südstadt, legte die Funktion aber zurück, um sich ganz auf ihr Studium in der Fachhochschule für Sportwissenschaften in Wiener Neustadt zu konzentrieren. Bei der Judo-Heim-EM 2010 in Wien arbeitete sie im Marketing des Organisationskomitees.

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