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Van Summeren feiert Solosieg
Eisel verlor am Ende 47 Sekunden auf den Sieger, erreichte nach Rang fünf 2006 aber sein zweitbestes Ergebnis bei Paris - Roubaix und blieb am Sonntag sogar vor Weltmeister Thor Hushovd. Der Steirer zeigte sich mit seinem Rennen zufrieden und froh, dass die Klassikersaison nun vorbei ist: „Bei all diesen Rennen gilt: Von Kilometer null bis ins Ziel gilt Anspannung und Konzentration - das zehrt an den Reserven. Aber ich bin absolut zufrieden. Zwar habe ich heuer kein ‚großes Ding‘ abgeschossen, dennoch konstant gute Resultate verzeichnet“, meinte der 30-Jährige.
Eisel hat Defekt im Griff
Am Sonntag hatte er kurz vor dem Wald von Arenberg einen Defekt, dennoch war er auch nach dem Pavestück in der Favoritengruppe rund um Fabian Cancellara. „Ich blieb bis dahin, zum Glück, vom Sturzpech verschont, obwohl es diesmal an allen Ecken und Enden gekracht hat. Hätte ich dann mehr Mut gehabt, hätte ich attackieren müssen. Aber ich habe gepokert und abgewartet, auch weil ich mit Lars Bak einen Teamkollegen in der Spitzengruppe hatte.“

AP/Michel Spingler
Mit Van Summeren als Sieger hat im Zielstadion von Roubaix niemand gerechnet.
Als Cancellara später das Tempo erhöhte, verpasste es Eisel, mitzugehen. Der Steirer gewann dann aber den Sprint der ersten größeren Verfolgergruppe. Van Summeren, Profi beim Garmin-Team, profitierte von Uneinigkeit im Team Leopard Trek von Cancellara und gewann 19 Sekunden vor dem Schweizer Vorjahressieger. Der Niederländer Marten Tjallingi belegte den dritten Platz und komplettierte damit das Podest. Die insgesamt 27 Kopfsteinpflasterpassagen forderten auch diesmal prominente Opfer.
Der dreimalige Sieger Tom Boonen musste im legendären Wald von Arenberg wegen eines Defekts vom Rad. Quälend viele Sekunden lang rauschte das Feld am Belgier vorbei. Spätestens als Boonen in einem Wiesenstück noch einmal zu Fall kam, war das Rennen für ihn gelaufen. Er stieg wenig später aus. Bitter für sein Team Quick Step: Auch der französische Lokalmatador Sylvain Chavanel, Zweiter bei der Flandern-Rundfahrt, büßte nach einem Sturz alle Chancen ein.
„Mir fehlen die Worte“
„Mir fehlen die Worte. Ich wusste, als ich die Spitzengruppe erreichte, dass ich gewinnen kann. Meine Beine waren gut, und ich bin überglücklich“, meinte der 30-Jährige Sensationssieger. Auf der Jagd nach Van Summeren konnten sich Cancellara und Co. bei der Nachführarbeit nicht einigen und gingen leer aus. „So läuft das eben“, meinte Cancellara.
Der Schweizer verpasste nach Platz zwei bei Mailand - San Remo und Rang drei in Flandern erneut den Sprung nach ganz oben auf dem Podest. „Ich habe sehr, sehr viel gearbeitet. Aber Garmin hatte einfach die bessere Taktik. Man kann nicht immer gewinnen.“ Damit hält die Serie der Überraschungen bei den klassischen Eintagesrennen an, nachdem zuletzt der Belgier Nik Nuyens die Flandern-Rundfahrt gewann.