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Ärzte kämpften um Weylandts Überleben

Von einem tragischen Todesfall ist am Montag die dritte Etappe des Giro d’Italia überschattet worden. Der Belgier Wouter Weylandt stürzte auf der Strecke von Reggio Emilia nach Rapallo bei einer Abfahrt schwer und erlag seinen Verletzungen. Das bestätigte Giro-Arzt Giovani Tredici auf der Website der Rundfahrt.

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„Wouter Weylandt war schon bewusstlos, als wir eintrafen. Wir haben 40 Minuten lang versucht, ihn zu reanimieren. Aber es war nichts mehr zu machen“, hieß es in einem Statement von Tredici. Es war der vierte Todesfall in der Geschichte der Italien-Rundfahrt.

Dramatische Szenen

Der genaue Unfallhergang war vorerst unklar. Belgische Medien berichteten, Weylandt sei auf der Abfahrt des Passo del Bocco rund 20 Kilometer vor dem Ziel gegen eine Begrenzung am Straßenrand geprallt und 20 Meter tief eine Böschung auf die darunter liegende Fahrbahn gestürzt. Andere Fahrer waren nicht in den Unfall verwickelt.

Luftaufnahme von Krankenwagen bei Unfall von Wouter Weylandt

APA/EPA/Fermo Immagine Rai Sport

Die Ärzte kämpften vergebens um Wouter Weylandt.

Im Fernsehen waren schreckliche Bilder zu sehen. Weylandt lag regungslos auf dem Asphalt und blutete stark im Gesicht. Ärzte kämpften noch an der Unglücksstelle um das Leben des Sprinters. „Er hatte einen Schädelbasisbruch und schwere Gesichtsverletzungen vom Sturz erlitten“, schilderte Giro-Arzt Tedici die dramatischen Momente.

Erfolglose Wiederbelebungsversuche

Die Zeitung „La Repubblica“ berichtete in ihrer Onlineausgabe von gescheiterten Wiederbelebungsversuchen durch Herzmassage und von der Verabreichung von vier Injektionen Adrenalin und Atropin. Weylandt verlor nach Angaben der italienischen Sportzeitung „La Gazzetta dello Sport“ (Onlineausgabe) viel Blut.

Zuerst hatte es geheißen, ein Hubschrauber bringe den Fahrer ins Krankenhaus. Doch an der Unglücksstelle konnte der Helikopter nicht landen. Dann meldete die „Gazzetta dello Sport“, dass der letztjährige Sieger der dritten Giro-Etappe eine Stunde nach dem Unfall mit dem Krankenwagen abtransportiert worden sei.

Sport als Nebensache

Aus Rücksicht auf den verunglückten Weylandt, dessen Tod zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt war, verzichteten die Veranstalter auf die üblichen Siegesfeiern nach der Etappe in Rappallo. Den Sieg auf dem 173-km-Abschnitt an der ligurischen Küste sicherte sich der Spanier Angel Vicioso. Das Rosa Trikot des Gesamtführenden der 94. Giro-Auflage wechselte vom Briten Mark Cavendish zu seinem Landsmann David Millar.

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