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Vier weitere Trophäen warten

Der FC Barcelona hat seine Vormachtstellung im spanischen Fußball mit dem dritten Meistertitel in Serie untermauert. Durch das Auswärts-1:1 am Mittwoch gegen Levante sind die Katalanen schon zwei Runden vor Schluss nicht mehr von der Spitze zu verdrängen und können sich in aller Ruhe auf das Champions-League-Finale am 28. Mai in London gegen Manchester United vorbereiten. Davor war Party angesagt.

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„Dieser Meistertitel war der härteste von allen dreien. Jetzt werden wir diesen Erfolg feiern“, kündigte Trainer Josep Guardiola an. Real Madrid hatte den Triumph des Erzrivalen unter anderem mit Auswärtssiegen gegen Valencia und FC Sevilla lange hinausgezögert. „In den ersten drei Vierteln der Saison waren wir gewaltig stark, aber im letzten Viertel haben wir Probleme bekommen, Tore zu erzielen“, analysierte der Coach nach der insgesamt 21. Meisterschaft für seinen Club, der fünften in den vergangenen sieben Jahren.

Zwei Jahre ohne Pause

Die jüngste Schwächephase führte Guardiola auf den seiner Meinung nach „unmenschlichen“ Spielplan zurück. „In den letzten zwei Jahren hatten wir praktisch keine Pause.“ Deswegen kam die Titelverteidigung für den spanischen Ex-Internationalen fast überraschend. „Das größte Problem war, dass die Spieler eine WM hinter sich hatten und wir nicht wussten, wie sie auf diese Belastung reagieren. Die Erfahrung lehrt, dass man in so einer Situation normalerweise scheitert. Aber die Spieler haben bewiesen, dass sie noch immer hungrig nach Erfolg sind.“

Der 40-Jährige gewann mit den Katalanen in den knapp drei Jahren seit seinem Amtsantritt bisher neun Titel - dreimal die Meisterschaft, zweimal den Supercup und je einmal Champions League, Club-WM, spanischen Cup und europäischen Supercup. Real brachte es im gleichen Zeitraum nur auf einen nationalen Cupsieg, obwohl 400 Millionen Euro an Ablösen für neue Spieler investiert wurden und mit Jose Mourinho seit Sommer 2010 der teuerste Trainer der Welt auf der Bank sitzt.

„Müssen uns verstärken“

In diesem Jahr könnten für Barca sogar noch vier weitere Trophäen hinzukommen. Im Falle eines Champions-League-Sieges wäre Barcelona auch beim europäischen Supercup und bei der Club-WM dabei. Fix ist bereits, dass es im August im Rahmen des spanischen Supercups wieder zweimal zum „Clasico“ gegen Real Madrid kommt. Als seinen persönlichen Saisonhöhepunkt nannte Guardiola die schnelle Genesung von Eric Abidal.

Der französische Verteidiger wurde Mitte März wegen eines Lebertumors operiert und feierte vergangene Woche sein Comeback. „Das Schlimmste, was in dieser Saison passierte, war die Erkrankung von Abidal. Und das Beste war seine Genesung.“ Der Ausfall des 31-Jährige und die Verletzungen von Carles Puyol, Adriano, Maxwell und Gabriel Milito trugen dazu bei, dass Barcelona in den vergangenen Wochen oft Personalprobleme in der Abwehr hatte. Deswegen dürfte vor allem in der Defensive aufgerüstet werden. „Wir müssen uns in manchen Bereichen verstärken“, sagte Guardiola mit Blick auf die kommende Saison.

Der Nimbus von Barcelona als beste Fußballmannschaft der Welt soll noch so lange wie möglich aufrechterhalten werden. „Diese Mannschaft ist einzigartig. In Zukunft wird es die Aufgabe des Clubs sein, passenden Ersatz zu finden, wenn die Spieler älter werden“, sagte Guardiola. Allzu sehr nagt der Zahn der Zeit aber noch nicht am FC Barcelona. Von der aktuellen erweiterten Stammformation sind nur Puyol (33), Xavi (31), Abidal (31) und Keita (31) älter als 30 Jahre.

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