Themenüberblick

Contador baut Führung aus

Der Spanier Igor Anton hat sich beim 94. Giro d’Italia den Sieg auf dem Monte Zoncolan gesichert und ist damit auf den dritten Platz im Gesamtklassement geklettert. Auf dem schweren Schlussanstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von elf Prozent verwies Anton am Samstag auf der 14. Etappe den Gesamtführenden Alberto Contador aus Spanien und den Italiener Vincenzo Nibali auf die Plätze.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Für Anton war es der erste Saisonsieg und zugleich der erste Erfolg bei der Italien-Rundfahrt. In der Gesamtführung baute Contador seinen Vorsprung leicht auf seinen ärgsten Verfolger Nibali auf 3:20 Minuten aus. Vor dem Start des Tagesabschnitts entschärfte die Jury die Etappe. Die gefährliche Abfahrt vom Monte Crostis wurde aus dem Streckenprofil gestrichen.

Alberto Contador

AP/Alessandro Trovati

Contador quält sich ins Ziel.

„Ich habe mich müde und erschöpft gefühlt. Es war für mich sehr wichtig, dass ich noch ein paar Sekunden auf meine Konkurrenten gutmachen konnte“, erklärte Contador, der mit Nibali fast den gesamten Schlussanstieg zusammen bewältigte. „Alberto hat nicht einmal Führungsarbeit geleistet und dann plötzlich attackiert. Das ist nicht besonders sportlich“, kritisierte Nibali den dreimaligen Tour-de-France-Sieger.

Etappe sorgt für Diskussionen

Das Samstag-Teilstück hatte schon vor dem Start in Lienz für einige Diskussionen gesorgt. Die unabhängige Jury des Giro hatte die gefährliche Abfahrt vom Monte Crostis aus dem Streckenprofil gestrichen. Damit reagierten die Kommissare des Radsport-Weltverbandes (UCI) auf die Proteste der Teammanager, die die Abfahrt teilweise heftig kritisiert hatten.

Igor Anton Hernandez  jubelt im Ziel

Reuters/Stefano Rellandini

Anton distanzierte Contador am Monte Zoncolan um 33 Sekunden.

Auf der erstmalig im Giro-Programm stehenden Abfahrt hatten die Organisatoren extra Fangnetze aufgestellt. Auf der schmalen Straße zum Monte Crostis im Friaul hätten jedoch die Teamfahrzeuge ihre Profis nicht begleiten können. Das wollten die Sportlichen Leiter der Rennställe nicht akzeptieren. Für den Monte Crostis, einen Anstieg der ersten Kategorie, wurde der Anstieg nach Tualis (2. Kategorie) in den Streckenplan der 14. Etappe aufgenommen. Damit verkürzte sich der Tagesabschnitt um 20 auf 190 Kilometer.

„Sicherheit war gewährleistet“

„Für uns waren die Sicherheit und die Gewährleistung des Wettkampfes bereits vor der Entscheidung der Jury gewährleistet, und sie sind es auch jetzt noch“, rechtfertigte Giro-Chef Zomegnan die ursprüngliche Streckenplanung.

Nach Angaben der Veranstalter sei rund eine halbe Million Euro investiert worden, um den Berg zu befahren. Nach der Änderung des Streckenverlaufs blockierten Arbeiter, die am Monte Crostis gearbeitet hatten, eine Straße. Die Folge: Während der Etappe musste die Streckenführung nochmals korrigiert werden.

Giro d’Italia

14. Etappe, Lienz - Monte Zoncolan (190 km / BAK)
1. Igor Anton ESP 5:04:26
2. Alberto Contador ESP + 0:33
3. Vincenzo Nibali ITA 0:40
4. Michele Scarponi ITA 1:11
5. Denis Mentschow RUS 1:21
6. John Gadret FRA 1:38
7. Michele Nieve Ituralde ESP 1:52
8. Hubert Dupon FRA 1:55
9. Kanstanstin Siwtsow BLR 2:05
10. Jose Rujano VEN 2:11
Gesamtwertung, nach 14 von 21 Etappen:
1. Alberto Contador ESP 54:45:45
2. Vincenzo Nibali ITA + 3:20
3. Igor Anton ESP 3:21
4. Michele Scarponi ITA 4:06
5. John Gadret FRA 5:23
6. Konstantin Siwtsow BLR 5:37
7. Denis Mentschow RUS 6:06
8. Hubert Dupont FRA 6:12
9. Roman Kreuziger CZE 6:40
10. David Arroyo ESP 6:43
Etappenplan:
7.5. 1. Etappe Turin (19,3 km / Teamzeitfahren) HTC-Highroad * / Marco Pinotti (ITA) **
8.5. 2. Etappe Alba - Parma (244 km) Alessandro Petacchi (ITA) / Mark Cavendish (GBR)
9.5. 3. Etappe Reggio Emilia - Rapallo (173 km) Angel Vicioso (ESP) / David Millar (GBR)
10.5. 4. Etappe Quarto dei Mille - Livorno (216 km) - / David Millar (GBR)
11.5. 5. Etappe Piombino - Orvieto (191 km) Pieter Weening (NED) / Pieter Weening (NED)
12.5. 6. Etappe Orvieto - Fiuggi Terme (216 km) Franciso Ventoso (ITA) / Pieter Weening (NED)
13.5. 7. Etappe Maddaloni - Mercogliano (110 km / BAK) Bart De Clercq (BEL) / Pieter Weening (NED)
14.5. 8. Etappe Sapri - Tropea (217 km) Oscar Gatto (ITA) / Pieter Weening (NED)
15.5. 9. Etappe Messina - Ätna (169 km / BAK) Alberto Contador (ESP) / Alberto Contador (ESP)
16.5. Ruhetag
17.5. 10.Etappe Termoli - Teramo (159 km) Mark Cavendish (GBR) / Alberto Contador (ESP)
18.5. 11.Etappe Tortoreto Lido - Castelfidardo (144 km) John Gadret (FRA) / Alberto Contador (ESP)
19.5. 12.Etappe Castelfidardo - Ravenna (184 km) Mark Cavendish (GBR) / Alberto Contador (ESP)
20.5. 13.Etappe Spilimbergo - Großglockner (167 km / BAK) Jose Rujano (VEN) / Alberto Contador (ESP)
21.5. 14.Etappe Lienz - Monte Zoncolan (190 km / BAK) Igor Anton (ESP) / Alberto Contador (ESP)
22.5. 15.Etappe Conegliano - Gardeccia (229 km / BAK) Mikel Nieve (ESP) / Alberto Contador (ESP)
23.5. Ruhetag
24.5. 16.Etappe Belluno - Nevegal (12,7 km / Bergzeitfahren) Alberto Contador (ESP) / Alberto Contador (ESP)
25.5. 17.Etappe Feltre - Sondrio (230 km) Diego Ulissi (ITA) / Alberto Contador (ESP)
26.5. 18.Etappe Morbegno - San Pellegrino Terme (151 km) Eros Capecchi (ITA) / Alberto Contador (ESP)
27.5. 19.Etappe Bergamo - Macugnaga (209 km / BAK) Paolo Tiralongo (ITA) / Alberto Contador (ESP)
28.5. 20.Etappe Verbania - Sestriere (242 km / BAK) Wassil Kirjienka (BLR) / Alberto Contador (ESP)
29.5. 21.Etappe Mailand (26 km / Einzelzeitfahren) David Millar (GBR) / Alberto Contador (ESP)
Gesamtdistanz: 3.524,5 km
BAK = Bergankunft
* Etappensieg
** Gesamtführung

Link: