Zwei Stars radeln durch Österreich
Ihre Namen sollten eigentlich auf der Startliste der Tour de France stehen. Weil ihr Geox-Rennstall aber keinen World-Tour-Status und auch keine Einladung für das wichtigste Rennen des Jahres erhielt, bestreiten Carlos Sastre und Denis Mentschow ab Sonntag die Österreich-Rundfahrt.
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Für Tour-Direktorin Ursula Riha und den heimischen Radsport ist es ein „Jackpot“, den spanischen Gewinner der Tour de France 2008 sowie russischen Gesamtsieger von Giro d’Italia (2009) und Vuelta (2005, 2007) am Start zur ersten Etappe in Dornbirn (11.30 Uhr) zu wissen.
Das Geox-Team traf am Samstag aus Spanien kommend im Teamhotel in St. Anton ein - der Vorarlberger Matthias Brändle hatte diesmal eine kürzere Anreise als seine Kollegen. Der 21-Jährige hofft, dass er nach einer Rippenprellung stark genug ist und auch Freiheiten bekommt. „Wir sind mit den besten Leuten da, dieses Team stünde auch am Start der Tour“, sagte Brändle. Und es würde in Frankreich keine schlechte Figur machen.
Sastre freut sich auf Kitzbüheler Horn
Sastre, als Topfavorit gehandelt, hielt mit seinen Erwartungen im Ski-WM-Ort nicht hinter dem Berg. „Ich habe mich nach dem Giro gut erholt. Ob ich gewinnen kann, weiß ich nicht, aber ich werde kämpfen“, sagte der 36-Jährige, der zuletzt bei der Slowenien-Rundfahrt, seinem ersten Rennen seit dem Giro, Siebenter war.
Über die Strecke hat sich Sastre schon informiert, Kollegen haben ihm über den schwierigen Anstieg auf das Kitzbüheler Horn berichtet. „Der ist hart und das ist gut für mich“, sagte der Radprofi, der als einer von wenigen Fahrer alle drei dreiwöchigen Rundfahrten in einem Jahr absolviert hat und das bereits zweimal. Auf einem Teil der Glocknerstraße ist er heuer schon beim Giro geklettert.
Die Enttäuschung, nicht bei der Tour de France dabei zu sein, hat Sastre weggesteckt. „Die Entscheidung war im Jänner, jetzt bin ich in Österreich, das ist ein gutes Rennen. Ich bin hier, um mein Bestes zu geben.“ Das große Saisonziel ist aber seine Heimatrundfahrt, die Vuelta im August. „Die ist etwas Besonderes für mich, da will ich gut fahren, denn mir fehlt noch ein Etappensieg.“ Über seine weitere Karriere will er danach entscheiden. „Ich plane immer Jahr für Jahr.“
Mentschow gibt sich vorsichtig
Mentschow hat nach dem Giro pausiert, steht seit zwei Wochen wieder im Training. In Österreich absolviert er das erste Rennen, in die Karten lässt sich der Vorjahrsdritte der Tour de France aber nicht blicken.
„Es ist mein erstes Rennen, normal habe ich eine gute Form, aber jetzt kann ich das noch nicht sagen“, sagte der 33-Jährige, der im Zuge des Humanplasma-Blutdopingskandals als einer von mehreren Fahrern des Rabobank-Teams von den österreichischen Behörden befragt worden war. Nach den ersten Renntagen, spätestens nach der Kletterei auf das Horn, werde man mehr wissen. „Wenn man die Gesamtwertung im Blick hat, muss man dort vorne dabei sein.“
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