Themenüberblick

Die Kandidaten im Porträt

Die Daten zu den Olympiabewerbern Pyeongchang, München und Annecy beruhen auf dem Untersuchungsbericht des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Alle drei Kandidaten wollen die Winterspiele zwischen dem 9. und 25. Februar 2018 ausrichten. Die Vergabe erfolgt am Mittwoch in Durban.

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Pyeongchang

Motto: „Neue Horizonte“

Bewertung: sehr kompaktes Konzept

Stärken: Schaffung eines Vermächtnisses für den Wintersport in Südkorea und Asien bei höchsten Zustimmungsraten; bei zwei vorangegangenen erfolglosen Bewerbungen bereits hohe Milliardeninvestitionen in die Infrastruktur; große Sponsorenunterstützung

Schwächen: Sicherheitsproblematik durch Pyeongchangs Nähe zur Kriegsgrenze zum verfeindeten Nordkorea, Umweltproblematik durch das geplantes Fällen von 94 Hektar Wald

Einwohnerzahl: 45.000 in Pyeongchang und 230.000 in Partnerstadt Gangneung

Etats: 1,05 Milliarden Euro für Organisation, davon 353 Millionen IOC-Garantie; 4,3 Milliarden Euro für Infrastruktur

Konzept: Alpine und Kufenwettbewerbe in Pyeongchang, Eiswettbewerbe in Gangneung bei 20 Minuten Reisezeit zwischen den beiden Städten

Wettkampfstätten: fünf bestehende, zwei zu verbessernde, zwei neue auf jeden Fall, drei neue und eine temporäre bei Wahlsieg

Olympische Dörfer: zwei (in Pyeongchang und Gangneung); 80 Prozent der Sportler erreichen Wettkampfstätten in weniger als zehn Minuten, 20 Prozent innerhalb von 30 Minuten

Transport: stark auszubauendes System für Straßen und einer Hochgeschwindigkeitsstrecke ausgehend von Seoul (Flughafen) mit hohen Investitionen für Bahn (2,3 Mrd. Euro) und Straßen (480 Mio. Dollar); Entfernung von Seoul nach Pyeongchang 240 km

Eintrittskarten: Kalkulation mit 1,6 Millionen verkaufter Tickets (81 Prozent); Preise Eröffnung: 200 bis 700 Euro; Normalwettbewerbe: 20 bis 100 Euro; Prime-Wettbewerbe: 70 bis 200 Euro

Zustimmung: 92 Prozent in Pyeongchang, 87 in Provinz Gangwon, 87 Prozent national

München:

Motto: „Fest der Freundschaft“

Bewertung: kompaktes Konzept mit München, Garmisch-Partenkirchen und Königssee unter weitgehender Nutzung bestehender Wettkampfstätten

Stärken: große Erfahrung im Veranstalten von Großereignissen, Nutzung der olympischen Infrastruktur von 1972, ökologische Nachhaltigkeit, großer Sponsorenmarkt

Schwäche: geringe Zustimmungsrate; die Akzeptanz ist jedoch im vergangenen halben Jahr gewachsen

Einwohnerzahl: 1,4 Millionen

Etats: 1,05 Milliarden Euro für Organisation, davon 372 Millionen IOC-Garantie; 1,28 Milliarden Euro für Investitionen

Konzept: Eiswettbewerbe in München, Schneewettbewerbe in Garmisch-Partenkirchen, Kufenwettbewerbe am Königssee

Wettkampfstätten: sieben bestehende, zwei neue bei Wahlsieg, vier temporäre bei Wahlsieg

Olympische Dörfer: drei (in München, Garmisch-Partenkirchen und am Königssee) - 80 Prozent der Sportler erreichen Wettkampfstätten in weniger als zehn Minuten, 20 Prozent in weniger als 30 Minuten

Transport: weitgehend bestehendes System mit Bahn und Straßen bei Flughafennähe zur Stadt, Verkehrsinvestitionen 510 Millionen Euro

Eintrittskarten: Kalkulation mit 1,7 Millionen verkaufter Tickets (89 Prozent); Preise Eröffnung: 100 bis 635 Euro; Normalwettbewerbe: 14 bis 110 Euro; Prime-Wettbewerbe: 30 bis 410 Euro

Zustimmung: 60 Prozent in München, 53 Prozent in Bayern, 56 Prozent national

Annecy

Motto: „Schnee, Eis und Sie!“

Bewertung: keine Kompaktheit, dafür Streukonzept über eine ganze Reihe von Orten

Stärken: Winterspiele im Hochgebirge im Schatten des Mont Blanc; große Erfahrung im Veranstalten von Großereignissen

Schwächen: das Transportsystem mit schwieriger Erreichbarkeit der hoch gelegenen Wettkampfstätten; geringe Zustimmungsrate, große Vorbereitungsprobleme; bereits 1968 (Grenoble) und 1992 (Albertville) Winterspiele in Frankreich

Einwohnerzahl: 51.000

Etats: 1,27 Milliarden Euro für Organisation, davon 330 Millionen IOC-Garantie; 1,7 Milliarden Euro für Investitionen

Konzept: drei Zonen in Annecy, Chamonix und La Chusa/Le Grand Bornand für Schnee- und Eiswettbewerbe, dazu La Plagne (Kufen)

Wettkampfstätten: sechs zu verbessernde, eine neue auf jeden Fall, fünf neue und eine permanente bei Wahlsieg

Olympische Dörfer: vier (in Annecy, Chamonix, St. Jean de Sixt und La Plagne); 80 Prozent der Sportler erreichen Wettkampfstätten innerhalb von zehn Minuten

Transport: Genf (Schweiz) als zentraler Ausgangspunkt, von Italien durch den Mont-Blanc-Tunnel; nur Annecy (40 km) und Chamonix (100 km) von Genf aus mit Bahn und Straße erreichbar, die übrigen Orte über Bergstraßen; La Plagne 140 km entfernt von Annecy, Verkehrsinvestitionen von 595 Millionen Euro geplant

Eintrittskarten: Kalkulationen mit 1,6 Millionen verkaufter Tickets (85 Prozent); Preise Eröffnung: 90 bis 800 Euro, Preise Normalwettbewerbe: 18 bis 135 Euro, Preise Prime-Wettbewerbe: 45 bis 760 Euro

Zustimmung: 51 Prozent in Annecy, 63 Prozent in Region Rhone-Alpes, 62 Prozent national

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