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Sieg erst im Finish fixiert

Die Nummer eins der Welt steht erstmals seit 1999 wieder in einem WM-Finale. Nach dem 3:1 (1:0)-Erfolg am Mittwoch im Halbfinale gegen starke, aber glücklose Französinnen können die Fußballerinnen der USA am Sonntag im Endspiel ihren dritten Weltmeisterschaftstriumph schaffen.

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Dabei hatte der Favorit, der gegen Frankreich 21 Jahre nicht verloren hat, in Mönchengladbach in einem abwechslungsreichen Spiel zweier technisch guter Teams lange gewackelt. Die Führung von Lauren Cheney (9. Minute) glich Sonia Bompastor aus (55.), auch danach hatten die Französinnen mehr vom Spiel. Doch im Finish spielten die US-Amerikanerinnen ihre ganze Routine aus. Abby Wambach, die schon im Viertelfinale gegen Brasilien mit ihrem Tor in der Nachspielzeit der Verlängerung das Elfmeterschießen erzwungen hatte, markierte das 2:1 (79.), Alex Morgan (82.) traf schließlich zur klaren Entscheidung.

Torschützin Abby Wambach (USA) wird von ihren Teamkolleginnen umarmt und geküsst.

APA/EPA/dpa/Frieso Gentsch

Die Erleichterung bei den US-Spielerinnen nach der 2:1-Führung war groß.

Perfekter Auftakt für die USA

Seit der Niederlage im WM-Halbfinale vor vier Jahren in China haben die USA nur zwei Spiele verloren - auch die engagierten und mit viel Spielwitz agierenden Französinnen konnten vor 25.676 Zuschauern das Team der schwedischen Trainerin Pia Sundhage nicht bezwingen. Mit der frühen Führung in der Startphase hatten die Amerikanerinnen „Les Bleues“ erschreckt.

Nach Vorarbeit von Amy Rodriguez drückte die 23 Jahre alte Cheney den Ball ins französische Tor. Doch die Spielerinnen von Trainer Bruno Bini erholten sich schnell. Mit variablen und schnellen Angriffsaktionen brachten sie die Favoriten immer wieder in große Schwierigkeiten. US-Torfrau Hope Solo musste gegen die herrlich freigespielte Gaetane Thiney ihr ganzes Können aufbieten (30.). Und die spätere Torschützin Bompastor hatte mit einem Lattenschuss Pech (33.).

Bompastor zieht ab

Schon der Einzug ins Halbfinale war für Frankreichs Nationalteam der bisher größte Erfolg. Doch damit wollten sich die starke Thiney und ihre Kolleginnen nicht zufriedengeben. Verteidigerin Bompastor zog auf der linken Seite aus 25 Metern ab. Weder Mitspielerin noch Gegnerinnen kamen noch an den Ball, der im langen Eck einschlug.

Französinnen drängen, USA treffen

Dem dreifachen Olympiasieger USA, der ohne die nach einer Roten Karten gesperrten Rachel Buehler auskommen musste, fiel bei Nieselregen und Temperaturen um 17 Grad gegen die dominierenden Französinnen lange nichts ein. Nur Wambach tauchte einmal gefährlich vor dem französischen Tor auf, da fehlten nur Zentimeter zum zweiten amerikanischen Tor. Ansonsten bot Frankreich, überhaupt erst zum zweiten Mal bei einer Frauen-WM dabei, die besseren Kombinationen. Was fehlte, war die Genauigkeit im Abschluss.

Anders der Favorit: Womach bezwang mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke Frankreichs Keeperin Berangere Sapowicz, Morgan beseitigte wenig später die letzten französischen Hoffnungen.

Frauen-Fußball-WM

Semifinale:

Frankreich - USA 1:3 (0:1)

Mönchengladbach, 25.676 Zuschauer, SR Heikkinen (FIN)

Torfolge:

0:1 Cheney (9.)
1:1 Bompastor (55.)
1:2 Wambach (79.)
1:3 Morgan (82.)

Frankreich: Sapowicz - Lepailleur, Georges, Meilleroux, Bompastor - Soubeyrand (78./Thomis), Bussaglia - Abily, Necib, Thiney - Delie (46./Le Sommer)

USA: Solo - Krieger, Rampone, Sauerbrunn, LePeilbet - O’Reilly (87./Heat), Lloyd (65./Rapinoe), Boxx, Cheney - Rodriguez (56./Morgan), Wambach

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