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Stimmung statt Spannung

Die Kulisse war eines WM-Finales würdig. 20.000 Zuschauer wollten am Samstagabend im Wiener Ernst-Happel-Stadion das Endspiel zwischen den USA und Kanada sehen - mehr als jemals zuvor bei einem American-Football-Spiel in Österreich. Die USA wurden ihrer Favoritenrolle vor der Rekordkulisse mehr als gerecht. Der Titelverteidiger setzte sich klar mit 50:7 durch und holte seinen zweiten WM-Titel.

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Die Fans hatten neben einer pompösen Inszenierung samt Halbzeitshow und Pyrotechnik bei Einlauf und Siegerehrung auch auf dem Spielfeld einiges geboten bekommen - und dankten es mit großartiger Stimmung. Dabei war das Spiel schon zur Halbzeit entschieden. Die US-Amerikaner spielten vor allem im zweiten Viertel groß auf und legten mit einer 37:7-Pausenführung den Grundstein für die erfolgreiche Titelverteidigung.

Jubel der USA bei der Siegesfeier

GEPA/Mario Kneisl

Die US-Amerikaner durften sich von den 20.000 Fans feiern lassen.

Frühe Entscheidung

Die USA waren mit einer von einigen Profis verstärkten Auswahl starker ehemaliger College-Spieler angetreten, dominierten die WM aber mit Ausnahme eines knappen 17:7 zum Abschluss der Gruppenphase gegen Mexiko. Gegen ihre nördlichen Nachbarn gaben sich die „Erfinder“ des American Football keine Blöße.

Sammy Okpro und Thaine Carter (beide CAN) stoppen Nate Krnic (USA)

APA/EXPA/Thomas Haumer

Nate Kmic war von den Kanadiern kaum zu bändigen.

Bereits nach vier Minuten sorgte Runningback Nate Kmic, der zum wertvollsten Spieler des Turniers (MVP) gewählt wurde, für den ersten Touchdown. Sein Kollege Matt Bassuener (17.), Quarterback Cody Hawkins (22.) und Joe Sturdivant (24.) legten nach. Dazu wurden die Kanadier zu einem Safety gedrängt (21.).

David Stevens (Kanada)

GEPA/Hans Oberlaender

David Stevens sorgte für die Ehrenpunkte der Kanadier.

Zwei Touchdowns in sechs Sekunden

Dramatisch verlief das Finish von Hälfte eins: Erst fanden die Kanadier sechs Sekunden vor der Pause nach Pass von Quarterback Michael Faulds auf David Stevens in die Endzone, mit einem sensationellen Pass auf Ricardo Lenhart schlug Hawkins aber noch einmal zurück. Nach der Pause eröffnete erneut Kmic mit einem Touchdown (26.), Henry Harris legte mit einem Hechtsprung auf die Endlinie noch einen drauf (33.).

Beklatscht wurden vor allem die gelungenen Aktionen der Kanadier, die im Finish aber nicht mehr zusetzen konnten. Das Schlussviertel endete punktelos. In der Gruppenphase hatten die Kanadier noch alle ihre Spiele gewonnen, darunter jenes gegen Gastgeber Österreich 36:14.

Die USA dagegen sind auf internationaler Ebene weiter ungeschlagen. Bei ihrer ersten WM-Teilnahme 2007 hatten sich die Amerikaner im Finale erst in der Verlängerung gegen Japan durchgesetzt, nun schlossen sie mit zwei Titeln zu den Japanern auf. Der bisherige Rekordweltmeister gewann in Wien Bronze und hat damit bei allen vier bisherigen Weltmeisterschaften eine Medaille geholt. Österreich beendete das Heimturnier auf Platz sieben.

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