Admira braucht ersten Sieg
In der Südstadt kommt es am Samstag zum ersten Niederösterreich-Derby in der höchsten Spielklasse seit 17 Jahren. Am 5. Juni 1994 empfing die Admira den VSE St. Pölten, nun bekommt es die Trenkwalder-Elf mit dem SC Wiener Neustadt zu tun. Die beiden Vereine trafen zuletzt 1966/67 in der ersten Liga aufeinander.
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Der größere Druck lastet auf den Schultern der Gastgeber, die nach dem 0:2 auswärts gegen Rapid und dem 1:1 daheim gegen den Kapfenberger SV mit dem ersten Sieg gegen den viertplatzierten Lokalrivalen die Rote Laterne loswerden wollen. „Die Tabelle juckt mich derzeit null“, betonte Admira-Coach Didi Kühbauer. „Wir wollen gewinnen und ich habe kein Problem mit der Favoritenrolle, obwohl wir das auf dem Rasen erst zeigen müssen und dem Gegner den nötigen Respekt entgegenbringen.“

APA/Andreas Pessenlehner
Admira-Coach Dietmar Kühbauer kann drei Punkte gut gebrauchen
Verstärkung gesucht
Laut Kühbauer hat Wr. Neustadt mit dem Erfolg in Mattersburg und dem ebenbürtigen Auftritt gegen Rapid gezeigt, dass man keinesfalls so schlecht ist wie vor der Saison allgemein angenommen. Wenn einer seiner Spieler nicht hundertprozentig bei der Sache sei, würde er nicht lange auf dem Platz stehen. „Die Leistungen waren ansprechend, nun muss die Chancenauswertung besser werden“, sage der gebürtige Niederösterreicher, der drei Wochen auf Bernhard Schachner verzichten muss.
Der Mittelfeldmotor erlitt gegen die Kapfenberger zumindest nicht wie befürchtet einen Bänderriss im Knöchel und muss daher auch nicht operiert werden. Schachner zog sich eine Kapselverletzung und eine Überdehnung zu. Dennoch bekman Kühbauer von Clubmäzen Richard Trenkwalder grünes Licht für Verstärkung. „Wir brauchen jemanden für die zentrale Position. Wir werden aber nicht den erstbesten Spieler nehmen“, erklärte der Trainer, der auch den Tschechen Martin Zeman zur Verfügung und Michael Horvath (Karriereende wegen Knorpelschaden) überhaupt verloren hat.
Tipp3-Bundesliga, 3. Runde
Samstag, Beginn 18.30 Uhr
Admira - Wr. Neustadt -:- (-:-)
Maria Enzersdorf, Trenkwalder Arena, SR Harkam
Mögliche Aufstellungen
Admira: Berger - Plassnegger, Dibon, Drescher, Palla - Seebacher, Toth, Schwab, Jezek - Ledezma, Ouedraogo
Wr. Neustadt: Siebenhandl - Pollhammer, Klapf/Troyansky/Maak, Ramsebener, A. Schicker - Madl, Reiter - Lindner, D. Wolf, Simkovic - Friesenbichler
Auch Gäste spielen „auf drei Punkte“
Eine Nachbesserung des Kaders ist in Wr. Neustadt kein Thema. „Gott sei Dank haben wir schon einmal (2:1 in Mattersburg, Anm.) gewonnen. Der Admira wird es sicher wehtun, wenn sie verliert“, sagte SCWN-Trainer Peter Stöger, der ankündigte, „auf drei Punkte“ spielen zu wollen. Er und seine Mannschaft wüssten, warum sie daheim gegen Rapid 0:2 verloren hatten. „Wir waren nicht so gut, wie wir sein könnten. Wir haben uns zu wenig zugetraut“, analysierte der Wiener kurz und bündig.
Daher müsse man in der Südstadt mehr agieren. „Wir dürfen nicht warten, müssen uns etwas zutrauen, mehr Mut an den Tag legen und mehr Torchancen herausspielen“, forderte der 45-Jährige, der in der Innenverteidigung auf den am Blinddarm operierten Thomas Kral verzichten muss. Als Alternativen stehen Klapf, Troyansky, Reiter und Maak zur Verfügung. Die Stimmung ist gut. „Admira ist um Nichts stärker als wir“, sagte etwa Daniel Wolf, ein Mittelfeldmann mit Admira-Vergangenheit.
Trainerduell der Ex-Rapidler
Mit Kühbauer verbindet Stöger positive Erinnerungen. „Als Rapidler haben wir gemeinsam eine erfolgreiche Zeit gehabt. Als Spieler waren wir unterschiedliche Typen, doch haben wir einander gebraucht. Es hat zwischen uns gut funktioniert. Obwohl wir nicht die zwei dicksten Freunde sind, komme ich mit Didi ganz gut aus, wir respektieren einander“, sagte der Coach der Neustädter, die zuletzt drei Auswärtsspiele (zwei Siege/ein Remis) nicht verloren haben.
Kühbauer sagte über seinen Kollegen Stöger: „Wir haben lange im ÖFB-Team zusammengespielt, sind mit Rapid Meister geworden und ich musste immer für ihn rennen. Jetzt hat er mehr Trainerjahre als ich auf dem Buckel. Ich komme mit ihm gut aus, spiele mit ihm noch immer in der Legendenauswahl.“ Am Samstag interessiert den 40-Jährigen aber nur eines: der erste volle Erfolg in der höchsten Spielklasse für die Admira seit dem 29. April 2006 (2:1 gegen FC Pasching).
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