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Schwieriger Weg nach Brasilien

Ronaldo hat Österreich wieder ein Duell mit Deutschland beschert. Brasiliens einstiger Superstar zog das ÖFB-Team am Samstag bei der Auslosung der Qualigruppen für die WM 2014 in Brasilien (12. Juni bis 13. Juli) in Rio de Janeiro in die Gruppe C. Neben Deutschland, schon in der laufenden EM-Qualifikation Gegner der ÖFB-Auswahl, sind Schweden, Irland, die Färöer und Kasachstan die Kontrahenten.

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ÖFB-Präsident Leo Windtner und Teamchef Dietmar Constantini zeigten sich in einer ersten Reaktion mit dem Los zufrieden. Damit sich Österreich erstmals seit 1998 (in Frankreich) wieder für eine WM-Endrunde qualifiziert, sind entweder der Gruppensieg oder Platz zwei und ein anschließender Erfolg im Play-off gegen einen anderen Gruppenzweiten notwendig. Eine schwierige Aufgabe, aber auch nicht aussichtslos.

Constantini sieht „lösbare Aufgaben“

Schweden und Irland sollten an guten Tagen in Reichweite sein, hoffen Constantini und Windtner. „Deutschland ist in unserer Gruppe zweifelsohne der große Anwärter auf den Gruppensieg. Schweden und Irland sind von der Papierform über uns zu stellen, die Aufgaben sind aber durchaus lösbar. Färöer und Kasachstan muss man schlagen“, gab sich Constantini in Brasilien verhalten optimistisch.

ÖFB-Teamchef Dietmar Constantini

GEPA/Christian Ort

Dietmar Constantini flog nach Rio und sieht in Gruppe C realistische Chancen

„Die Gruppe ist mit jener in der derzeitigen EM-Qualifikation durchaus vergleichbar“, erklärte der ÖFB-Teamchef. Für die EM 2016 in Polen und der Ukraine ist seine Mannschaft nach Niederlagen gegen Deutschland, die Türkei und Belgien aber praktisch aus dem Rennen. Windtner war ob der Gegner in der Gruppe C ebenfalls gut gestimmt und freute sich besonders über das neuerliche Kräftemessen mit Vizeeuropameister Deutschland.

ÖFB-Boss Windtner freut sich auf Deutschland

„Es hätte eindeutig schlimmer kommen können“, so der ÖFB-Boss. „Die Neuauflage des Duells mit Deutschland ist sportlich eine Riesenherausforderung und organisatorisch für uns sicher ein Glücksfall. Wir alle haben noch die Stimmung im Happel-Stadion im Juni im Ohr“, sagte der Oberösterreicher. Die ÖFB-Auswahl hatte am 3. Juni im ausverkauften Happel-Stadion Deutschland Paroli geboten und verlor erst durch ein Gomez-Tor in der 90. Minute mit 1:2. Das Rückspiel findet am 2. September in Gelsenkirchen statt.

Der Brasilianer Ronaldo hält einen Auslosungszettel mit der Aufschrift "Germany"

dapd/Oliver Lang

Ronaldo zaubert Deutschland als ÖFB-Gegner aus dem ersten Topf

Allerdings hat Österreich seit 25 Jahren nicht mehr gegen ein DFB-Team gewonnen. Gegen Schweden hat Österreich gute Erinnerungen. Auf dem Weg zur WM in Frankreich wurden die Skandinavier zweimal mit 1:0 besiegt. Deutschland-Legionär Christian Fuchs freute sich jedenfalls über die Auslosung. „Dass wir wieder gegen Deutschland spielen, ist genial. Wieder eine neue Chance, ihnen ein Haxerl zu stellen. Die Schweden sind über uns zu stellen, aber wir können Land sehen. Gegen Irland, eine britische Mannschaft, habe ich ein gutes Gefühl“, lautete seine Analyse.

„Lieblingsgegner Österreich“

Fuchs hofft, dass er und seine Kollegen eine Qualifikation endlich wieder erfolgreich abschließen können. „Österreich hatte schon lange nicht mehr so viele Spieler in starken Ligen. Viele spielen in ihren Clubs tragende Rollen, sind Woche für Woche gefordert und bringen starke Leistungen. Es ist Zeit, die PS endlich auch in der Nationalmannschaft auf die Straße zu bringen. Als Team können wir stark sein und auch großen Gegnern Paroli bieten, das hat man zuletzt auch gegen Deutschland gesehen“, erklärte er.

Auch in Deutschland war man mit der Auslosung zufrieden und freute sich über „Losglück“. Österreich wurde gar als „Lieblingsgegner“ bezeichnet. „Wir sind zufrieden. Es ist keine einfache Gruppe, aber wir sind froh, dass wir Frankreich nicht erwischt haben. Wir sind natürlich die Favoriten, müssen aber konzentriert zur Sache gehen“, meinte Nationalteammanager Oliver Bierhoff.

Die Qualifikation beginnt am 7. September 2012 und endet am 15. Oktober 2013. Die neun Gruppensieger qualifizieren sich fix für die zweite WM-Endrunde nach 1950 im Land des Rekordweltmeisters. Die acht besten Gruppenzweiten rittern in Play-off-Hin- und Rückspielen am 15. bzw. 19. November 2013 um die restlichen vier der insgesamt 13 Europa-Tickets.

WM-Qualifikation in Europa

Gruppe A:
Kroatien, Serbien, Belgien, Schottland, Mazedonien, Wales
Gruppe B:
Italien, Dänemark, Tschechien, Bulgarien, Armenien, Malta
Gruppe C:
Deutschland, Schweden, Irland, ÖSTERREICH, Färöer, Kasachstan
Gruppe D:
Niederlande, Türkei, Ungarn, Rumänien, Estland, Andorra
Gruppe E:
Norwegen, Slowenien, Schweiz, Albanien, Zypern, Island
Gruppe F:
Portugal , Russland, Israel, Nordirland, Aserbaidschan, Luxemburg
Gruppe G:
Griechenland, Slowakei, Bosnien-Herzegowina, Litauen, Lettland, Liechtenstein
Gruppe H:
England, Montenegro, Ukraine, Polen, Moldawien, San Marino
Gruppe I:
Spanien, Frankreich, Weißrussland, Georgien, Finnland
Die neun Gruppensieger qualifizieren sich direkt für Brasilien, die acht besten Gruppenzweiten kämpfen in Hin- und Rückspiel um die verbleibenden vier Plätze.

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