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Spieler halten sich raus

Vor dem freundschaftlichen Länderspiel zwischen Österreich und der Slowakei am Mittwoch (20.30 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) in Klagenfurt steht die Zukunft von Teamchef Dietmar Constantini im Mittelpunkt. Das Verhältnis zwischen Constantini und ÖFB-Präsident Leo Windtner ist nach via Medien ausgetragenem Zwist getrübt. ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig versucht sich als Vermittler.

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Betont herzlich war die Umarmung zwischen Ludwig und dem Teamchef am Montag vor der ersten Pressekonferenz zum Spiel gegen die Slowaken. Der General wollte auch in der Diskussion über den 56-jährigen Trainer weder die eine, noch die andere Position beziehen. „Aus meiner Sicht hat Constantini einen Vertrag bis Jahresende. Danach wird man entscheiden, ob man ihn verlängert oder nicht“, so Ludwig, aber „die Unruhe kann ich nicht verhindern.“

Eine Frage der Dramatik

In der heimischen Boulevardszene will man bereits vom vorzeitigen Ende der Ära Constantini nach der Partie gegen den WM-Starter wissen - außer die Österreicher fegen die Slowaken mit einem Schützenfest vom Platz der Klagenfurter EM-Arena. Sogar über einen Rücktritt vor dem Spiel wurde spekuliert. Ludwig will sich am Experimentieren in der Gerüchteküche jedoch nicht beteiligen. „Wenn nichts Dramatisches passiert, werden wir die Qualifikation abwarten“, meinte der ÖFB-General.

ÖFB-Teamchef Dietmar Constantini leitet eine Trainingseinheit

GEPA/Markus Oberlaender

Constantini blieb in der Trainingseinheit vom Trubel unbeeindruckt

Am 2. September und am 6. September folgen die wohl schon alles entscheidenden EM-Qualispiele in Deutschland und zu Hause gegen die Türkei. Ohne Sieg könnten die Gastspiele in Aserbaidschan und Kasachstan im Oktober bereits bedeutungslos sein und damit auch eine vorzeitige Auflösung des Vertrages mit Constantini im Raum stehen. „Wenn es dramatisch nach unten geht, werden wir reden müssen“, so Ludwig. „Wenn es dramatisch nach oben geht ebenso.“

Daum dementiert

Auch das in die Welt gesetzte Gerücht von einer vorzeitigen Ablöse Constantinis durch den deutschen Startrainer Christoph Daum, stellt sich zunehmend als heiße Luft dar. Nach dem ÖFB dementierte nun auch der vertragslose Deutsche im Fachmagazin „kicker“ (Montag-Ausgabe) diesbezügliche Gespräche. „Fakt ist: Ich habe mit keinem vom ÖFB gesprochen und wäre auch keinesfalls gesprächsbereit, solange da ein Kollege im Amt ist“, wurde Daum zitiert. „Das wäre ja pervers.“

Ludwig bestätigte, mit Daum noch nie Kontakt gehabt zu haben. „Die Sache ist ziemlich unnötig“, erklärte der Generaldirektor. Dass die Terminkonferenz für die kommende WM-Quali mit Deutschland, Schweden, Irland, den Färöern und Kasachstan nicht schon im August oder September, sondern erst im November stattfinde, sei laut Ludwig auch nicht als Signal zu werten, dass der ÖFB bis dahin die Einsetzung eines neuen Teamchefs plane.

Spieler bleiben ruhig

Die Spieler wollen sich an der Diskussion über den Teamchef nicht beteiligen. „Der Teamchef ist immer der erste Kopf, der rollt“, erklärte Stuttgart-Legionär Martin Harnik. „Im Endeffekt sind aber wir dran, dieses Thema im Keim zu ersticken. Wir wollen die Spekulationen mit einer guten Leistung beenden.“ Harnik will mit seinen Kollegen die ansprechenden Leistungen von den Juni-Spielen gegen Deutschland (1:2) und Lettland (3:1) bestätigen.

„Es wird sich kein Spieler an öffentlichen Spekulationen beteiligen“, meinte auch Christian Fuchs. „Wir werden uns an die Vorgaben halten, von wem sie auch kommen. Diesmal kommen sie von Teamchef Constantini.“ Das gilt auch für Harnik, der die Ziele gegen die Slowakei so umriss: „Wir wollen das Spiel gewinnen. Und wir wollen unsere Leistung ausbauen.“

Constantini schweigt

Der betroffene Trainer selbst zog sich am Montag zurück und verweigerte den Kontakt mit den Medienvertretern. Sein Assistent Manfred Zsak übernahm Constantinis Part bei der Pressekonferenz. Am Dienstagabend treffen Windtner, Ludwig und Constantini die zehn Bundesliga-Trainer, um weitere Termine zu koordinieren. Ob es rund um das Treffen auch zu einer weiteren Aussprache zwischen dem Präsidenten und dem Teamchef kommt, war vorerst offen. Ein klärendes Telefonat soll bereits stattgefunden haben.

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