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Der Lockruf des Geldes

Inter Mailands Stürmerstar Samuel Eto’o steht nach unterschiedlichen Medienberichten in Italien und England unmittelbar vor einem Wechsel zum russischen Erstligisten Anschi Machatschkala. Mit einem kolportierten Jahresgehalt von 20 Millionen Euro wäre der 30-Jährige dann der bestbezahlte Fußballer der Welt.

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Eto’o ist damit offensichtlich dem Lockruf des Geldes erlegen, denn die 500.000-Einwohner-Stadt Machatschkala liegt nicht nur an der Westküste des Kaspischen Meeres, sondern auch in der Unruheregion Dagestan - Tschetschenien. Nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti ist es in dem Gebiet 2.000 km südöstlich von Moskau im Laufe des Jahres 2010 zu 112 Terroranschlägen, zu 148 bewaffneten Zwischenfällen und 18 Entführungen gekommen.

„Interessantes Angebot“

Italienischen Medienangaben zufolge soll Eto’o die Megaofferte mit einem Nettogehalt von insgesamt 60 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre angenommen haben. Machatschkala belegt in der russischen Premjer Liga derzeit den fünften Platz unter 16 Teams.

Vertreter des russischen Clubs verhandeln seit Dienstag mit Inter-Managern in Mailand nur über die Ablösesumme für den Verein. Inter-Präsident Massimo Moratti bezeichnete das Angebot der Russen als „interessant. Wir haben Anschis Angebot zur Kenntnis genommen, aber da Eto’o ein wichtiger Spieler ist, sind das keine Verhandlungen, die man an einem Nachmittag abschließt.“

russischer Oligarch Sulejman Kerimow

AP/Sergei Rasulov, NewsTeam

Kerimow lockt mit seinen Millionen Fußballstars in den Kaukasus

Machatschkala auf Einkaufstour

Wie die Onlineausgabe der „Gazzetta dello Sport“ am Donnerstag berichtete, lag das erste offizielle Angebot der Russen bei 22 Millionen Euro. Der Serie-A-Club habe zunächst 40 Millionen verlangt, sei nun aber bereit, dem Transfer für 28 Millionen Euro zuzustimmen. Als Ersatz für Eto’o sind in Mailand Carlos Tevez von Manchester City und der vom AC Milan an AS Roma ausgeliehene Marco Borriello im Gespräch.

Der Club aus dem Konfliktgebiet Nordkaukasus sorgte bereits mit einigen spektakulären Transfers für Aufsehen. Die Millionen des russischen Oligarchen Sulejman Kerimow machen es möglich. Der 45-jährige Wirtschaftsmogul wird von Forbes unter den reichsten Menschen der Welt an 136. Stelle geführt.

So gehören bereits der brasilianische Weltmeister Roberto Carlos (37) und der russische Nationalspieler Juri Schirkow (27) dem Kader von Machatschkala an. Laut Medien in Moskau soll Russlands Fußballer des Jahres von 2008 umgerechnet rund 15 Millionen Euro gekostet haben. Der linke Außenverteidiger (43 Länderspiele) war 2009 von ZSKA Moskau nach London gewechselt.

Janko pfeift auf die Millionen

Erst Mitte Juli hat ÖFB-Teamstürmer Marc Janko ein Millionenangebot von Anschi Machatschkala ausgeschlagen. Der 28-Jährige hätte in drei Jahren acht Millionen Euro verdienen können, berichteten niederländische Medien. Janko blieb aber lieber bei Twente Enschede. Der Niederösterreicher steht bis 2014 beim niederländischen Vizemeister unter Vertrag.

Anschi Machatschkala befand sich im Juli in Bad Waltersdorf auf Trainingslager, dort habe sich Jankos Berater Georg Stanggassinger laut einem Bericht der Zeitung „De Telegraaf“ (Onlineausgabe) mit Clubvertretern getroffen. Sein Schützling sei aber nicht an einem Wechsel interessiert.

„Ich bin nicht interessiert. Es ist gefährlich, man sollte dort nur mit Leibwächtern auf die Straße gehen“, erklärte Janko gegenüber dem Fachmagazin „Voetbal International“. „Lebensqualität ist mir sehr wichtig.“ Zudem habe er mit Twente noch einiges vor. In den ersten Pflichtspielen mit Twente erzielte Janko vier Tore.

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