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Jäher Abbruch der Pressekonferenz

Eine verbale Konfrontation mit ÖFB-Präsident Leo Windtner nach dem „Tellerrand“-Sager, sechs Niederlagen in den letzten sieben Spielen und das schwere EM-Qualispiel in Deutschland ante portas: Dietmar Constantini steuert als Kapitän des ÖFB-Bootes derzeit in unruhigen Gewässern, entsprechend angespannt scheint das Nervenkostüm des 57-jährigen Tirolers zu sein.

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Bei der Kaderbekanntgabe am Dienstag wurden auch die vielen Gegentore nach Standardsituationen thematisiert. Für einen Journalisten ist dafür eine „nicht organisierte Abwehr“ verantwortlich, die sich „nicht wohlfühlt und daher Fehler begeht“. Für Constantini war diese Aussage Grund genug, die Pressekonferenz nach zwölf Minuten erbost zu verlassen. „Wenn ein Spaziergänger mir erklärt, wie Defensive funktioniert, dann ist das genug“, sagte Constantini.

Zuvor gab der ob dieser Feststellung verärgerte Teamchef dem Journalisten noch mit auf den Weg: „Ganz ein Schlauer. Das habe ich ja noch nie gehört. Danke.“ Peter Klinglmüller, Manfred Zsak und Franz Wohlfahrt blieben daraufhin auf dem Podium zurück. „Ohne den Teamchef macht es wohl keinen Sinn“, kommentierte der ÖFB-Pressesprecher die Aktion vor der verdutzten Journalistenschar.

Teamchef Dietmar Constantini, Co-Trainer Manfred Zsak und Tormanntrainer Franz Wohlfahrt

GEPA/Christian Ort

Nach der Meinung zur ÖFB-Verteidigung war für Constantini Schluss mit lustig

„Wir werden uns stellen“

Vor dem jähen Abbruch nahm Constantini aber immerhin Stellung zu den Fragen bezüglich Andreas Ivanschitz und dem bevorstehenden Spiel gegen Deutschland in Gelsenkirchen und der Heimpartie in Wien gegen die Türkei. „Wir treten auswärts beim besten Team unserer Gruppe an. Wir werden uns stellen und Stolz zeigen. Wir werden von der ersten bis zur letzten Minute arbeiten und dann schauen, was rauskommt“, erklärte der Teamchef.

Überdies fordert Constantini, mit Überzeugung aufzutreten und während des Spiels so wenig Respekt wie möglich zu zeigen. Insgeheim hofft der Teamchef auf eine ähnliche Leistung wie bei der 1:2-Niederlage in Wien. „Da haben wir gut mitgehalten. In Gelsenkirchen müssen wir eine ähnliche Leistung bringen. Das wird auswärts natürlich aber viel schwerer“, sagte der Teamchef

„Waren zu unentschlossen“

Das Spiel gegen die Türken, für das bereits 40.000 Karten verkauft sind, wird indes eine ganz andere Partie. Nach der 0:2-Niederlage steht da eine erfolgreiche Revanche im Fokus. Da soll vor allem mit einer besseren Chancenauswertung als zuletzt gegen die Slowakei gelingen. „Wir haben 60:40 Prozent Ballbesitz gehabt. Man braucht nicht mehr, um zu gewinnen. In den letzten drei Spielen waren wir spielerisch nicht schlecht. Leider haben wir zu wenige Tore erzielt, weil wir zu unentschlossen waren.“

Christian Wagner, ORF.at

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