Keine Gespräche mit Rehhagel
Offiziell lässt sich der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) mit der Suche nach einem passenden Nachfolger von Teamchef Dietmar Constantini Zeit. Doch in er Gerüchteküche brodelt es gewaltig. Die Zeichen deuten mehr und mehr auf Franco Foda. Die deutsche Boulevardzeitung „Bild“ hat die Einigung etwa bereits vermeldet. Der ÖFB bestätigt nur Kontakte mit Fodas Arbeitgeber Sturm.
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Laut „Bild“-Zeitung soll sich der ÖFB mit dem derzeitigen Coach von Sturm Graz bereits auf einen Vertrag bis Ende 2013 geeinigt haben. Bei einer erfolgreichen Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien würde sich der Kontrakt automatisch verlängern. Die Tageszeitung „Österreich“ berichtete voreilig sogar von einer Bestätigung des Gerüchts durch ÖFB-Boss Leo Windtner.
Nur Anfrage bei Sturm
„Ja, es gibt ein Gespräch. Sturm-Präsident Stockenhuber ist informiert. Franco Foda und ich werden uns zusammensetzen und über alles reden“, wird der Oberösterreicher zitiert. Die angekündigte Bestätigung für die bereits erfolgte Einigung ist dieses Statement jedoch freilich nicht. Dass Foda auf der Kandidatenliste des ÖFB für den Teamchef steht, ist allerdings kein Geheimnis.
Der Vertrag des 45-jährigen Deutschen beim Meister in Graz läuft noch bis Saisonende. Laut Sportdirektor Willi Ruttensteiner in der Sendung „Sport am Sonntag“ hat ÖFB-Boss Windtner Sturm-Präsident Gerald Stockenhuber kontaktiert, um nachzufragen, ob er mit dem deutschen Ex-Teamspieler entsprechende Gespräche führen dürfe. Einen direkten Kontakt zu Foda, der zweimal den deutschen Teamdress trug, gab es laut ÖFB bis zum Sonntag aber nicht.
GEPA/Mario Kneisl
Windtner hat seinen Wunschkandidaten an Land gezogen, oder doch nicht?
Rehhagel weiß von nichts
Fodas deutscher Landsmann Otto Rehhagel hat Kontakte zum ÖFB bezüglich der Nachfolge des scheidenden ÖFB-Teamchefs Dietmar Constantini ebenfalls dementiert. „Ich war zwar beim Länderspiel Deutschland gegen Österreich, aber ich habe mich nirgendwo angeboten, wie es zu lesen war. Ich biete mich überhaupt nirgendwo an, außer bei meiner Frau“, gab die 73-jährige Trainerlegende am Samstagabend in einem TV-Interview zu Protokoll.
Rehhagel, der Griechenland 2004 zum Europameistertitel geführt hatte, war Gast beim Spiel Hamburger SV gegen seinen früheren Arbeitgeber Werder Bremen. Dass sein Name, gemeinsam mit Andreas Herzog, als potenzieller Teamchefnachfolger gefallen war, stieß dem Trainer sauer auf. „Solange ein Trainer in Österreich tätig ist, verbietet es sich, darüber zu spekulieren. Ich habe weder mit dem österreichischen Verband verhandelt noch habe ich ein Interview gegeben“, betonte Rehhagel.
Von Daum bis Gludovatz
Die Liste der potenziellen Kandidaten für die Nachfolge des als Teamchef gescheiterten Constantini wurde bereits vor der Niederlage gegen Deutschland und dem Remis gegen die Türkei Anfang September immer länger. Die Spekulationen reichten von Christoph Daum über Ried-Trainer Paul Gludovatz bis hin zum ehemaligen Bayern-Meistertrainer Louis van Gaal.
Neben Rehhagel schloss bisher nur Gludovatz einen Wechsel zum ÖFB aus. „Das ist undenkbar“, hatte der Burgenländer, der unter anderem das U20-Team zum vierten Platz bei der WM 2007 in Kanada führte, vor wenigen Tagen unterstrichen. Grund sind persönliche Differenzen, vor allem mit ÖFB-Generalsekretär Alfred Ludwig. „Der ÖFB hat seine eigene Personalphilosophie, und da wird nach anderen Kriterien als nach Erfahrung oder Qualität entschieden“, so Gludovatz.
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