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Verletzungen dämpfen Erwartungen

Der Ärger über die vergebene Champions-League-Chance ist bei Sturm Graz verflogen, die Vorfreude auf die Auftaktpartie im „Trostbewerb“ Europa League groß. Im Heimspiel gegen Lok Moskau wollen die Schützlinge von Trainer Franco Foda am Donnerstagabend (21.05 Uhr) die Basis für eine gute Gruppenphase legen. Die Russen sind allerdings auch aufgrund der Verletzungsproblematik bei Sturm Favorit.

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„Wir freuen uns jetzt riesig auf die Europa League und wollen dort beweisen, dass wir auch international mithalten können“, sagte Foda. Der Deutsche wird als Nachfolger von Dietmar Constantini als ÖFB-Teamchef gehandelt, ist aber voll fokussiert auf seine Aufgabe bei den Grazern. „Es hat bisher kein Gespräch gegeben, es gibt keinen Vertrag und keine Unterschrift. Für mich zählt nur meine Arbeit bei Sturm“, so der 45-Jährige.

Europa League, Gruppe L

Donnerstag, 21.05 Uhr:

Sturm Graz - Lok Moskau

UPC-Arena, SR Duarte Paixao (POR)

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Cavlina - Standfest, Feldhofer, Burgstaller, Popchadse - Wolf, Weber, Kainz, Hölzl - Szabics, Bodul/Muratovic

Lok Moskau: Filtsow - Schischkin, Da Costa, Durica, Janbajew - Gluschakow, Loskow, Tarasow - Maicon, Caicedo, Obinna

Seine Mannschaft sei nach der 0:2-Niederlage gegen BATE Borisow im CL-Play-off niedergeschlagen gewesen. „Nun sind wir aber eben nicht unter den besten 32 Teams in Europa, sondern meinetwegen unter den Top 60“, sagte der Sturm-Trainer, der keinesfalls aus dem Vollen schöpfen kann.

Foda: „Gratzei-Ausfall trifft uns sehr“

Die Ausfälle von Roman Kienast, Matthias Koch und Jürgen Säumel standen schon länger fest, am Montag erwischte es auch noch Stammgoalie Christian Gratzei, am Donnerstag dann auch noch Milan Dudic und Sandro Foda. Der ÖFB-Teamtormann verdrehte sich das linke Knie und muss sich am Donnerstag statt der Partie einer Arthroskopie unterziehen. „Dieser Ausfall trifft uns sicher sehr“, sagte Foda.

Statt dem 29-Jährigen wird der Kroate Silvije Cavlina zum ersten Mal im Europacup für die Grazer das Tor hüten, sein jüngstes Pflichtspiel für die „Blackies“ hat der 34-Jährige am 16. April beim Heim-0:3 gegen Salzburg absolviert.

Silvije Cavlina (Sturm)

GEPA/David Rodriguez

Goalie Silvije Cavlina gibt sein Europacup-Debüt im Sturm-Dress

Lok Moskau in Topform

Von Cavlinas Tagesverfassung wird viel abhängen. Der russische Tabellenfünfte der abgelaufenen Saison zeigte am Samstag national mit einem 4:2-Heimsieg gegen Tabellenführer und Champions-League-Starter Zenit St. Petersburg auf und bestätigte damit die aktuelle Topform mit dem zehnten Bewerbsspiel ohne Niederlage in Folge (sieben Siege und drei Remis). „Die sind schon ein Kaliber. Ein schnelles, kompaktes Team, athletisch top, mit drei brandgefährlichen Stürmern“, sagte Foda.

Beim DVD-Studium der Partie fiel dem Deutschen vor allem der erst im August vom spanischen Erstligisten Levante für 7,5 Millionen Euro geholte Ecuadorianer Felipe Caicedo auf. Neben dem 23-jährigen Torschützen zum 2:2 stürmten im 4-3-3-System der 21-jährige Brasilianer Maicon sowie der nigerianische Teamstürmer Victor Obinna, der auch einen Treffer erzielte. Den russischen Internationalen Dimitri Sytschew hat Coach Jose Couceiro zudem noch in der Hinterhand.

Admira-Pleite abgehakt

„Wir müssen auf alle Fälle gut organisiert und zielstrebig auftreten und entschlossen nach vorne spielen“, forderte der Sturm-Trainer von seiner Mannschaft. Diese muss sich bei den Fans auch für die bittere 2:4-Auswärtspleite bei Aufsteiger Admira am vergangenen Samstag rehabilitieren. „Wir waren in der ersten Hälfte von Beginn weg in der Defensive nicht aggressiv genug und nicht gut organisiert. Aber das Spiel ist analysiert und abgehakt, ich hoffe, dass die Mannschaft daraus lernen wird“, sagte Foda.

Mehr Punkte als vor zwei Jahren als Ziel

Ein guter Start in die Gruppe L ist für die Grazer enorm wichtig. Fast genau auf den Tag vor zwei Jahren war dieser im eigenen Stadion nicht geglückt. Da hatte eine 0:1-Heimniederlage gegen Dinamo Bukarest die Aufstiegschance zwar noch nicht beendet, aber doch deutlich verringert. Nach sechs Spielen hatten die „Blackies“ damals als Tabellenletzter nach einem Sieg und Remis gegen Galatasaray Istanbul vier Punkte auf dem Konto. „Wir wollen mehr Punkte holen als in der Saison 2009/10. Wir haben die K.-o.-Phase hinter uns, müssen versuchen, in jedem Spiel zu punkten, zu siegen“, sagte Foda.

Für Sturm ist es das erste Duell mit Lok Moskau. Der zweifache russische Meister (2002 und 2004) hat sich aber schon in der CL-Qualifikation mit dem FC Tirol (3:1 daheim, 0:1 auswärts im Wiederholungsspiel), GAK (2:0 auswärts, 3:3 daheim) und Rapid (1:1 auswärts, 0:1 daheim) gemessen und ist dabei zweimal erfolgreich geblieben. Die Grazer haben erst zweimal Erfahrungen mit russischen Clubs gemacht: 1981 gewannen sie in der ersten UEFA-Cup-Runde das Heimspiel gegen ZSKA Moskau mit 1:0 und stiegen trotz eines Auswärts-1:2 auf. 1998 verloren sie in der CL-Gruppenphase zu Hause gegen Spartak Moskau 0:2, auswärts gab es ein torloses Remis.

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