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Heimniederlage nach Führung

Für Sturm Graz hat die Gruppenphase der Europa League wie schon vor zwei Jahren mit einer Heimpleite begonnen. Österreichs stark ersatzgeschwächter Meister verlor am Dienstag vor 13.550 Zuschauern in der UPC-Arena gegen Lok Moskau mit 1:2. Imre Szabics (14.) brachte Sturm zwar in Führung, ein Doppelschlag durch Victor Obinna (28.) und Dimitri Sytschew (29.) besiegelte aber die Niederlage.

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Die Russen, die ebenfalls nicht unbedingt zu überzeugen vermochten, blieben damit im elften Bewerbsspiel in Serie ungeschlagen und verschafften sich in Gruppe L eine hervorragende Ausgangsposition für den weiteren Verlauf der Gruppenphase. Sturm steht hingegen bereits unter Druck und muss in der nächsten Partie im Duell der Auftaktverlierer gegen AEK Athen (29. September) auf die ersten Punkte hoffen. Die Griechen unterlagen RSC Anderlecht auswärts klar mit 1:4.

Flutlichausfall in Graz

APA/EXPA/Erwin Scheriau

Das Match begann wegen eines Flutlichtausfalles mit 40 Minuten Verspätung

Ein Licht in der Dunkelheit

Vor Spielbeginn gingen im Stadion wegen eines Kurzschlusses gleich zweimal die Lichter aus. Da der Schaden nicht rechtzeitig behoben werden konnte, wurden die Spieler aufgrund unzureichender Beleuchtung wieder in die Kabine geschickt. Erst mit 40 Minuten Verspätung konnte dann doch angepfiffen werden, und Sturm tappte die ersten Minuten gegen die sehr aggressiven und dynamischen Gäste noch weiter ein wenig im Dunkeln. Einen Weitschuss von Denis Gluschakow konnte Ersatzgoalie Silvije Cavlina nur wegschlagen (11.).

Kurz danach ging Sturm aber endgültig ein Licht auf, die offensive Aufstellungsvariante von Coach Franco Foda mit dem Sturmduo Darko Bodul und Szabics und dem dahinter positionierten Samir Muratovic machte sich bezahlt. Nach einem Stanglpass von Patrick Wolf traf Szabics mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze zur umjubelten Führung (14.). Nur Augenblicke später war Sturm knapp dran, das Torkonto zu erhöhen. Wieder war es Szabics, der sich mit einer schönen Einzelaktion in Position brachte, doch Lok-Goalie Guilherme war zur Stelle (15.).

Imre Szabics (Sturm) schießt ein Tor gegen Lok Moskau

GEPA/Hans Oberlaender

Der Schuss von Szabics saß perfekt

Doppelschlag wendet das Blatt

Bei Sturm verschärfte sich danach die Personalsituation noch mehr. Musste Foda bereits vor dem Spiel mit Roman Kienast, Matthias Koch, Jürgen Säumel, Goalie Christian Gratzei, Milan Dudic und seinem Sohn Sandro Foda eine halbe Mannschaft verletzungsbedingt vorgeben, fiel dann auch noch Andreas Hölzl nach einem Schlag auf den Oberschenkel verletzt aus. Für ihn kam Florian Kainz (21.). Mit dem nächsten Ausfall noch nicht genug bestraft, wendete sich auch noch binnen Sekunden das Blatt zugunsten der Russen.

Der Ausgleich fiel wie schon so oft bei den Grazern in einem internationalen Spiel aus einer Standardsituation. Nach einer Feistoßflanke von Roman Schischkin landete der Ball auf dem Oberschenkel von Obinna und ging von dort über die Linie (28.). Und Lok setzte nach. Ein Schuss von Gluschakow aus gut 35 Metern prallte ans Lattenkreuz. Der Ball sprang Sytschew direkt vor die Füße, und der russische Teamspieler staubte aus kurzer Distanz unhaltbar für Cavlina ab (29.).

Jubel von Lok-Moskau-Spielern

APA/EXPA/Erwin Scheriau

Lok Moskaus Spieler feierten mit den mitgereisten Fans

Keine Ausgleichschance nach der Pause

Nach Seitenwechsel gab es die nächste außerplanmäßige Veränderung bei Sturm. Ferdinand Feldhofer, der kurz vor der Pause schwer k. o. ging und für eine Schrecksekunde sorgte, konnte die Partie nicht fortsetzen. Seinen Platz in der Innenverteidigung übernahm Dominic Pürcher. Angefeuert vom Publikum ließen die Sturm-Kicker aber nicht die Köpfe hängen. Trotz einiger gefälliger Aktionen blieb die große Chance auf den Ausgleich aber aus. Einzige Ausbeute war ein Weitschuss von Joachim Standfest, der sicher in den Händen von Guilherme landete (60.).

Auf der Gegenseite vergab Lok die große Gelegenheit zur Vorentscheidung. Nach einem idealen Stanglpass von Alberto Zapater jagte Gluschakow den Ball am leeren Tor vorbei (61.). Bei Sturm wechselte Foda statt Muratovic mit Mario Haas einen weiteren Stürmer (67.) ein. Bodul ließ sich dafür in die Etappe zurückfallen. Die Maßnahme brachte allerdings nicht den erhofften Effekt, die Grazer fanden kein Mittel die russische Abwehr auch nur annähernd in Gefahr zu bringen.

Christian Wagner, ORF.at aus Graz

UEFA Europa League, Gruppe L

Donnerstag:

Sturm Graz - Lok Moskau 1:2 (1:2)

UPC-Arena, 13.356 Zuschauer, SR Duarte Paixao (POR)

Torfolge:
1:0 Szabics (14.)
1:1 Obinna (28.)
1:2 Sytschew (29.)

Sturm: Cavlina - Standfest, Feldhofer (46./Pürcher), Burgstaller, Popchadse - Wolf, Weber, Muratovic (66./Haas), Hölzl (21./Kainz) - Bodul, Szabics

Lok: Guilherme - Schischkin, Burlak, Durica, Janbajew - Ibricic (46./Zapater), Osdojew, Gluschakow - Obinna (69./Ignatjew), Sytschew (76./Caicedo), Maicon

Gelbe Karten: Standfest, Popchadse bzw. Ibricic, Maicon

Die Besten: Standfest, Wolf bzw. Gluschakow, Obinna, Sytschew

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