Themenüberblick

Moniz übt harte Kritik

Auch Red Bull Salzburg hat am Donnerstag auf internationalem Parkett wieder einmal schonungslos seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Zum Auftakt der Europa League ging Österreichs Vizemeister bei Paris St.-Germain mit 1:3 unter. Dabei hatte sich das französische Millionenensemble lange Zeit nicht in berauschender Form präsentiert.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die Salzburger brachten sich durch Eigenfehler um die Früchte eines couragierten Auftritts in der ersten halben Stunde. Trainer Ricardo Moniz ortete einen „Mangel an Disziplin“ als Grund. Stefan Maierhofer etwa hatte den vorentscheidenden Elfmeter zum 0:1 durch einen Outeinwurf eingeleitet, für den er nicht vorgesehen ist. „Disziplinär waren wir nicht immer top“, sagte Moniz.

„Es ist noch nicht vorbei“

Die Lufthoheit von Maierhofer sei zu wenig ausgenützt worden. Zudem vermisste der Niederländer die Ruhe am Ball. „Wir haben Bälle ohne Druck weggeschossen“, kritisierte Moniz. Spiele gegen internationale Klassegegner seien aber die beste Möglichkeit zur Weiterentwicklung. „Wir haben unsere Lektion gelernt. Im nächsten Europa-League-Spiel kann es schon besser sein.“

Salzburg-Coach Ricardo Moniz

GEPA/Felix Roittner

Ricardo Moniz brachten einige Schnitzer seiner Mannschaft auf die Palme

Das bestreiten die Salzburger am 29. September zu Hause gegen Slovan Bratislava - vermutlich ein Pflichtsieg, will man in Gruppe F weiter eine Rolle spielen. Der slowakische Meister war zum Auftakt Athletic Bilbao zu Hause 1:2 (1:2) unterlegen. „Wir nehmen die positiven Dinge aus der ersten halben Stunde mit“, so Moniz. „Es geht noch fünf Spiele, es ist noch nicht vorbei.“

Individuelle Fehler gaben Ausschlag

PSG hat seine Favoritenrolle nach Anlaufschwierigkeiten allerdings bestätigt. „Paris prickelnd. Durch einen dominierenden Sieg über Red Bull Salzburg beweist PSG sein lebendiges Interesse am europäischen Wettbewerb“, schrieb die französische Sportzeitung „L’Equipe“ am Freitag. „Um Red Bull Salzburg zu ertränken, hat ein bisschen Champagner-Fußball gereicht.“

Die Salzburger hätten laut dem Fachblatt lediglich in den ersten 30 Minuten mitgehalten. „Danach sind sie auseinandergefallen“, so „L’Equipe“. „Es war ein ziemlich zusammenhängend spielender Gegner, der aber zum Opfer seiner individuellen Fehler wurde.“ Diese leisteten sich neben Maierhofer auch sein ÖFB-Nationalteamkollegen Franz Schiemer und Jakob Jantscher.

Sieben Gruppenspiele ohne Sieg

Maierhofer nahm das 0:1 auf seine Kappe. „Es ist aber auch ein Mangel an Disziplin, weil wir danach total weggefallen sind“, erinnerte Moniz. „Man muss wieder aufstehen.“ Das wollen die „Bullen“ in den nächsten EL-Partien. „Wir müssen mit Freude reingehen und jedes Spiel als Finale sehen“, forderte Maierhofer. „Wenn wir jetzt noch 15 Punkte holen, dann reden wir weiter.“

Vor zwei Jahren hatten die Salzburger in der Europa League alle sechs Gruppenspiele gewonnen, waren danach aber in der K.-o.-Phase an Standard Lüttich gescheitert. Seither haben die „Bullen“ bereits sieben internationale Gruppenspiele nicht mehr gewonnen. Im Vorjahr reichte es lediglich zu zwei Punkten gegen Lech Posen und Juventus Turin. Gegen Manchester City setzte es ein 0:2 und ein 0:3.

Links: