Weltmeister kennt keine Gnade
Das erste WM-Spiel zweier afrikanischer Mannschaften wurde am Donnerstag bei der WM in Neuseeland in North Harbour zu einer einseitigen Angelegenheit. Titelverteidiger Südafrika schlug seinen Nachbar Namibia mit 87:0 und durfte sich dabei über zwei Rekorde freuen.
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Die „Springboks“ hatten noch nie zuvor ein WM-Spiel so hoch gewonnen, Winger Bryan Habana konnte zudem seine Durststrecke beenden und sich zum alleinigen Try-Rekordhalter Südafrikas machen. Der 28-Jährige, der seit Juni des Vorjahres in elf Spielen nicht mehr erfolgreich gewesen war, legte in der 22. Minute in seinem 72. Testmatch den 39. Try seiner Karriere. Bisher hatte er sich die Bestmarke mit Joost van Westhuizen geteilt, der in 89 Länderspielen 38-mal erfolgreich gewesen war.

APA/EPA/Kim Ludbrook
Südafrika war Namibia mehr als einen Schritt voraus
Für die insgesamt zwölf Tries der Sieger, die damit einen großen Schritt Richtung Viertelfinale machten, zeichneten acht verschiedene Spieler verantwortlich. Aplon (7., 65.), De Jongh (63., 71.) und Hougaard (68., 80.) waren je zweimal erfolgreich, daneben trugen sich Habana (22.), Fourie (38.), Frans Steyn (48.), Morne Steyn (60.) und Rossouw (78.) in die Liste ein. Zudem verhängte der Schiedsrichter einen Penalty-Try (31.), nachdem Namibia zahlreiche Scrum-Strafen kassierte hatte.
Nicht alles lief ganz nach Wunsch
Obwohl der bis jetzt höchste Sieg im Turnierverlauf nie außer Zweifel stand, verlief beim Titelverteidiger nicht alles ganz nach Wunsch. Vor allem die zahlreichen Handling-Fehler in der ersten Halbzeit (31:0) ließen Trainer Peter de Villiers nachdenklich werden. Dem stimmte auch sein Kapitän John Smit zu: „In den ersten 40 Minuten haben wir ein paar Bälle zu früh verloren. In der Pause haben wir uns dann konzentriert und danach besser gespielt. Wir machen Fortschritte.“
Morne Steyn zeigte sich wieder einmal per Fuß sehr erfolgreich, er traf aus allen seinen sieben Kicks zwischen die Torstangen. Zusammen mit seinem Try ergab das 20 Punkte für Südafrika. Nach seiner Auswechslung wurde er von Pienaar würdig vertreten, der die sechs Conversions zu den weiteren Tries nachlegte.
Namibia-Kapitän Jacques Burger war trotz der zu erwartenden Niederlage - es war die 14. in Folge in einem WM-Match - „sehr enttäuscht“ von der Vorstellung seiner Mannschaft, die im Finish der beherzten, aber erfolglosen Spielweise Tribut zollen musste. „Wir wollten die Fehlerquote klein halten, haben aber zu viele Fehler gemacht. Ein gutes Team wie die ‚Springboks‘ nimmt dich dann auseinander. Und genau das haben sie getan.“
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