Lob für Vorbereitung
Für Österreichs Nationalteam geht es am Dienstag im letzten Spiel der EM-Qualifikation gegen Kasachstan (18.00 Uhr, live in ORF eins) um einen versöhnlichen Abschluss und eine Bestätigung des leichten Aufwärtstrends. Nicht nur der 4:1-Sieg gegen Aserbaidschan gab Auftrieb, auch sonst ist die Stimmung im Team so gut wie schon lange nicht mehr.
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„Ich fühle mich zum ersten Mal seit langem wieder wohl, wenn ich zum Nationalteam komme“, spricht Kapitän Marc Janko aus, was sich wohl viele seiner Kollegen denken. Ein Umstand, der unter Dietmar Constantini nicht mehr gegeben war. Für Janko hat die Ablöse des Tirolers nicht nur auf das Spiel, sondern auch auf den Teamgeist positive Auswirkungen mit sich gebracht.
Janko versteht Kritik nicht
Hauptverantwortlich dafür ist für den Twente-Stürmer der andere Zugang von Interimstrainer Willibald „Willi“ Ruttensteiner - nicht nur in Sachen Taktik. „Er legt viel Wert auf Taktik und schaut, dass Automatismen greifen. Außerdem wurde in Bad Tatzmannsdorf viel für die Gemeinschaft getan“, so Janko. So wurde im Teamquartier im Burgenland ein eigener Spielersalon für die Mannschaft bereitgestellt. Vorbei sind offenbar die Zeiten von mürrischem Tiroler Charme und mangelnder Chemie innerhalb des Teams.

APA/EPA/Robert Jäger
Im Teamcamp herrscht nach Constantinis Abgang wieder guter Teamgeist
Auch Andreas Ivanschitz bestätigte die Aussagen seines Zimmerkollegen in Sachen Vorbereitung. „Wie die ganze Vorbereitung aufgebaut war, das war sensationell. Er hat eine gute Stimmung reingebracht, und vor allem das Bewusstsein, mit der richtigen Einstellung in die Partie zu gehen“, sagte der Burgenländer, dem jedoch der Vergleich zu den Teamcamps unter Constantini mangels Einberufungen fehlt.
Die Kritik mancher Experten an Ruttensteiner kann zumindest Janko daher nicht nachvollziehen. „Sicher gibt es Leute, die sagen, er macht dies und das falsch und die über ihn lachen. Aber Fakt ist, dass er einen guten Job macht und sich gut einbringt“, so der 28-Jährige. Der Goalgetter ist überzeugt, dass die Kritiker auch bei einem ähnlich klaren Sieg wie gegen Aserbaidschan nicht verstummen werden. „Die Skepsis kann man diesen Leuten durch ein Spiel nicht nehmen. Wir müssen uns über längere Zeit beweisen.“
Kein zweites Geduldsspiel
Gegen Kasachstan bietet sich für das Team die nächste Chance, das Vertrauen der Fans wieder ein Stück zurückzugewinnen. Janko ist wieder gesetzt und will alles dafür tun, um gegen das Schlusslicht der Gruppe A ein ähnliches Geduldspiel wie beim 2:0 im September 2010 in Salzburg zu vermeiden. „Da waren wir zu unruhig am Ball und haben zu viele Eigenfehler begangen. Vielleicht haben wir sie auch ein bisschen unterschätzt. Aber jetzt haben wir mehr Ordnung im Spiel, die Abstimmungen sind besser“, sagte der Doppeltorschütze von Baku.
Ein Treffer ging auf das Konto von Zlatko Junuzovic, was aber wohl nichts an der Reservistenrolle des Austrianers gegen Kasachstan ändern dürfte. „Wir haben viele gute Spieler in der Offensive, dadurch ist der Konkurrenzkampf groß. Das kann nur ein Vorteil für die Nationalmannschaft sein“, sagte der 24-Jährige, der gegen Aserbaidschan sein erstes Teamtor erzielte.
„Das war ein besonderes Erlebnis, mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen“, sagte der Mittelfeldspieler. Für ihn und seine Kollegen stand am Sonntag die Analyse des Baku-Spiels auf dem Programm, am Montag stimmen sich die Kicker auf Kasachstan ein. „In Salzburg war es schwierig, weil wir am Anfang kein Tor geschossen haben und der Gegner dann immer stärker geworden ist, weil er nichts zu verlieren hatte. Aber dieses Spiel wird anders, denn daheim müssen die Kasachen auch etwas für das Match machen“, vermutete Junuzovic.
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