Motorradzirkus steht unter Schock
Nicht einmal eine Woche nach dem tödlichen Unfall des Briten Dan Wheldon bei einem IndyCar-300-Rennen hat der Motorsport ein weiteres Opfer gefordert. Der Italiener Marco Simoncelli kam am Sonntag im MotoGP-Rennen beim Grand Prix von Malaysia schwer zu Sturz und erlag weniger später noch an der Rennstrecke seinen Verletzungen.
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Der 24-jährige Honda-Pilot war kurz nach Beginn des Rennens gestürzt und vom US-Amerikaner Colin Edwards bei vollem Tempo im Nackenbereich gerammt worden. Dabei wurde Simoncelli der Helm vom Kopf gerissen. Auch der Italiener Valentino Rossi war in den Unfall verwickelt. Simoncelli wurde danach sofort ins medizinische Zentrum der Rennstrecke gebracht und dort erstversorgt. Die Ärzte konnten allerdings nichts mehr tun und verloren um 10.56 Uhr MESZ den Kampf um Simoncellis Leben.

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Tragische Augenblicke in Sepang nach dem Unfall
Bereits zuvor war das Rennen abgesagt und ersatzlos aus dem Rennkalender 2011 gestrichen worden. „Er ist bereits bewusstlos hergebracht worden. Wir haben versucht, ihn wiederzubeleben, aber leider vergeblich“, sagte der verantwortliche MotoGP-Arzt Michele Macchiagodena. Streckenchef Mokhzani Mahathir sprach von einem unglücklichen Zwischenfall, der zum ersten Todesfall auf der Strecke in Sepang seit deren Eröffnung im Jahr 1999 führte, und kondolierte Simoncellis Familie.

AP/Simone Rosa, LaPresse
Marco Simoncelli 1987 bis 2011
14 Grand-Prix-Siege und ein WM-Titel
Simoncelli stieg im Jahr 2002 in der 125-ccm-Klasse ein und stand in Sepang zum 148. Mal bei einem Rennen am Start. Insgesamt feierte der Italiener 14 Grand-Prix-Siege und krönte sich im Jahr 2008 zum Viertelliterweltmeister. 2010 schaffte Simoncelli den Sprung in die MotoGP-Klasse.
Simoncelli wurde als ein möglicher Thronfolger von Superstar Rossi gehandelt. In dieser Saison holte er zwei Polepositions und zwei Podestplätze. Erst vor einer Woche durfte sich Simoncelli mit Platz zwei in Philipp Island über das beste MotoGP-Ergebnis seiner Karriere freuen.
In Italien wurden am Sonntag nach Bekanntwerden des Todesfalles vor allen Sportveranstaltungen Trauerminuten abgehalten. Auch auf der Schlussetappe der Rallye Catalunya wurde Simoncellis mit einem Moment der Stille gedacht.
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