Zurück auf der Rennpiste
Matthias Lanzinger hat bei seinem ersten Skirennen als Behindertensportler den dritten Platz erreicht. Der österreichische Skirennläufer, dem im März 2008 nach einem schweren Rennsturz in Norwegen der linke Unterschenkel amputiert werden musste, kam am Donnerstag beim IPCAS-Slalom in Landgraaf in der Klasse der stehenden Herren auf die drittbeste Zeit.
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Schneller als Lanzinger waren nur der überlegene Sieger Alexander Aljabjew aus Russland sowie sein Landsmann Markus Salcher aus Kärnten. Der 30-jährige Salzburger schaffte damit in der Snowworld-Halle auf Anhieb die erforderlichen Punkte, um vom heimischen Verband für die kommenden Europacup-Rennen im Kühtai eine Wildcard erhalten zu können. Davor wird Lanzinger noch einen weiteren Hallenslalom am Freitag in Landgraaf bestreiten sowie am 8. Dezember bei einem Super-G im Pitztal sein erstes Speed-Rennen.

APA/EPA/ANP/Robert van den den Berge
Nach mehr als zweieinhalb Jahren konnte Lanzinger wieder Rennluft schnuppern
„Ein neues Gefühl“
„Es war ein wirklich tolles Erlebnis und ein neues Gefühl, nach über drei Jahren wieder am Start eines Rennens zu stehen“, gab sich Lanzinger nach seinem Renndebüt glücklich und erleichtert zugleich. „Mir geht es derzeit ja weniger um Platzierungen als um Zeitrückstände, um Punkte für die Startberechtigung bei höherklassigen Rennen zu holen“, erklärte der Salzburger, der bis zu seinem Unfall dem ÖSV-Team angehört und im Weltcup einen Podestplatz erreicht hatte.
Das Sammeln von IPCAS-Punkten ist Lanzingers Hauptziel bei den beiden Slaloms des International Paralympic Committee (IPC), die in etwa FIS-Rennen entsprechen. Erst wenn er genügend Punkte hat, kann er später auch auf Weltcup-Niveau starten. Lanzinger hatte seinen Schicksalsschlag vorbildhaft gemeistert, sein großes Ziel sind nun die Paralympics 2014 in Sotschi.
Schnell zurechtgefunden
In Landgraaf fand sich Lanzinger erstaunlich schnell zurecht, lieferte zunächst zwei solide Läufe ab, wäre im dritten Durchgang aber fast an einer Haarnadel gescheitert. „Er war heute sicher nervöser als bei seinen Weltcup-Rennen als Nichtbehinderter“, meinte Trainer Manuel Hujara. Lanzinger ergänzte: „Ich bin sehr froh, dass ich meine Trainingsleistung gleich beim ersten Antreten umsetzen konnte und mein Ziel erreicht habe.“
Die Plätze zwei und drei für Österreich gab es am Donnerstag auch in der Klasse der sitzenden Herren durch Roman Rabl und Dietmar Dorn. Bei den sehbehinderten Herren wurde Christoph Prettner Zweiter.
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