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Auf Tuchfühlung mit den Besten

Auch im zweiten Slalom seiner zweiten Sportkarriere als Behindertenskirennläufer hat Matthias Lanzinger Platz drei belegt. Wie am Vortag wurde der beinamputierte Salzburger beim Hallenslalom in Landgraaf auch am Freitag hinter dem Russen Alexandr Aljabjew und seinem Landsmann Markus Salcher Dritter.

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Lanzinger verlor diesmal aber nur noch 1,87 Sekunden auf den erneut dreimal Bestzeit fahrenden Sieger aus Russland. Bei der Premiere am Vortag waren es noch über sechs Sekunden gewesen. „Da ging es für Matthias noch vorrangig um Punkte, da ist er noch nicht voll angegast“, erklärte Trainer Manuel Hujara die Steigerung seines neuen Schützlings.

Lanzinger hatte mehr als drei Jahre nach seinem fatalen Sturz in der Weltcup-Abfahrt 2008 in Kvitfjell und der folgenden Beinamputation am Donnerstag unter großem Medienrummel sein erstes IPCAS-Rennen bestritten. Hujara: „Heute war er schon viel besser eingestellt auf die Verhältnisse und ist deutlich befreiter gefahren.“

Glücklich und erleichtert

„Es war ein wirklich tolles Erlebnis und ein neues Gefühl, nach über drei Jahren wieder am Start eines Rennens zu stehen“, war der 30-jährige Salzburger nach seinem Debüt am Vortag glücklich und erleichtert zugleich. „Mir geht es derzeit ja weniger um Platzierungen als um Zeitrückstände, um Punkte für die Startberechtigung bei höherklassigen Rennen zu holen“, erklärte Lanzinger, der bis zu seinem Unfall dem ÖSV-Team angehört und im Weltcup einen Podestplatz erreicht hatte.

In Landgraaf fand sich Lanzinger erstaunlich schnell zurecht. Obwohl ihm sein Trainer große Nervosität bescheinigte. „Er war sicher nervöser als bei seinen Weltcup-Rennen als Nichtbehinderter", meinte Hujara. Lanzinger ergänzte: „Ich bin sehr froh, dass ich meine Leistungen im Training umsetzen und mein Ziel erreichen konnte."

Lanzinger schaffte in der Snowworld-Halle in Landgraaf nämlich auf Anhieb die erforderlichen Punkte, um vom heimischen Verband für die kommenden Europacup-Rennen im Kühtai eine Wildcard erhalten zu können. Davor wird Lanzinger am 8. Dezember bei einem Super-G im Pitztal sein erstes Speed-Rennen bestreiten. Sein großes Ziel sind nun die Paralympics 2014 in Sotschi.

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