Kein Schnee in Val d’Isere
Der milde Winter in Europa wirbelt den Kalender im alpinen Skiweltcup weiter durcheinander. Wegen Schneemangels wurden die für den 10. und 11. Dezember geplanten Herren- und Damen-Rennen in Val d’Isere abgesagt. Drei von vier Bewerben sollen kommende Woche in Beaver Creek ausgetragen werden.
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Das gab der Weltverband (FIS) am Mittwoch in Beaver Creek bekannt. Die Herren fahren demnach am Dienstag (6. Dezember) in Beaver Creek einen Riesentorlauf und am Donnerstag (8. Dezember) einen Slalom. Die Damen bestreiten im US-Skiort am Mittwoch (7. Dezember) einen Super-G. Die für Val d’Isere ebenfalls angesetzte Superkombination wurde vorerst nicht neu angesetzt.
Damen erstmals auf der Raubvogel-Piste
Die neue Situation ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Denn damit werden vier Jahre vor der WM 2015 kommende Woche erstmals auch die Damen auf der berühmt-berüchtigten Raubvogel-Piste in Beaver Creek an den Start gehen. Insgesamt gehen damit inklusive der drei diese Woche stattfindenden Herren-Rennen nun gleich sechs Rennen innerhalb von nur sieben Tagen in der extremem Höhenlage Colorados über die Bühne.
„Wir sind bereits alle von der Zeit her umgestellt. Durch die Entscheidung ersparen wir uns auch eine lange, zusätzliche Reise“, begrüßte Benjamin Raich die Entscheidung, in den USA zu bleiben. Man müsse nur wegen der extremen Höhenlage von über 2.500 m mit den Kräften haushalten, so der Tiroler. „Jetzt lasse ich einige Paar Slalom-Ski nachkommen und freu mich drauf. Ich fahre gerne hier“, sagte der Pitztaler, der diese Woche nur Super-G und RTL bestreitet.
Wegen der Schneeprobleme in Frankreich hatte Chef-Renndirektor Günter Hujara schon vor längerem den US-Skiverband (USSA) gebeten zu prüfen, ob man eventuell die jeweils zwei am 10. und 11. Dezember geplanten Damen- und Herren-Rennen von Val d’Isere übernehmen und an die am 4. Dezember endende Nordamerika-Tournee anhängen könne.
Lange zugewartet
Gleichzeitig hatte man aber so lange wie möglich zugewartet, um aufgrund eventuell günstigerer Wetterbedingungen in Savoyen die Rennen vielleicht dank Kunstschnees doch noch in Val d’Isere über die Bühne zu bringen. Diese Hoffnung starb am Mittwoch endgültig, in Val d’Isere hatte es elf Grad plus.
Am Dienstag hatte es noch geheißen, man wolle keine weiteren Rennen in Nordamerika durchzuführen. Der US-Verband wäre offenbar nur dann dazu bereit gewesen, wenn man alle vier Frankreich-Rennen bekommen hätte. Das wäre aber nicht mehr möglich gewesen, weil man die Kombiniererinnen schon am Wochenanfang nach den Aspen-Rennen zurück nach Europa geschickt hatte.
„Mit nur drei Rennen war die Finanzierung nicht mehr aufrechtzuerhalten, diese Option in den USA gibt es also nicht mehr. Wir fahren zurück nach Europa“, hatte Hujara am Dienstagabend erklärt. Am Mittwoch war dann wieder alles anders, Beaver Creek begnügt sich auch mit drei Rennen.
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