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Gruppe mit vier Europameistern möglich

Mit Spannung wird am Freitagabend (18.00 Uhr MEZ, live in ORF eins) die Gruppenauslosung für die EM-Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine erwartet. Mehr als 70 TV-Stationen übertragen die Zeremonie aus dem Kunstpalast Ukraina in Kiew. Möglich ist dabei aufgrund der Topfeinteilung sogar ein Aufeinandertreffen der vier jüngsten Europameister.

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Die Erstellung der Töpfe erfolgte gemäß der aktuellen UEFA-Koeffizienten. Da im Topf eins der Topmannschaften die beiden Gastgeber Polen und Ukraine aber gesetzt waren, gingen die zwei restlichen Plätze an den aktuellen Europa- und Weltmeister Spanien sowie an den Vizeweltmeister Niederlande. Deutschland, nach der makellosen Qualifikation neben den Iberern der zweite große Titelfavorit, wird daher wie Italien, England und Russland nur aus Topf zwei gezogen.

Die Euro-Maskottchen Slavek und Slavko

GEPA/Piotr Hawalej

Slavek und Slavko sind bei der Auslosung sicher mit von der Partie

Aufgrund der Einteilung möglich ist jedenfalls eine Gruppe mit Spanien, Deutschland, Griechenland und Frankreich. Damit träfen die Europameister von 2008, 1996, 2004 und 2000 aufeinander. Mit Italien (1968), den Niederlanden (1988), Dänemark (1992) und Tschechien (Tschechoslowakei 1976) sind vier weitere Mannschaften mit EM-Ehren auch im kommenden Jahr mit dabei.

Deutschland hat keine Angstgegner

Deutschlands Teamchef Joachim Löw reist trotz der möglichen Hammergruppe entspannt nach Kiew. „Es gibt weder Wunsch- noch Angstgegner“, sagte Löw. Selbst wenn das DFB-Team schon in der Vorrunde auf Titelverteidiger Spanien, Portugal und Frankreich treffen würde, sei das für den 51-Jährigen kein Problem. „Wir nehmen die Auslosung, wie sie kommt. Es gibt keine Gegner, gegen die wir nicht gerne spielen“, stellte der ehemalige Tirol- und Austria-Trainer klar.

DFB-Teammanager Oliver Bierhoff kann einer schweren Gruppen sogar auch etwas Positives abgewinnen. „Natürlich wünscht man sich eine gute Auslosung. Aber es kann vielleicht auch ein Vorteil sein, wenn man gleich von Beginn an voll gefordert wird“, sagte der Bierhoff, der im Jahr 1996 Deutschland mit seinem „Golden Goal“ in der Verlängerung gegen Tschechien zum Titel schoss. Der Auslosung sieht aber Bierhoff ebenso wie Löw ohne Zittern entgegen: „Wir haben eine hohe Qualität und können jeden schlagen.“

Zuerst Topf eins, dann vier, drei, zwei

Bis die Deutschen aber wissen, wen sie in der Gruppe haben, müssen sie sich ein wenig gedulden. Erst als eines der letzten Teams wird das DFB-Team gezogen. Zunächst werden neben den gesetzten Gastgebern Polen (Gruppe A) und Ukraine (Gruppe B) die weiteren Gruppenköpfe Spanien und Niederlande auf die Gruppen B und D verteilt. Dann kommen aus Topf vier Dänemark, Frankreich, Tschechien und Irland dazu. Anschließend sind Kroatien, Griechenland, Portugal und Schweden dran. Zuletzt werden die Kugeln aus Topf zwei zugelost.

Aus österreichischer Sicht interessant ist, mit wem es die Kontrahenten der ÖFB-Auswahl in der künftigen Qualifikation für die WM-Endrunde in Brasilien 2014 zu tun bekommen. Mit Deutschland, Schweden und den erstmals seit 1988 an einer EM teilnehmenden Iren sind bekanntlich drei Teams bei der 14. Europameisterschaft dabei. Möglich ist auch, dass alle drei ÖFB-Gegner in einer Gruppe landen.

Topfeinteilung für die Auslosung

Topf 1: Polen, Ukraine (beide Gastgeber), Spanien, Niederlande

Topf 2: Deutschland, Italien, England, Russland

Topf 3: Kroatien, Griechenland, Portugal, Schweden

Topf 4: Dänemark, Frankreich, Tschechien, Irland

Gewichtung bei der Erstellung der UEFA-Koeffizienten-Rangliste: Punkte in der EM-Qualifikation für 2012 (40 Prozent), Punkte in der WM-Qualifikation für 2010 und bei der WM-Endrunde (40 Prozent), Punkte in der EM-Qualifikation für 2008 und bei der EM-Endrunde (20 Prozent)

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