Souveräner Erfolg für „gelben“ Kofler
ÖSV-Adler Andreas Kofler hat am Samstag bei schwierigen Windbedingungen in Lillehammer auch den zweiten Saisonbewerb des Skisprung-Weltcups der Herren gewonnen. Mit dem Schanzenrekord von 105,0 und 98,0 Metern feierte der Vizeweltmeister von Oslo einen souveränen Sieg, seinen siebenten im Weltcup und springt auch am Sonntag im Gelben Trikot des Spitzenreiters.
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Im Gesamtweltcup hat Kofler nach seinem zweiten Saisonsieg 80 Punkte Vorsprung auf seinen in Lillehammer sechstplatzierten Zimmerkollegen Gregor Schlierenzauer. „Ich freue mich sehr, ich bin derzeit wirklich gut in Form“, sagte der 27-jährige Tiroler, der auf dem kleinen Lysgaardsbakken im ersten Durchgang die Bestmarke des Norwegers Espen Bredesen bei dessen Olympiasieg 1994 um einen halben Meter verbesserte und für den 200. Weltcup-Einzelsieg des ÖSV sorgte.

GEPA/Oliver Lerch
Kofler mit Premieren-Siegerin Hendrickson
Morgenstern Zwölfter
Ex-Tourneesieger Kofler hatte in der Tageswertung letztlich 6,0 Punkte Vorsprung auf den Deutschen Richard Freitag (95,5/103,5), der ihm im Finale um mehr als zehn Punkte naherückte. Schlierenzauer (88,5/92,5) verbesserte sich mit seinem zweiten Sprung vom 21. Rang deutlich. Drittbester ÖSV-Springer war Weltmeister Thomas Morgenstern (92/87,5) als Zwölfter. Wolfgang Loitzl (32.) und Manuel Fettner (42.) verpassten die Qualifikation für das Finale.
Kofler ließ sich auf dem Weg zu seinem siebenten Weltcup-Erfolg auch von widrigen Bedingungen nicht bremsen. Zunächst verbesserte er den von Espen Bredesen (NOR) bei seinem Olympiasieg 1994 aufgestellten Schanzenrekord um einen halben auf 105,0 Meter. Im Finale holten die Konkurrenz und speziell Freitag mit einem Satz auf 103,5 m zwar noch auf, ein Sprung auf 98,0 m reichte Kofler mit sechs Punkten Vorsprung aber locker zum Sieg.
„Die Marschrichtung stimmt“
Der in Kuusamo hinter Kofler noch zweitplatzierte Schlierenzauer kam dem Podest mit einem guten zweiten Sprung (92,5 m) noch bis auf zehn Punkte nahe. Der Großschanzen-Weltmeister zeigte sich damit zufrieden, haderte aber mit den Bedingungen. „Es war schon sehr windig. Der zweite Sprung stimmt mich zuversichtlich. Die Marschrichtung Richtung Tournee stimmt, aber die Konstanz fehlt noch. Vom 21. auf den sechsten Platz zu kommen, zeigt mir, dass ich gut drauf bin“, sagte der 21-jährige Tiroler und gratulierte Kofler zu einer „souveränen Vorstellung“.
Auch Weltcup-Titelverteidiger Morgenstern konnte mit Platz zwölf nach Sprüngen auf 92,0 m und 87,5 m aufgrund der wechselnden Windbedingungen gut leben. „Das war nicht die beste Werbung für die Normalschanzen, es war nicht einfach zu springen. Ich bin noch nicht in Topform und so habe ich nichts weiter vorne verloren“, gab sich der Normalschanzen-Weltmeister selbstkritisch.
Wolfgang Loitzl kam nach Platz 18 in Kuusamo auch in Lillehammer nicht in Schuss. Der Ex-Weltmeister war als 32. wie sein Tiroler Teamkollege Manuel Fettner als 44. im Finaldurchgang nur noch Zuschauer. Olympiasieger Simon Ammann musste sich indes bei seinem Saisondebüt mit Rang neun begnügen. Der Schweizer hatte den von den Österreichern - mit einem Dreifachsieg und dem überlegenen Erfolg im Teambewerb - dominierten Auftakt in der Vorwoche in Kuusamo noch ausgelassen.
Herren-Weltcup in Lillehammer
Endstand: |
1. |
Andreas Kofler |
AUT |
105,0 /98,0 |
279,3 |
2. |
Richard Freitag |
GER |
95,5 / 103,5 |
273,3 |
3. |
Kamil Stoch |
POL |
90,0 / 96,0 |
249,6 |
4. |
Roman Koudelka |
CZE |
99,5 / 92,0 |
248,5 |
5. |
Lukas Hlava |
CZE |
96,5 / 89,5 |
246,8 |
6. |
Gregor Schlierenzauer |
AUT |
88,5 / 92,5 |
239,3 |
7. |
Anssi Koivuranta |
FIN |
96,0 / 93,0 |
239,0 |
8. |
Vladimir Zografski |
BUL |
94,0 / 89,5 |
236,2 |
9. |
Simon Ammann |
SUI |
92,5 / 91,5 |
235,0 |
10. |
Jernej Damjan |
SLO |
97,5 / 82,5 |
233,7 |
11. |
Piotr Zyla |
POL |
92,0 / 89,5 |
231,5 |
12. |
Thomas Morgenstern |
AUT |
92,0 / 87,5 |
231,4 |
13. |
Maximilian Mechler |
GER |
94,5 / 85,0 |
230,6 |
14. |
Taku Takeuchi |
JPN |
91,5 / 85,5 |
226,3 |
15. |
Anders Bardal |
NOR |
90,5 / 88,5 |
226,2 |
16. |
Robert Kranjec |
SLO |
92,0 / 88,0 |
226,0 |
17. |
Michael Neumayer |
GER |
93,5 / 85,5 |
225,7 |
18. |
Dimitri Ipatow |
RUS |
91,0 / 85,0 |
223,6 |
19. |
Maciej Kot |
POL |
87,0 / 85,0 |
222,4 |
20. |
Daiki Ito |
JPN |
90,0 / 86,0 |
112,7 |
. |
Dimitri Wassilijew |
RUS |
88,0 /87,0 |
222,3 |
22. |
Jure Sinkovec |
SLO |
88,5 / 83,5 |
220,5 |
23. |
Vegard-Haukö Sklett |
NOR |
87,5 /85,0 |
218,5 |
24. |
Peter Prevc |
SLO |
91,5 / 84,5 |
218,4 |
25. |
Vincent Descombes Sevoie |
FRA |
87,0 / 85,5 |
217,4 |
26. |
Anton Kalinitschenko |
RUS |
91,5 / 86,0 |
215,6 |
27. |
Jakub Janda |
CZE |
91,0 / 83,0 |
214,1 |
28. |
Severin Freund |
GER |
91,5 / 77,5 |
207,6 |
29. |
Andreas Wank |
GER |
86,5 / 78,0 |
207,5 |
30. |
Tom Hilde |
NOR |
94,5 / 74,0 |
204,2 |
32. |
Wolfgang Loitzl |
AUT |
86,5 |
109,5 |
42. |
Manuel Fettner |
AUT |
87,5 |
101,7 |
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