Weltmeisterlicher Auftritt
Elisabeth Görgl hat am Samstag in Bad Kleinkirchheim mit einer traumhaften Fahrt ihren ersten Weltcup-Abfahrtssieg gefeiert und eine beinahe dreijährige Durststrecke der ÖSV-Abfahrtsdamen beendet. Die Doppelweltmeisterin machte auf der „Franz Klammer“-Piste dem Namensgeber alle Ehre und zog unwiderstehlich und am schnellsten die anspruchsvolle Strecke hinunter.
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Die 30-jährige Steirerin siegte vor der US-Amerikanerin Julia Mancuso (+0,16 Sek.) sowie der Schweizerin Fabienne Suter (0,50). Die erkrankte Olympiasiegerin und Topfavoritin Lindsey Vonn (0,55) aus den USA musste sich nach einer fehlerhaften Fahrt mit Rang vier begnügen. Für die ÖSV-Damen war es der erste Abfahrtssieg seit Andrea Fischbacher am 28. Februar 2009 in Bansko gewann.

GEPA/Harald Steiner
Befreiter Jubel bei Elisabeth Görgl nach ihrem ersten Abfahrtssieg
Zettel stürzt nach toller Fahrt
Das gute ÖSV-Abschneiden komplettierten Andrea Fischbacher als Siebente (+1,04 Sek.) und Anna Fenninger (+1,28), die Zehnte wurde. Für eine Sensation sorgte beinahe Kathrin Zettel, die nach zweijähriger Pause bei ihrem Speedcomeback mit Startnummer 31 eine beherzte Fahrt zeigte. Die 25-jährige Niederösterreicherin war auf dem Weg zu einem Top-5-Platz, als sie die Kräfte verließen und sie beim letzten Tor einfädelte und ins Ziel stürzte.
„So eine Piste entspricht meinem Naturell“
Der Sturm, der das Abschlusstraining verhindert hatte, war weitergezogen. Dafür brauste der Görgl-Express ungebremst über die extrem unruhige und anspruchsvolle Piste. Mit Startnummer 22 kam die Steirerin als letzte der Favoritinnen, schlug erbarmungslos zu und fügte ihrer Weltcup-Bilanz nach zwei Riesentorlauf- und einem Super-G-Sieg nun einen in der Abfahrt hinzu.
Görgl war nach ihrer Triumphfahrt entsprechend emotionalisiert: „Wahnsinn, dass es mir gelungen ist. Ich habe sehr gekämpft und versucht zu attackieren. Mir war wichtig, dass ich eine gute Fahrt mache und alles aus mir raushole. Eine solche Piste entspricht meinem Naturell.“
Popularität macht Fenninger zu schaffen
Fischbacher freute sich, dass der Aufwärtstrend weiterging. „Es ging von oben bis unten zur Sache, das taugt mir. Es war so schlagig, ich habe einfach die Ski laufen lassen. Mit meiner Fahrt kann ich zufrieden sein. Im Ziel habe ich dann keinen Druck mehr auf die Ski bekommen und mich einfach fallen lassen“, erzählte die Super-G-Olympiasiegerin.
„Keine innere Ruhe“ gefunden hat Fenninger, die sich zwar über die vielen Fans beim Heimrennen freute, aber schon bei der Gondelbahn mit ihrer aktuellen Popularität Bekanntschaft gemacht hatte und infolge bis zum Start die vielen Zuschauer hautnah spürte. Mehr als ihr lieb war. „Ich war total aufgekratzt. Ich habe bei meiner Fahrt vieles nicht so erwischt, wie ich es wollte“, sagte die 22-Jährige, die sich von der Situation sichtlich überfordert fühlte und im Zielraum Zuspruch brauchte.
Vonn: „Man kann nicht immer schnell sein“
Die Abfahrt forderte viele Ausfälle. Unter den geschlagenen Läuferinnen war diesmal auch Vonn, die mit der „Klammer“-Piste ihre Schwierigkeiten hatte: „Ich habe versucht zu kämpfen, aber es war sehr unruhig. Ich war heute nicht stark und deshalb habe ich nicht gewonnen. Aber man kann nicht immer schnell sein. Ich freue mich für Lizz, denn sie ist super gefahren und hat zu Hause gewonnen.“
Österreichs Damen sind damit seit der Rückkehr aus Übersee und auf den Weltcup-Stationen Courchevel (Slalom an Marlies Schild), Flachau (Slalom an Schild), Lienz (Riesentorlauf an Anna Fenninger, Slalom an Schild) sowie Zagreb (Slalom an Schild) ungeschlagen. Es war der insgesamt siebente Saisonsieg. Im Gesamtweltcup führt Vonn mit 691 Punkten vor Schild mit 540 und Görgl mit 405. In der Abfahrt hat Vonn 250 auf dem Konto, Görgl als Zweite 171.
Damen-Abfahrt in Bad Kleinkirchheim
1. |
Elisabeth Görgl |
AUT |
1:48,40 |
2. |
Julia Mancuso |
USA |
1:48,56 |
3. |
Fabienne Suter |
SUI |
1:48,90 |
4. |
Lindsey Vonn |
USA |
1:48,95 |
5. |
Elena Fanchini |
ITA |
1:49,04 |
6. |
Dominique Gisin |
SUI |
1:49,20 |
7. |
Andrea Fischbacher |
AUT |
1:49,24 |
8. |
Stacey Janelle Cook |
USA |
1:49,31 |
9. |
Tina Weirather |
LIE |
1:49,58 |
10. |
Anna Fenninger |
AUT |
1:49,68 |
. |
Marusa Ferk |
SLO |
1:49,68 |
12. |
Fränzi Aufdenblatten |
SUI |
1:49,80 |
13. |
Carolina Ruiz Castillo |
ESP |
1:49,94 |
14. |
Francesca Mardaglia |
ITA |
1:50,03 |
15. |
Marion Rolland |
FRA |
1:50,06 |
16. |
Lara Gut |
SUI |
1:50,28 |
17. |
Veronique Hronek |
GER |
1:50,36 |
18. |
Tina Maze |
SLO |
1:50,51 |
19. |
Johanna Schnarf |
ITA |
1:50,58 |
20. |
Marion Pellissier |
FRA |
1:50,67 |
21. |
Nicole Hosp |
AUT |
1:50,81 |
22. |
Julia Ford |
USA |
1:51,11 |
23. |
Laurenne Ross |
USA |
1:51,15 |
24. |
Lucia Recchia |
ITA |
1:51,23 |
25. |
Marine Gauthier |
FRA |
1:51,41 |
26. |
Mirena Küng |
SUI |
1:51,51 |
. |
Alice McKennis |
USA |
1:51,51 |
28. |
Mariella Voglreiter |
AUT |
1:51,61 |
29. |
Lisa Magdalena Agerer |
ITA |
1:51,68 |
30. |
Aurelie Revillet |
FRA |
1:51,78 |
36. |
Cornelia Hütter |
AUT |
1:52,83 |
39. |
Nicole Schmidhofer |
AUT |
1:53,41 |
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