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Dieses Event „ist richtig cool“

Die Vierschanzentournee ist mit dem Sieg von Gregor Schlierenzauer erfolgreich absolviert, nun wartet auf die ÖSV-Adler das nächste Highlight. Am Wochenende geht auf dem heimischen Kulm das erste Skifliegen der Saison in Szene. Die Vorfreude ist bei Athleten und Betreuern groß. „Da springt der Funke über“, freut sich etwa ÖSV-Chefcoach Alexander Pointner auf das Spektakel vor Zehntausenden Fans.

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OK-Chef Hubert Neuper erwartet für die Bewerbe am Samstag und Sonntag (jeweils 14.00 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) an die 100.000 Zuschauer. „Das erste Skifliegen der Saison, speziell in Österreich, ist immer etwas Besonderes. Bei diesem Wahnsinnspublikum zu springen, ist richtig cool“, sagte der 51-Jährige, der sich im Jahr 1982 zweimal in die Siegerliste beim Fliegen auf der Schanze in Bad Mitterndorf eintragen konnte.

Damals reichten Neuper 167 m zum Sieg, eine Weite, die in der Gegenwart wohl nicht einmal mehr zur Qualifikation reichen würde. Ein neuer Weltrekord, den seit 2011 mit 246,5 m aufgestellt in Vikersund der Norweger Johan Remen Eversen hält, ist aufgrund des Schanzenprofils auf dem Kulm nicht möglich, Flüge auf 200 m und mehr sollten aber bei entsprechenden Bedingungen kein Problem darstellen.

Fans am Kulm schwenken rot-weiß-rote Fahnen

APA/Barbara Gindl

Auf die ÖSV-Adler wartet auf dem Kulm ein rot-weiß-rotes Fahnenmeer

Kulm als großes Schlierenzauer-Ziel

Aktueller Schanzenrekordler ist Schlierenzauer mit 215,5 m. „Das Skifliegen auf dem Kulm ist ein großes Ziel“, erklärte der 22-Jährige, der mit zehn Siegen auch Rekordgewinner im Skiflug-Weltcup ist und auf der Schanze im steirischen Salzkammergut bereits dreimal triumphieren konnte. Der Tiroler stellte aber auch im Vorfeld klar, dass die Anstrengungen der Tournee nicht wegzuleugnen sind. „Ich spüre das schon noch, das muss ich ehrlich zugeben“, sagte Schlierenzauer.

Mit von der Partie sind auf dem Kulm mit Thomas Morgenstern und Martin Koch zwei weitere ÖSV-Sieger im Skiflug-Weltcup. Vervollständigt wird das Team von Andreas Kofler, David Zauner, Wolfgang Loitzl und Michael Hayböck.

Gregor Schlierenzauer jubelt

Reuters/Heinz-Peter Bader

Schlierenzauer hätte nichts dagegen, seine Jubelpose von 2010 zu wiederholen

„Die Faszination nach außen tragen“

Angesichts der jüngsten Dominanz hoffen die Fans natürlich auf weitere Erfolge der ÖSV-Adler. Chefchoach Pointner bremst aber wie üblich die Erwartungshaltung und warnt davor, Siege als gegeben zu sehen. „Es beginnt wieder bei null, aber wir werden alle Register ziehen, um wieder diese Leistungen abzurufen“, sagte Pointner.

Der 41-Jährige will auf jeden mit seinem Team „die Faszination des Skifliegens nach außen tragen und den Fans im eigenen Land etwas zurückgegeben“. Da kam es Pointner nicht ungelegen, dass seine Schützlinge nach der Tournee einige Tage Pause bekamen, die zur Regeneration und körperlichem Training genutzt wurden. Sprünge wurden allerdings nicht absolviert.

Norweger mit gezielter Vorbereitung

Die Konkurrenz nutzte indes die Pause sehr wohl dafür, um sich für das erste Fliegen in Schuss zu bringen. Die von österreichischen Trainern betreuten Norweger und Deutsche versuchten, auf Schanzen ihre Flugform zu finden, um den Österreichern das Leben so schwer wie möglich zu machen. Die Norweger haben unter Coach Alexander Stöckl zwei Tage auf dem Holmenkollen trainiert. „Mit etwas längerem Anlauf als üblich, um das Fluggefühl zu finden“, erklärte Stöckl.

Der Tiroler hat mit Evensen, Ex-Weltrekordler Björn Einar Romören und Anders Bardel ein paar heiße Eisen im Feuer. Zu den weiteren Anwärtern auf Spitzenplätze zählen der Pole Kamil Stoch, der Slowene Robert Kranjec (Tagessieg 2010) und nicht zuletzt der Schweizer Simon Ammann, der Weltmeister von Planica 2010.

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